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Schützen suchen Pächter


Autor: Winfried Ehling

Hammelburg, Mittwoch, 27. Mai 2015

Die Schützengesellschaft hofft dringend auf einen neuen Gastwirt für das Schützenhaus, denn die fehlenden Pachteinnahmen machen sich bemerkbar.
Friedrich Schellenberger (l.) präsentierte die neue, elektronische Luftgewehr-Schießanlage der Schützengesellschaft - die Spende eines Mitglied-Ehepaars -, die Dieter Biernoth (r.) ausprobiert.  Foto: Winfried Ehling


Die Jahreshauptversammlung des ältesten Vereins der Stadt, der Königlich privilegierten Schützengesellschaft von 1462, zeigte zwei verschiedene Gesichter. Sportlich erfolgreich und gut strukturiert, kämpfen die Schützen derzeit mit wirtschaftlichen Problemen, die vor allem aus dem Verlust des Schützenhauspächters datieren. "Es fehlen dringend benötigte Einnahmen", räumte Schützenmeister Friedrich Schellenberger in seinem Jahresrückblick ein. "Nach gutem Start im April 2014 kündigte der neue Pächter und schloss - den Pachtvertrag missachtend - die Gaststätte zum Februar diesen Jahres", fügte er hinzu.
Damit versiegt der Schützengesellschaft eine wichtige Einnahmequelle. "Uns fallen die Pachtgebühren weg, die Heizung und die Gebühren für Wasser und Kanal müssen wir alleine tragen", klagte Schellenberger. Dennoch - es entstand nur geringer, direkter Schaden. Die Folgekosten sind allerdings erheblich, wenn sich kein neuer Pächter findet.

Erstmals Bewirtung der Trimburg

Deshalb griffen die Schießsportler jetzt zur Selbsthilfe und bewarben sich für die Bewirtschaftung der Trimburg. Drei Termine stehen da, die bei günstigen Bedingungen etwas Geld in die Kasse bringen. "Dennoch brauchen wir jede Unterstützung, Kuchenspenden oder sonstige Einnahmen aus Familien- oder Betriebsfesten im Schützenhaus", appellierte der Schützenmeister. Aber es gab auch positive Nachrichten. So konnten die Luftgewehr-Schießstände dank einer Spende des Mitglieds-Ehepaars Spieß mit einem neuen Kugelfang und elektronischer Anzeige sowie Monitoren ausgerüstet werden. Damit ist der gesetzlichen Anforderung Genüge getan. Der Dank Schellenbergers galt allen Helfern und Spendern. Ein ganz besonderes Lob zollte er seinem Stellvertreter, Dominik Fella, mit den Worten: "Wenn er nicht gewesen wäre, hätte ich schon lange das Handtuch geworfen."

Entlastung erfolgte

Schatzmeisterin Elke Schellenberger gelang es, durch eine optimistische Einschätzung für das laufende Jahr aus dem Negativ-Saldo ein Mini-Plus herauszuholen. Als Vertreterin des Gauschützenamts überbrachte sie dessen Grüße. Die Rechnungsprüfer, Maria Sell und Renate Schaupp, bestätigten die korrekte Kassenführung, der Vorstand wurde einstimmig entlastet.
Sportleiter Heinz Frötschner legte die sportlichen Ergebnisse dar und würdigte mit Schellenberger die Gesellschaftsmeister 2014 der einzelnen Disziplinen mit dem Meisterabzeichen.
In Abwesenheit von Bogenreferent Uwe Schmidt erstattete dessen Stellvertreter, Andreas Uhlmann, den Bericht der Abteilung und die Aktionen, an denen sich die Bogenschützen beteiligten oder die sie ausrichteten. Dem Vernehmen nach bleibt die Bogenabteilung der heimischen Schützengesellschaft ein überregionales Aushängeschild. Bedauerlicherweise trat Schmidt aus familiärer Fürsorge eine Stunde später per SMS von seinem Amt zurück.
Bürgermeister Armin War muth erinnerte an das Stadtjubiläum im kommenden Jahr, bei dem er auf die Schützen setzt, "die die Geschichte Hammelburgs seit Jahrhunderten begleiten". Seine Anerkennung galt den sportlichen Erfolgen, aber auch den zahlreichen Arbeitsmaßnahmen, die die Schießsportler leisteten. "Das Schützenhaus ist ein Kleinod. Wir sollten versuchen, möglichst bald wieder einen Pächter zu bekommen", bestätigte auch er.
Detlef Eigen wurde für seine sportlichen Erfolge und Verdienste um die Schützengesellschaft zum Ehrenschützenmeister ernannt. Der treffsichere "Pistolero" zieht sich allerdings aus dem Rundenwettkampf zurück.
Für ihre besonderen Verdienste um die Gesellschaft zeichneten der Schützenmeister und der Bürgermeister Helmut Osterwind mit der goldenen Nadel aus, die Manfred Blesch, Karl Staat und Bernhard Kreps nachgereicht wird. Die silberne Verdienstnadel konnten Elke Schellenberger und Oliver Stein entgegennehmen. Mit der Bronze-Nadel wurden Dominik Fella und Hildegard und Wolfgang Sommerfeld geehrt. Für 40 Jahre Mitgliedschaft erhält Waldemar Göhl das goldenen Treue-Abzeichen.
Die Ausführung in Silber nahmen Jens Rauch und Jochen Kleespies entgegen. Sie wird auch Helmut Jurat und Richard Wagner überbrachte. Seit 15 Jahren gehören Andreas Kess und Christopher Rieß der Gesellschaft an.