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Ringen um Lösung für Kindergarten


Autor: Günther Straub

Thulba, Donnerstag, 03. April 2014

Das millionenschwere Bauvorhaben in Thulba sorgt laut Bürgermeister Schlereth für Unbehagen in der Bevölkerung und im Gemeinderat. Ein Grund hierfür ist die demografische Entwicklung.
Die Sanierung rückt in unbestimmte Ferne: Das Kindergartengebäude mit dem Marienheim rechts, das im Obergeschoss wegen des großen Bücherbestandes bereits Risse aufweist. Foto: Günther Straub


Die Sanierung beziehungsweise der Neubau des Kindergartens rückt in unbestimmte Ferne. Auf Nachfrage erklärte Bürgermeister Gotthard Schlereth (CSU/FW) in der Jahresversammlung des St. Elisabethen-Vereins: "Wir sind noch nicht soweit, dass wir sagen können wie es weitergeht." Mittlerweile gebe es fünf Entwürfe, und die Grundlagenerfassung sei durchgeführt worden, die für Gespräche und wegen einer Förderungen nötig seien. "Aber alle Pläne, die bei bis zu 2,5 Millionen Euro lagen, fanden nicht die große Zustimmung", machte Schlereth deutlich.
Es bestehe auch in der Bevölkerung wie im Ratsgremium Unbehagen. Grund dafür sei nicht zuletzt die demografische Entwicklung. "Wir haben einen Bevölkerungsrückgang, und die Sterbefälle sind mehr als die Geburten", hielt der Bürgermeister fest. Deshalb müsse die Schulsituation in die Überlegungen einbezogen werden. Hier sei nach den derzeitigen Erhebungen 2019/2020 mit einem Rückgang zu rechnen.
Derzeit werden im Propstei-Gebäude in Thulba noch drei Klassen beschult, ein Raum und das Treppengiebelhaus stehen bereits leer. Bei den schulischen Veränderungen hat dieses Gebäude mitten im Ort keine vernünftige Nutzung, werde befürchtet. "Deshalb wollen wir keinen voreiligen Kindergartenbau. Der Marktgemeinderat wartet ab. Wir haben den Kindergarten nie hängen gelassen und werden das auch weiter nicht tun", bekräftigte der Gemeindechef.
Angestrebt werde eine gute Zusammenarbeit mit den Gremien der Kirche und des Kindergartens mit seinem Trägerverein. "Hier können dann auch die Eltern mitreden", so Schlereth. Dem stimmten die Versammlungsmitglieder zu.
Vorgeschlagen wurde eine Begehung des Kindergartengebäudes mit dem Jugendamt, die letzte fand vor sieben Jahren statt. "Bedenken zum Gebäude gab es damals keine", erwähnte der Bürgermeister.

Risse in der Wand

Gesprochen wurde auch über die Situation der Bücherei, die sich im Obergeschoss des 1949 erbauten kircheneigenen Kindergartengebäudes befindet. Sie erfreut sich dank der Bemühungen des engagierten Büchereiteams zunehmender Beliebtheit. Wegen des gestiegenen Buchbestandes und der damit verbunden Belastung bereitet sie aber Pfarrer Karl Theodor Mauer, dem Büchereiteam um Ulrike Lorösch und den Eltern Sorgen.
Nach den Rissen im Mauerwerk und einer Statik-Überprüfung bestehe dringender Handlungsbedarf. Einig war man sich in der Versammlung, dass hier umgehend eine Lösung her muss. Geprüft wurde hinsichtlich der Statik von der Marktgemeinde bereits das Treppengiebelhaus des gemeindlichen Propsteigebäudes. Geeignet wäre dieses, doch wegen der Organisation habe das Büchereiteam Bedenken.
Pfarrer Mauer hält den Umzug aber für sinnvoll und dringend erforderlich. In Kürze soll es eine Beratung geben von Kirche mit Kindergarten, Krabbelgruppe und Büchereiteam. "Strom- und Heizkosten im Treppengiebelhaus werden von der Marktgemeinde getragen", versprach der Bürgermeister.
Vorsitzende Simone Knüttel berichtet von der Tätigkeit des 110 Mitglieder starken Trägervereins. Die Erzieherinnen betreuen derzeit 91 Kinder, davon 18 in der Nestgruppe. Mitglieder und Kinder kommen aus Thulba, Frankenbrunn, Hetzlos und Reith und einige auch von außerhalb der Marktgemeinde. "Aber wir nehmen gerne noch weitere Mitglieder auf", warb die Vorsitzende.
Bisher konnte der Verein einen ausgeglichenen Haushalt aufstellen. "Doch wir kommen nicht um eine Beitragsanpassung im neuen Kindergarten-Jahr herum", so Knüttel. Wegen der geplanten Baumaßnahmen sei man bei Anschaffungen zurückhaltend gewesen. Sie dankte den Helfern, allen voran Horst Vonroth, Christian Bürger und Alexander Muth sowie dem Elternbeirat für seine Mitwirkung.
Ihr Dank galt auch dem Personal für die gute Betreuung der Kinder und die intensive Vorbereitung auf die Grundschule. Über die Finanzen berichtete Karlheinz Happ. Er erläuterte die Ausgaben von 375 000 Euro. Strom- und Heizkosten sind deutlich gestiegen. Die Entlastung wurde einstimmig erteilt.
Leiterin Birgit Armbruster informierte noch über die nächsten Termine. Am 12. April helfen die Kinder den Landfrauen beim Schmücken des Osterbrunnens. Am 23. Mai findet das Kindergartenfest statt, und der FC Thulba hat eingeladen zum Aufstellen des Maibaumes.