"Siebener " feiern mit Festumzug
Autor: Jana Keul
Gauaschach, Dienstag, 02. Juni 2015
Als eines der ältesten Ehrenämter würdigte Hammelburgs Bürgermeister Armin Warmuth die Arbeit der Feldgeschworenen.
Alljährlich treffen sich die Feldgeschworenen des Altlandkreises Hammelburg, auch als "Siebener" bekannt, in einem der zugehörigen Orte, um ihre Jahrestagung abzuhalten, zurückzublicken, neue Siebener in ihre Gemeinschaft aufzunehmen oder verdiente Feldgeschworene zu ehren. Erstmals seit 20 Jahren fand dieses Treffen wieder in Gauaschach statt.
Ein imposanter Zug, angeführt von der Musikkapelle, den Fahnenabordnungen der Vereine des Ortes und sieben Ehrendamen mit Ehrendamenführer Edwin Spahn, der das Siebener - Zeichen trug, kam an der Kirche Sankt Sebastian an. Über 200 Feldgeschworene aus dem Altlandkreis Hammelburg und den benachbarten Orten aus den Landkreisen Schweinfurt und dem Altlandkreis Karlstadt, deren oberste Gebote Wahrheit und Verschwiegenheit sind, zogen feierlich in die Kirche ein.
Festgottesdienst
Den Festgottesdienst zelebrierte Pfarrer Thomas Eschenbacher. Bei dieser Gelegenheit legten die neuen Feldgeschworenen ihren Eid ab (wir berichteten). Nach dem feierlichen Totengedenken am Mahnmal rezitierte Ehrendame Melanie Vollmuth auf der Kirchentreppe ein Siebener- Gedicht, welches von der Zahl sieben und der Bedeutung bei den Feldgeschworenen handelte. Nun zog der Troß mit allen Ehren ins Sportheim, wo die Tagung der Siebener erst begann, nachdem Kreisobmann Peter Hart die Abzeichen an die "Neuen" überreicht und sie ebenfalls mit Handschlag aufgenommen hatte.
Zahlreiche Ehrengäste konnten von Kreisobmann Peter Hart begrüßt werden, herzliche Grußworte wurden gesprochen. Bürgermeister Armin Warmuth würdigte die Siebener als eines der ältesten Ehrenämter der kommunalen Selbstverwaltung und unterstrich, dass die über zwanzigtausend Feldgeschworenen in Bayern trotz modernster Vermessungstechnik unverzichtbar für Städte und Kommunen sind.
Ortskenntnis unersetzlich
Die Kombination aus Ortskenntnis, günstigen Kosten für die Grundstückseigentümer und der Wahrung der fränkischen Kultur sei unersetzlich. Er lobte die gute Organisation der Tagung und das neue Ortsbild in Gauaschach nach der erfolgten Dorferneuerung. Seit der letzten Tagung der Siebener in Gauaschach vor 20 Jahren habe sich im Ort sehr viel getan, worauf die Gauaschacher und auch die Stadt stolz sein könnten.
Emil Müller betonte, dass solch ein Siebener-Treffen auch für ihn immer wieder ein besonderes Ereignis sei. "Sie tragen Verantwortung für das Eigentum von Bürgern und die Einhaltung von Grenzen", mahnte er die Anwesenden. Dadurch seien alle Feldgeschworenen auch Garanten für die Rechtssicherheit im Zusammenleben der Gesellschaft.
Gemeinsam mit Jürgen Bauer vom Amt für Breitband, Digitalisierung und Vermessung und Kreisobmann Peter Hart ehrte Müller verdiente Feldgeschworene. Auf eine 25jährige Dienstzeit können Georg Geisel (Langendorf), Klaus Kohlhepp (Untereschenbach), Roland Martin (Heiligkreuz) und Winfried Heim (Schwärzelbach) zurückblicken.
Seit 40 Jahren im Dienst sind Josef Konrad Diez (Sulzthal), Julian Warmuth (Engenthal), Edmund Schmitt (Gauaschach), Ernst Ballig (Gauaschach) und Hermann Gutmann (Waizenbach).
Weitere anerkennende Grußworte sprachen Kreisrätin Karin Renner und Bernhard Zürner vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Bad Neustadt.