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Regional unterschiedliches Jahr für Imker


Autor: Winfried Ehling

Hammelburg, Donnerstag, 28. Februar 2019

Der Imker-Verein Hammelburg verfügt aktuell über 58 Mitglieder und fünf Ehrenmitglieder.
Vorsitzender Martin Holzinger (von links) dankte Helmut Kippes und Hermann Hoos mit einer Urkunde für ihre Treue zum Imker-Verein.  Winfried Ehling


Honig aus Unterfranken ist Spitze in Bayern. Auf dem Bayerischen Honigfest in Eichstätt errangen im vergangenen November Kurt Siebenlist "Gold" und Martin Holzinger "Silber". 300 Imker hatten Honig eingereicht. Ein prämierter Honig könnte, wie beim Frankenwein, auch einen höheren Preis und eine bessere Vermarktung erzielen, hieß es bei der Jahreshauptversammlung des Imkervereins Hammelburg im Gasthaus Remling. Eine Mitglieder-Umfrage zum Honigpreis soll Aufschluss geben. Vorsitzender Holzinger wünschte sich im laufenden Jahr einige Vereinsteilnehmer mehr, zumal das Honigfest heuer der Imker-Verein Münnerstadt ausrichtet.

In seinem Bericht streifte Holzinger die wichtigsten Ereignisse im vergangenen Jahr. Zu ihnen gehörte der Vortrag in Hösbach mit dem Titel "Tipps für faule Imker" und das Referat in der Zehngrafenhalle von Untereschenbach zum Thema Wachs. Um die Publicity kümmerten sich die Imkerinnen Ramona Huppmann und Michaela Seufert in Schulen, Kindergärten und bei Gartenbauvereinen, in denen sie das Leben der Bienen und die Verarbeitung von Honig darstellten. Besucht wurde die Landratsamts-Veranstaltung zum Thema "Grüngitter" und ein Vortrag über den Datenschutz.

Weitere Informationen betrafen das Gesundheitszeugnis für im Landkreis eingeführte Bienen, das neue Verpackungsgesetz und den Aufbau einer neuen Belegstelle, möglicherweise in Münnerstadt. Der Bundes- und der Staatsforst, die Bahn und der Bund Naturschutz bieten Flächen für die Bienenhäuser und zur Beweidung an.

Stürme und Hitze

Aus dem Blickwinkel des Vereins nannte der Vorsitzende 2018 "ein regional unterschiedliches Jahr", bei Winterverlusten zwischen zehn und 20 Prozent. Den Stürmen im Januar und zweistelligen Frostgraden im Februar folgte zunächst ein ungewöhnlich warmer Zeitabschnitt, dem Neuschnee und eiskalter Ostwind hinterher eilten. Auf die tropischen Temperaturen im April waren die sonst fleißigen Bienen nicht vorbereitet. es fehlten zwei Brutgänge. Der Hochsommer im Juli und August gestaltete die Behandlung mit Ameisensäure äußerst schwierig. Bei "Varroa-Wetter" zeigte der rote Pfeil nach oben - die Temperaturen waren zu hoch. In den Waldtracht-Gebieten der Vorderrhön wurde der Melezitose-Honig zum Problem, ein schnell kristallisierender Honig. Die Honigernte in den Gebieten ohne Waldtracht, bezeichnete Holzinger als "überdurchschnittlich gut".

Kassier Kurt Siebenlist legte den Kassenbericht vor, der ein Plus auswies. Die Kassenprüfer Peter Hart und Otmar Kippes bestätigten die korrekte Kassenführung, die Entlastung fiel einstimmig aus. Der Imker-Verein verfügt aktuell über 58 Mitglieder und fünf Ehrenmitglieder. Zuwachs erhielten die Imker durch vier Neuzugänge.

Die silberne Ehrennadel des Bayerischen Landesverbands konnte Helmut Kippes für 25-jährige Mitgliedschaft entgegennehmen. Die bronzene Auszeichnung für 15 Jahre Mitgliedschaft erhielt Hermann Hoos. Der Vorsitzende informierte in einem Bildvortrag über verschiedene Aspekte und Neuigkeiten.

Folgende Termine sind für das Imker-Jahr geplant: Ein Anfängerkurs am Lehrbienenstand in Münnerstadt findet am 9. März statt, die Kreisversammlung ist am 17. März in Obererthaler Gasthaus Brust, der Bayerische Imker-Tag in Amberg ist auf 7. und 8. September terminiert. Am 20. September folgt eine Fortbildung unter dem Titel "Meine Bienen machen was sie wollen" mit Referent Müller-Engler in der Zehngrafenhalle Untereschenbach. Termin für das Honigfest in Münnerstadt ist der 3. November.