Rinderkurgebiet und ein gestresster Hahn
Autor: Gerd Schaar
Dittlofsroda, Montag, 09. Oktober 2017
Das Dorfgeschehen hat Armin Zeitz mit seinen Sprüchen auf den Punkt gebracht und damit für viel Heiterkeit gesorgt.
           
"Hier in Dittlofsroda regiert schon lang die AFD", erklärte Armin Zeitz die 
höchst individuelle Übersetzung dieser drei Buchstaben als "Asbach-Freunde 
Delefrod" aus dem ansässigen Schienheckeclub. Schallendes Gelächter 
löste die anfangs bedenklichen Minen in den Gesichtern ab. Angesichts 
dieses Weinbrands gebe es immer 38 Prozent. Armin Zeitz verlas etwa eine halbe Stunde lang das Dorfgeschehen in Gedichtform. Es ist Kirmes in Dittlofsroda. Begleitet wurde Zeitz von Sabine Winter und Dennis Kühnlein, die regelmäßig in das Publikum fragten: "Wem g´hört die Kirb?".
Zu unfreiwilliger Komik geriet die Überschneidung von drei Feierterminen, 
nämlich die Tagung der Feldgeschworenen in Dittlofsroda, die Fahrzeugweihe 
bei der Schwärzelbacher Feuerwehr und das Pfarrfest in Windheim. War das 
ein Schildbürgerstreich? Die Pfarrer beider Konfessionen waren damals 
jedenfalls ausgebucht, und die Feuerwehrleute aus Dittlofsroda hatten sich 
zu entscheiden, an welcher Feier sie teilnehmen wollten.
Zeitz sprach über die langwierige Großbaustelle an der Grundschule, die 
erst nach Abflug der Schwalben fortgesetzt werden konnte. Apokalyptische 
Reiter und Hunde, die ihre Spuren auf dem Sportplatz hinterließen, waren 
Themen für weitere Sprüche. Bautätigkeiten von Ställen für ein 
Rinderkurgebiet in der Wohlfühloase Dittlofsroda, ein Streichelzoo, eine 
falsch grasende Ziegenherde und eine Notdurft beim Skiausflug im Tiefschnee 
waren ebenfalls Themen für lustige Sprüche. Immer länger wurde der 
Papierstreifen, der aus dem Schulfenster hing.
Zwischen Gülle-Tsunami und Schlepperfahrten entdeckte der heimische 
Sprücheklopfer die Welt der Schweine, in deren Stall geschundene Ehemänner 
notfalls übernachten könnten. Zeitz erspähte auch Autos auf steilen 
Straßen, die sich trotz angezogener Handbremse selbstständig machten und 
Schäden verursachten. Er erinnerte sich an die Wanderung mit dem Pfarrer 
und das lange Beten, während dessen der gereichte Kaffee erkaltete und die 
Milch sauer wurde. Eiskaffee war der Vorschlag für die perfekte Lösung.
Frost an Ostern war der Grund, die Heizung anzustellen. Doch die Wärme kam 
nicht in die Wohnung, weil man vergaß, das Ventil für die Leitung 
aufzudrehen. Ordentlich gefeiert wurde der Aufstieg der Kicker in die 
Kreisklasse, allerdings mit einigen Nebenwirkungen. Ins Blickfeld nahm 
Zeitz auch einen großen Hühnerstall, wo der neue Hahn angesichts der vielen 
Hennen stark unter Stress geriet.