Selbstgefertigtes in Hammelburg
Autor: Gerd Schaar
Hammelburg, Sonntag, 13. März 2016
Ob kreative Osternester oder von Hand bemaltes Tongeschirr, beim Schlendern über den Markt nahmen Besucher das ein oder andere Stück mit nach Hause.
Die Kühlschranktemperatur erschien durch den leichten Wind am Samstag noch kälter. Frierende Aussteller in der Bahnhofstraße, auf dem Marktplatz und in der Alten Kissinger Straße wünschten sich den Sonnenstrahl. Da waren die Besucher des Frühjahrsmarktes froh, dass sie einen Abstecher ins geheizte Rathaus machen konnten. "Glühwein, Kaffee oder Tee wäre jetzt das Richtige", meinte eine Familie aus Schweinfurt. Das sahen nicht alle so.
Stammgast Markus Schneider zeigt Kante: "Die Kälte hält mich nicht ab, den beliebten Hammelburger Frühjahrsmarkt zu besuchen, denn schließlich können die Aussteller nichts für das Wetter". Am Samstagnachmittag war die Besucherzahl recht überschaubar, was sich aber am Sonntag merklich verbesserte.
Nicht fehlen durfte Künstler Konrad Albert, der die Besucher mit Zeichnungen, Gemälden und Musik auf den Geschmack der 1300 Jahre alten Stadt Hammelburg brachte.
Gebasteltes aus Eicheln und Rinde
Selbst gefertigte und kreative Handwerkartikel lockten die Gäste wie ein Magnet an die Stände. So zum Beispiel die wilden Hühner und andere aus Ton gestaltete Figuren, die Gärten oder Blumentöpfe zieren können. Oder die Maikäfer und Osternester von Martina Straub, die für ihre künstlerischen Kreationen ausschließlich Naturmaterial wie Eicheln, Rinde oder Zweige verwendet. "Villa Colori" hat Irene Köhler die Serie ihres von eigener Hand bemalten Kaffeegeschirrs und die dazu passenden Lampen benannt.
"Es sind alles Unikate, die ich selbst in meinem Ofen nach dem Bemalen brannte", verriet sie den Besuchern.
Hammelburger Knickglas gefragt
Nicht minder kreativ war die "Glücksfadenfee" Elke Schellenberger, die ihre sanftweichen Kopfkissen mit individuellen Motiven bestickt hatte. Dass man aus Rattan nicht nur Sitzflächen alter Stühle bespannen kann, sondern auch interessante kleine Kunstwerke für die Blumenvase, das stellten die Thüringer Restaurations-Handwerker Jens und Ralf Wolter unter Beweis. Weiterhin pilgerten die Besucher gern zu den so genannten Halbedelsteinen, wo zum Beispiel der schwarze Turmalin wegen seiner heilsamen Wirkung Beachtung fand.
Freilich hatte auch Franz Sickert sein Atelier geöffnet, wo das bekannte Hammelburger Knickglas der nachgefragte Renner bei den Touristen ist.Die Angebote der Straßenstände reichten von Haushaltsartikeln für Küche, Bad und Reinigung über Modeschmuck und Gewürze bis hin zu Heizungsanlagen und Fensterbau. Präsenz zeigte auch die Hammelburger Caritas-Sozialstation St. Christophorus mit Carola Oschmann und Larissa Stein. "Unsere Dienste werden immer mehr nachgefragt", bestätigten sie.
Elektrofahrzeuge im Test
Großes Interesse fand das Thema Elektroantrieb für das Auto, so zum Beispiel für den neuen Renault ZOE.
Geschäftsführer Stefan Collisi vom Autohaus Echterstraße aus Karlstadt: "Es rechnet sich immer mehr für den Verbraucher, insbesondere wenn man die eigene Solaranlage dabei verwenden kann". Der positive Nebeneffekt ist, dass die Batterie des daheim an eine solche Anlage angeschlossenen Elektrofahrzeuges als Akku für die Stromversorgung des Haushalts dient. Das spare erheblich Energiekosten, so Collisi. Einige Besucher waren bei einer Probefahrt durchaus überrascht, wie schnell ein Elektroauto beschleunigt. Allerdings: die Reichweite von maximal 160 Kilometer und die geringe Dichte der Stromtankmöglichkeiten unterwegs seien noch stark verbesserungswürdig, so die Meinung der Interessenten.