Druckartikel: So bleibt der Waldboden kühl

So bleibt der Waldboden kühl


Autor: Oswald Türbl

Wartmannsroth, Montag, 15. April 2019

Wie können unsere Wälder für die Klimaerwärmung fit gemacht werden? Antworten darauf gab es bei einer Exkursion im Windheimer Wald.
Revierleiter Matthias Wallrapp erläuterte auf einer Verjüngungsfläche im Windheimer Wald eine der Maßnahmen, mit denen der Wald für die Klimaveränderung fit gemacht werden soll.  Oswald Türbl


Bei der Exkursion des Bund Naturschutz in den Windheimer Wald, der zum Forstbetrieb Juliusspital gehört, schilderte Revierleiter Matthias Wallrapp an verschiedenen Standorten, wie der Wald auch mit deutlich veränderten Klimabedingungen zurechtkommen könnte.Im vergangenen Sommer wären um Hammelburg Temperaturen und Niederschlagsmengen wie im Mittelmeerraum aufgetreten. Nur mit einer Vielfalt von Maßnahmen könne man erreichen, dass auch in der Zukunft stabile Waldbestände aufrechterhalten werden könnten.

In seinem Forstbetrieb werde etwa auf einen gestuften Waldaufbau geachtet, so dass der Waldboden möglichst kühl und feucht bleibe. Man erreicht dies durch den Verzicht auf großflächige Fällungen und eine stetige Naturverjüngung. Diese finde auf 90 Prozent der Fläche und weitgehend ohne Zäunung statt. Dies sei allerdings nur durch eine konsequente Schalenwildbejagung möglich. Den Erfolg dieser Maßnahme konnten die zahlreichen Exkursionsteilnehmer zum Beispiel an der großen Zahl von unverbissenen jungen Bergahornen feststellen, die beim Rehwild besonders beliebt sind. Eine weitere Strategie beruht darauf, auf möglichst viele verschiedene Baumarten zu setzen, mit denen dann in Zukunft ausfallende Baumarten, wie die Fichte, ersetzt werden können. Bis zu 14 verschiedene Baumarten sind im Windheimer Wald anzutreffen, wobei Wallrapp neben der Rotbuche vor allem der Eiche, aber auch der Weißtanne gute Chancen einräumt, da beide ein tiefgehendes Wurzelwerk aufweisen. Eine gute Durchmischung mit verschiedenen Baumarten könnte auch dazu beitragen, dass es nicht zu einer Massenvermehrung von Forstschädlingen, wie dem Schwammspinner, komme. Auch den Beitrag jedes Einzelnen zum Klimaschutz sprach Wallrapp an. Statt nach Südafrika zu fliegen, könne man im Urlaub auch an die Ostsee fahren.

Franz Zang zeigte sich als Kreisvorsitzender des Bund Naturschutz beeindruckt von der Vielzahl an waldbaulichen Überlegungen und dankte Wallrapp für die interessanten Informationen über einen zukunftsfähigen Wald.