Raupen werden bekämpft
Autor: Winfried Ehling
Euerdorf, Freitag, 15. März 2019
Der Markt Euerdorf stimmt für den Einsatz eines Spritzmittels in dem betroffenen Waldstück.
Der Markt greift durch beim Schwammspinner. Mit Mehrheit stimmte der Gemeinderat für den Einsatz eines Insektizids in einem von dem Schädling befallenen Waldstück zwischen Wirmsthal und Ramsthal, das mit einem Helikopter in der kritischen Waldabteilung versprüht wird. Doch blieben noch viele Fragen offen.
Info-Veranstaltung
So berichtete Bürgermeisterin Patrizia Schießer von einem Gespräch mit einem Mitglied des Bund Naturschutz (BN), das zwar zur Bekämpfung riet, das "Wie?" aber nicht beantworten konnte. Die Rathausobere nahm den Eindruck mit, "Tun wir nichts, könnte der Kahlfraß kommen". Der BN signalisierte jedoch seine Bereitschaft, eine einschlägige Informations-Veranstaltung noch vor Ostern anzubieten. Auch das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) empfahl der Gemeinde eine schnelle Bekämpfung der gierigen Raupen zum Schutz des Waldes.
Damit gab sich Gemeinderat und Imker Jochen Huppmann nicht zufrieden. Er verlangte Auskunft was gespritzt und wie die Bevölkerung informiert wird. Im Übrigen betrachte er das Gesamtkonzept als "nicht stimmig". Als Beispiel verwies auf die Gemeinde Oerlenbach, die im vergangenen Jahr gegen die Fressraupen vorging, aber sie heuer wieder am Halse hat. Christian Rost würde dem Einsatz einer chemisch-biologischen Keule "schweren Herzens" zustimmen.
Vize-Bürgermeister und Forstexperte Klaus Kaufmann führte ein Beispiel an, bei dem das Insektizid DIPEL ES in einem befallenen Waldstück bei Schweinfurt mit Erfolg zum Einsatz kam. Dieses Präparat wird bevorzugt im biologischen Pflanzenschutz eingesetzt.
In der Ratssitzung gab die Jugend-Gemeindearbeiterin von pro+Jugend, Kathrin Kuhn, einen Überblick zu ihrer bisherigen Arbeit mit den Jugendlichen in Wirmsthal und Euerdorf wobei es im kleineren Ortsteil etwas besser klappte. Back-Aktionen, ein "Ramadama" in Wirmsthal und der neue Innenanstrich im Euerdorfer JUZ gehören zu den Events, von denen die Jugendarbeiterin berichten konnte. Ihr Engagement quittierten die Räte mit der Aufrechterhaltung ihres Wirkens in beiden Ortsteilen. Die Bürgermeisterin regte dazu an, übergreifend, mit Jugendgruppen aus anderen Orten gemeinsame Aktionen zu veranstalten.
Der Markt plant, wie der Nachbarort Aura, ein Abwasserkataster mittels eine Kamera-Befahrung der Leitungen zu erstellen. Zwar gab es immer wieder Überprüfungen von Teilstücken, doch reicht die letzte Gesamtüberprüfung in die Mitte der 90er Jahre zurück. Dazu holte die Verwaltung mehrere Angebote ein. Die wirtschaftlichste Offerte legte die Firma Ritter aus Memmelsdorf zum Preis von 245 000 Euro für die etwa 25-Kilometer-Strecke vor.
Zustimmung zur TV-Befahrung
Schießer brachte die Idee ein, die Kosten zu stückeln, beziehungsweise abzuschreiben, indem die Überprüfung auf vier Jahre verteilt wird. Dagegen wandte sich Christian Baumann, der befürchtete, dass "immer wieder von Neuem begonnen werden muss, was zusätzliche Kosten verursache". Michael Röder sah dagegen die schnellere Lieferung von ersten Daten positiv. "Wir müssen nicht vier Jahre warten bis alle Ergebnisse vorliegen", begründete er. Bernhard Herterich meinte: "Wenn die Firma Ritter und das Ingenieurbüro Kirchner, das die nachfolgende Arbeit übernimmt, ihre Angebote vier Jahre aufrecht erhalten, sollten wir das machen". Der Beschluss für die TV-Befahrung fiel mit 9:1 Stimmen.