Die Freiwillige Feuerwehr Westheim begeht am Sonntag, 16. September, mit einem Festgottesdienst, einer Kirchenparade und einer Oldtimerschau ihr Jubiläum.
Man schrieb das Jahr 1873, als die selbstständige Gemeinde beschloss, dem "roten Hahn" gemeinschaftlich die Stirn zu bieten. Möglicherweise gab ein sieben Jahre zuvor wütender Großbrand den Ausschlag, der 22 Dorf-Anwesen vernichtete und den Bürgern alles abverlangte. Unter Führung des ersten Kommandanten, Johann Mauder, und Vorsitzenden Webert übernahm von nun an die Feuerwehr diese Aufgabe - wenn auch mit bescheidenen Mitteln.
In den folgenden Jahren erhielten die Westheimer Floriansjünger Mannschafts- und Materialzuwachs wie zum Beispiel eine vierrädrige Saug- und Druckpumpe und ein Gerätehaus. Für die kleine Gemeinde waren Anschaffungen meist eine Herausforderung. So musste vom November 1973 bis 1974 die Freiwillige Feuerwehr Hammelburg den Brandschutz im inzwischen ernannten Stadtteil übernehmen, da das Geld für den Kauf eines Tragkraftspritzen-Fahrzeugs nicht zur Verfügung stand.
Ständig im Training
Ungezählte Übungen und Ernstfälle hinter sich, gehört auch der Hochwasserschutz zu den Aufgaben der Wehr - ein Dienst, der im Dorf am Saaleufer eine wichtige Stellung einnimmt. Auch der anwachsende Verkehr forderte von den Blauröcken immer größeren Tribut durch Technische Hilfeleistungen, und Materialentwicklung und -verwendung bedingte Sach- und Fachkenntnisse, die es zu erarbeiten galt.
Die Bitte an die Frauen um Mithilfe, wenn am Tage die Männer in der Arbeit weilen, fiel 1993 auf fruchtbaren Boden. Eine Damenfeuerwehr wurde gegründet, die heuer ihr 25. Bestehen feiert. Auch die Jugendfeuerwehr riefen die Heimischen drei Jahre später erneut ins Leben. Die aktive Damenwehr legte Leistungsprüfungen ab, bewährte sich aber auch in Ernstfällen wie bei einem Brand im benachbarten Feuerthal.
"Da war die Damenfeuerwehr Gold wert, und sie ist immer in ordentlicher Stärke präsent", sagt Vorsitzender Sebastian Reuter, der Beispiele nennt, bei denen die Damenwehr eingesetzt war.
130 Vereinsmitglieder
Die Stadtteilwehr, die ihr 145. Gründungsjubiläum feiert, präsentiert sich heute mit 45 Aktiven, zwei Fahrzeugen und 130 Vereinsmitgliedern als Wehr moderner Prägung, die - alleine und im Verbund mit anderen Wehren - immer wieder ihre Schlagkraft unter Beweis stellen kann. Das Jubiläum begleitet mit dem unerwarteten Ableben von Kommandant Wolfgang Besler vor einigen Wochen allerdings ein harter Schicksalsschlag. Aus diesem Grund sind die Feierlichkeiten auf nur einen Tag begrenzt. Das vorgesehene Programm am Sonntag, 16. September, beinhaltet ab 10 Uhr die Kirchenparade zum Festplatz am Vereinsheim wo um 10.15 Uhr ein Zelt-Festgottesdienst stattfindet. Hier trifft man sich auch zum Frühschoppen und zum anschließenden Mittagessen. Ab 13 Uhr ist ein Oldtimertreffen und eine Fahrzeugschau geplant. Für die Jüngsten steht eine Hüpfburg, Kinderschminken und weitere Spielmöglichkeiten zur Verfügung. Selbstredend gibt es am Nachmittag Kaffee und hausgebackenen Kuchen. Wie der Vorsitzende wissen lässt, wollen sich auch Westheimer Wehren aus dem bayerischen Raum am Jubiläum beteiligen, aus Westheim in Mittelfranken, den Namensvettern bei Haßfurt und Bibelried sowie aus Westheim bei Augsburg.