Druckartikel: Rathausplatz soll schöner werden

Rathausplatz soll schöner werden


Autor: Gerd Schaar

Wartmannsroth, Freitag, 31. Juli 2015

Der Gemeinderat will die Fläche sanieren. Dazu wird auch über einen Abriss der alten Schule diskutiert.
Der Rathausplatz Wartmannsroth war heuer Forum für die Eröffnungs-Veranstaltung zur 850-Jahr-Feier gewesen. Foto: Gerd Schaar


Soll die alte Schule abgerissen werden, um der Gestaltungsmöglichkeit des Rathausplatzes freie Hand zu bieten? Noch ist es nicht entschieden, doch willigte der Gemeinderat Wartmannsroth ein, dass dieses Gebäude einem weitblickenden Architekten notfalls nicht im Weg stehen werde. In diesem Zusammenhang hatten die Räte auch die bevorstehende Sanierung der Ortsdurchfahrt und hier besonders die Spitzkehre vor dem alten Rathaus im Blick. Überlagert wird das Thema Rathausplatz-Umgestaltung ebenfalls vom Blickwinkel der Dorferneuerung.

Schule renovierungsbedürftig

"Soll dieser Platz ein Festplatz werden?", hinterfragte Bürgermeister Jürgen Karle den angestrebten Zweck. Denn schließlich wurde bislang stets am Feuerwehrhaus Wartmannsroth gefeiert. Eine Ausnahme sei kürzlich die Eröffnungs-Veranstaltung zur 850-Jahr-Feier gewesen. "Und auch da war das eigentliche Fest woanders", so Karle. Das Herz der Räte scheint an der alten Schule nicht zu hängen. Vielmehr wurden Gedanken zur Kosten-Nutzungs-Rechnung dieses Gebäudes geäußert. Herbert Aul fragte nach: "Ist hier ein dringender Bedarf an Nutzung dieses renovierungsbedürftigen Gebäudes?" Die katholische Pfarrgemeinde könne für ihre Veranstaltungen problemlos auch im alten Rathaus ihren Platz finden, erklärte Karle. "Es rechnet sich nicht, wenn die Gemeinde viel Geld in dringend notwendige Sanierungen steckt, zu der ein Nutzen in keinem ausgewogenen Verhältnis steht", so Stefan Schottdorf.
Schließlich machte Karle noch auf das Problem des "topographischen Niveaus" aufmerksam: "Die Garagen der alten Schule hängen gegenüber der Ortsdurchfahrt quasi in der Luft". Ein Architekt wolle von der Gemeinde klare Vorgaben für dessen Planung, und das Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) brauche ein schlüssiges Konzept für die Bezuschussung mit Fördermitteln, sagte Daniel Görke, der Verwaltungs-Geschäftsführer der Gemeinde.

Gespannt auf Vorschläge

Joachim Lutz sprach aus, was viele Räte dachten: "Wenn die alte Schule abgerissen wird, dann lässt sich mit dem offen gewordenen Platz ganz anders planen". Wert legten die Räte auf die weiterhin bestehende Befahrbarkeit des Rathausplatzes mit Versorgungs-Fahrzeugen. Ansonsten wolle man einem Planer freie Hand geben und sei gespannt auf kreative Vorschläge. Offen ist auch noch die Umgestaltung des näheren Umfeldes am Rathausplatz. Zur Grundsatzfrage entwickelt sich das Thema Bauen nicht nur in der Gemeinde Wartmannsroth. Klar, den vielen Leerständen in den Orten sei mit Besiedlung und Bebauung in erster Linie entgegenzuwirken, ging Karle auf Meldungen des Landratsamtes ein. "Doch sind oft nicht die Bedingungen vorhanden, um das zu realisieren", so Karle. Als Beispiel nannte er Euerdorf, wo es viele Bauwerber gebe, die oft bei den privaten Grundbesitzern nicht kaufen könnten, weil die einfach nicht verkaufen wollten.
Anlass für die Diskussion über das Baugebiet Bornhecke 2 in Völkersleier waren häufig abgewiesene Bauanfragen. Zwar sei das Bauen im unteren Teil des Hanglagengebietes jederzeit möglich, so Karle. "Aber die Bauwerber wollen unbedingt in der attraktiven oberen Reihe bauen, wo es den besseren Überblick über das Dorf und die Landschaft gibt", sagte er. Deshalb seien erst einmal die unteren Plätze im Bauplan ausgewiesen worden.

Drei Bauanfragen

Jetzt entschieden sich die Räte mit 13:1 Stimmen, das Baugebiet Bornhecke 2 grundsätzlich zu erschließen, wobei eine Feinplanung noch ausstehe. Denn ursprünglich waren dort 15 Bauplätze mehr vorgesehen, die dann aber im Zuge der Verkleinerung des Baugebietes gestrichen wurden, um die untere Bebauung zu fördern. "Aktuell haben wir drei Bauanfragen", bestätigte Görke. "Wenn wir bauwillige junge Familien abblitzen lassen, gehen die in andere Orte", warnte Schottdorf und setzte sich ebenfalls für die Reaktivierung der oberen Bauzeile ein.