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Ramsthals Steuerkraft ist niedrig


Autor: Andreas Lomb

Ramsthal, Montag, 29. April 2019

In Ramsthal stehen in den nächsten Jahren Investitionen an, für die sich die Gemeinde verschulden wird, kündigte der Bürgermeister an.
Unter einem Baum können jetzt Urnen bestattet werden.  Foto: Andreas Lomb


Etwas größer als in den Vorjahren war in diesem Jahr das Interesse an der Bürgerversammlung in Ramsthal, die im Pfarrheim stattfand. Bürgermeister Alfred Gündling stellte wie üblich zunächst die wichtigsten Daten und Entwicklungen in dem Weindorf vor.

Die Einwohnerzahl ist in den vergangenen zwei Jahren um 31 Bürger auf 1124 gestiegen. Erfreulich sei die Geburtenentwicklung, die mit 13 im Jahr 2017 und zwölf im Jahr 2018 deutlich über den Vorjahren liege, so der Bürgermeister.

Mehr Rücklagen

Stolz verkündete Gündling, dass die Gemeinde seit einem Jahrzehnt schuldenfrei sei, während vergleichbare Gemeinde im Schnitt bei 616 Euro Verschuldung pro Bürger liegen. Er merkte aber auch gleich an, dass dies nicht so bleiben werde, da größere Investitionen auf die Gemeinde zukämen.

Die Rücklagen der Gemeinde erhöhten sich im vergangenen Jahr um rund 377 000 Euro auf rund 1,28 Millionen Euro. Durch die Beteiligung am Schulverband der Einhard Schule in Euerdorf seien in den nächsten fünf Jahren noch rund 283 000 für Baumaßnahme an der Schule zurückzuzahlen.

Die größte Investition war mit rund 54 000 Euro die Umgestaltung des Eingangsbereichs am Sportheim. Jetzt ist auch der Zugang mit Rollstuhl möglich. Im Haus für Kinder (Kindergarten) wurden 29 000 Euro in eine Spielekombination für die Außenanlage investiert und mit rund 19 000 Euro schlug die Teilerneuerung der Straßenbeleuchtung zu Buche.

Die Steuerkraft der Gemeinde Ramsthal ist gering und betrug rund 199 000 Euro, wovon rund 102 000 Euro auf die Gewerbesteuer entfielen. Die Gemeinde ist auf Finanzausgleichsleistungen angewiesen. Hier erhält Ramsthal rund 1,085 Millionen Euro, von denen aber rund 395 000 Euro als Kreisumlage abgeführt werden müssen. Die Verwaltungsumlage ist seit 2013 von 158,41 auf 182,25 Euro je Bürger gestiegen.

36 Kinder im Kindergarten

Im Kindergarten sind im vergangenen Jahr 36 Kinder gemeldet gewesen. Davon sind zwölf unter drei Jahren. Die Kosten der Gemeinde betrugen rund 113 000 Euro, wobei der Förderanteil des Landkreises noch nicht berücksichtigt ist. Die Wasserverluste in der Versorgung sind erfreulich gering und im Wald wurde ein Defizit von rund 1200 Euro erwirtschaftet.

Franz Büttner und Adolf Keller waren beim Neujahresempfang 2018 zu Ehrenbürgern ernannt worden. Ein damals angekündigtes Portraitgemälde wurde in der Bürgerversammlung an Keller übergeben. Bei Franz Büttner, der an diesem Abend verhindert war, soll dies in Kürze nachgeholt werden. Der Bürgermeister würdigte auch Edwin Metzler, dem das Bundesverdienstkreuz verliehen worden war, und Heinz Thürmer, der das Ehrenzeichen des bayerischen Ministerpräsidenten für sein ehrenamtliches Engagement erhalten hatte.

Der Terroir f - Punkt kann ab sofort auch für standesamtliche Trauungen gewählt werden. Die Nutzung der Anlage entwickele sich sehr erfreulich, erklärte Gündling. In diesem Jahr solle die Natursteinmauer unterhalb der Anlage noch einmal erweitert werden.

Optimistisch äußerte er sich zum Baugebiet "Am Wengert 2". Man sei mit dem Besitzer des noch nicht in im Gemeindeeigentum befindlichen Grundstückes im Gespräch. Wenn alles wie gewünscht vorangeht, rechnet Gündling mit einer Bebaubarkeit in 2021.

Eine größere finanzielle Belastung dürfte die geplante Regenrückhaltung werden, erklärte er. Hier gebe es noch drei Standortalternativen. Die Regenrückhaltung sei Voraussetzung für den ordentlichen Betrieb der Kläranlage und auch für eine zukünftige Weiterleitung an einen anderen Kläranlagenbetreiber. Grundstücksverhandlungen laufen noch.

Auf dem Friedhof ist die Möglichkeit der Urnenbestattung erweitert worden. Im Außenbereich seien Renovierungen verschiedener Zugänge vorgesehen.