Druckartikel: Schulsanierung ist das große Thema

Schulsanierung ist das große Thema


Autor: Winfried Ehling

Trimberg, Montag, 11. Januar 2016

Beim Neujahrsempfang des Marktes Elfershausen in Trimberg wurden die unterschiedlichen Positionen über Umfang und Ziele der Maßnahmen deutlich. Jürgen Seit wurde mit dem Glaswappenteller der Gemeinde ausgezeichnet.
Zuviel für die Fassade, zu wenig für die Schüler? Der Trimberger Gemeinderat Bernhard Büttner (2. von links) übt erhebliche Kritik an der vorliegenden Planung der Johannes-Petri-Schule.  Foto: Winfried Ehling


Eine - aus Sicht des Marktes - positive Bilanz des vergangenen Jahres zog Bürgermeister Karlheinz Kickuth (SPD) beim Neujahrsempfang im Gemeindehaus Trimberg. Doch solle "jeder für sich selbst entscheiden, welchen Stellenwert 2015 für ihn eingenommen hat". Optimistisch gab sich der Rathauschef, was die Vorhaben in den kommenden zwölf Monaten betrifft.

"Im Gemeinderat gab es einige Kapriolen, die wenigsten Beschlüsse wurden einstimmig gefasst", räumte Kickuth ein, der die geplanten und ausgeführten Maßnahme des vergangenen Jahres Revue passieren ließ. Dazu gehörten das angedachte Gewerbegebiet, die Klöffelsberg-Brücke, aber auch das Marktfest und der massive Protest der Bürgerinitiative "Gegenstrom" gegen die Südlink-Stromtrasse.

Sein Dank galt allen, die an Entscheidungen mitwirkten, diese ausarbeiteten oder umsetzten. Auch den flankierenden Kräften sprach er seine Anerkennung aus, zu denen er die Verwaltung, den Bauhof, die Institutionen und Vereine, die Geistlichkeit, der Schulverbund und die zahlreichen, ehrenamtlich Tätigen zählte.


Glaswappenteller für Jürgen Seit

Eine besondere Würdigung hielt der Bürgermeister für den Vorsitzenden der Karnevals-Gesellschaft "Blau Weiß", Jürgen Seit, bereit. Seit 2005 Vorsitzender des Traditions-Vereins, habe dieser "keine leichte Aufgabe übernommen, denn hier müssen viele Aktivitäten organisiert werden, bei denen ihn seine Frau Melanie nach Kräften unterstützt".

"Blau Weiß" so Kickuth weiter, "ist ein Aushängeschild. Die Leistungssteigerung der Tanzgruppen und deine Organisation haben dazu geführt, dass Elfershausen auf diesen Sektor zum Markenzeichen geworden ist." Dafür gab es den Glaswappenteller der Gemeinde samt Dankurkunde.

Dem Bürgermeister und dessen Gattin Sonja sowie allen, die den Markt unterstützen, sprach stellvertretender Bürgermeister Jürgen Englert "für die gemeinsame und offene Zusammenarbeit" seinen Dank aus. Bezüglich der Stromtrasse war sich Englert sicher, "dass wir unser Ziel erreichen werden".

Eines der größten Projekte, die heuer anstehen, ist die Sanierung der Johannes-Petri-Schule, die in den Pfingstferien beginnt. "Davor soll noch einmal eine Versammlung mit dem Planer, dem Elternbeirat und der Lehrerschaft stattfinden. Ob es während der Bauzeit zu einer Auslagerung von Klassen kommt, muss der Schulleiter entscheiden", so Kickuth. "Erste Maßnahme ist eine Außen-Stahltreppe als Fluchtweg im größeren Teil des Gebäudes", fügt er hinzu.

Bei einer voraussichtlichen Bausumme von 5,6 Millionen Euro erwartet der Markt eine Förderung von ca. 60 Prozent plus zehn Prozent für die Ganztagsklassen. "Inklusive der Planungskosten bleiben der Gemeinde rund 2,8 Millionen Eigenanteil", schätzt der Bürgermeister, der die Fertigstellung bis zu den Sommerferien 2018 erwartet.


Auslagerungen notwendig

"Es wird turbulent, insbesondere die Ganztagsklassen sind ein Problem", meint Schulleiter Hubert Voll zum Thema. "In Fuchsstadt müssen wir alle Klassen auslagern, in Langendorf wahrscheinlich die 5. und 6. Mittelschulklasse", so der Rektor. Als Ersatz-Klassenräume kann er sich den Schulungsraum der Feuerwehr, das Raiffeisengebäude und - für den Fachunterricht - das Sportheim vorstellen.

"Die Ganztagesklassen könnten zwischen den beiden Bauabschnitten rochieren. Gerade sie sind eine Herausforderung", betont Voll, der eventuell auch einen Objekt-Container für das Equipment, Mobiliar und die Lehrmittel in Erwägung zieht. "Jedoch ist das alles noch nicht bis zu Ende gedacht", merkt er an.

Ein massiver Kritiker der vorliegenden Planung ist Gemeinderat Bernhard Büttner (Trimberg). "Ich befürworte die maximale Investition im Schul-Innenbereich. Stattdessen wird sehr viel Geld in die Außenfassade gesteckt und der Brandschutz aufgebläht. Ich will mehr für die Schüler, die Sanitäranlagen und die Renovierung der Klassenräume", unterstreicht er.

Zudem moniert er die energetische Sanierung, die sich nach seinem Dafürhalten "nicht rechnet". "Der Markt steckt fast drei Millionen Euro in ein Projekt, das keinen Bestandsschutz für die weiterführenden Klassen hat", beklagt Büttner, der bei seiner Linie bleiben will.