Schüler backen mit Beschäftigten der Hammelburger Lebenshilfe
Autor: Arkadius Guzy
Hammelburg, Mittwoch, 26. März 2014
Sechs junge Menschen bringen Realschüler und Beschäftigte der Lebenshilfe auf ungezwungene Weise zusammen.
Mit Menschen aus der Lebenshilfe-Werkstatt hat Lukas Mützel bisher nicht viel zu tun gehabt - bisher. Denn der 15-Jährige hat sich freiwillig für ein ungewöhnliches Begegnungsprojekt gemeldet: Realschüler backen mit Beschäftigten der Lebenshilfe-Werkstatt Osterplätzchen.
Ausgedacht haben sich das sechs junge Menschen, die bei der Lebenshilfe den Bundesfreiwilligendienst absolvieren. Zu ihren Aufgaben gehört es, während der Dienstzeit ein Projekt auf die Beine zu stellen. Da drei der sechs Bundesfreiwilligendienstler die Hammelburger Realschule besuchten, ergab sich der Kontakt zu der Bildungseinrichtung von allein.
"Wir wollen den Jugendlichen die Werkstatt näherbringen und Vorurteile abbauen", erklärt Lea Stürzenberger. Zusammen mit ihren Kollegen hielt sie in der Klasse 9 e einen Vortrag über den Dienst und die Lebenshilfe und suchte freiwillige Teilnehmer.
Zwölf Schüler meldeten sich darauf. Sie backen, auf vier Termine und zwei Gruppen verteilt, mit zwölf Beschäftigten der Lebenshilfe Osterplätzchen. Die Treffen finden sowohl in der Küche der Realschule als auch in der Kantine der Werkstatt statt. Außerdem wird es eine gemeinsame Zusammenkunft am Ende des Projekts geben.
Fortsetzung ist erwünscht
"Ich habe mich freiwillig gemeldet, weil es mich interessiert hat, wie es bei der Lebenshilfe aussieht", sagt Lukas Mützel. Für Winfried Bauer, der normalerweise im Elektrobereich beschäftigt ist, ist das gemeinsame Backen dagegen eine Abwechslung zur sonstigen Tätigkeit.
"Wer nicht gerade den Tag der offenen Tür besucht oder Angehörige in der Werkstatt hat, hat normalerweise nicht viel Kontakt mit der Lebenshilfe", meint Lehrerin Ruth Oschmann-Hepp.
Sie findet das Projekt der Bundesfreiwilligendienstler daher gut. Schließlich gehöre die Lebenshilfe zur Stadt dazu. Für die Realschule ist es die erste Zusammenarbeit dieser Art. Es soll auch nicht die letzte sein. Schulleiter Ulrich Weiß spricht sich für eine Fortsetzung aus. Künftige Bundesfreiwilligendienstler können vielleicht auf die gemachte Vorarbeit zurückgreifen und das Projekt weiterentwickeln.
Denn für einige Schüler kann der Bundesfreiwilligendienst der Einstieg in einen sozialen Beruf sein. Lea Stürzenberger zum Beispiel möchte später einmal Sozialpädagogik studieren. Ihre Kollegen nutzen den Bundesfreiwilligendienst als Einstieg in die Ausbildung zum Heilerziehungspfleger.