Ramsthal weiter schuldenfrei
Autor: Andreas Lomb
Ramsthal, Donnerstag, 07. Oktober 2021
Ein neues Baugebiet entsteht, und im Juli 2022 wird das 900-jährige Jubiläum gefeiert. Für Diskussion sorgte die Durchfahrt der Hauptstraße.
Nachdem die Bürgerversammlung in Ramsthal im vergangenen Jahr coronabedingt ausfallen musste und als Online-Informationsveranstaltung durchgeführt wurde, hatte Bürgermeister Rainer Morper (ABB/Interessengemeinschaft) die Ramsthaler in diesem Jahr in die Turnhalle eingeladen. Mit entsprechendem Abstand konnten die Hygieneauflagen erfüllt werden. Trotzdem hatten sich nur wenig mehr als 30 Besucher zur Veranstaltung eingefunden. Weitere Teilnehmer nahmen an der gleichzeitig angebotenen Liveübertragung im Internet teil.
Wie üblich absolvierte der Bürgermeister zunächst den Informationsteil, in dem er aktuelle Zahlen und Entwicklungen in der Gemeinde präsentierte. Die Einwohnerzahl hat sich 2021 leicht auf 1112 erhöht. Den Höchststand hatte die Gemeinde mit 1216 Einwohnern im Jahr 2006 erreicht, im Jahr 2017 war die Einwohnerzahl auf 1087 gesunken. 15 Prozent der Einwohner sind bis 18 Jahre alt, während 19 Prozent inzwischen älter als 65 Jahre sind.
Morper skizzierte die finanzielle Situation der Gemeinde, die weiterhin schuldenfrei ist. Der Haushaltsansatz 2021 hat mit 4 931 880 Euro ein Rekordniveau erreicht. Jedoch wurden ein Teil der für dieses Jahr geplanten Maßnahmen noch nicht realisiert, so dass erhebliche Ausgabe-Reste für die kommenden Jahre zur Verfügung stehen. Sowohl bei den Schlüsselzuweisungen erwartet die Gemeinde mit 420 900 Euro (Vorjahr 563 306 Euro) einen deutlichen Rückgang, als auch bei dem Einkommenssteueranteil mit 530 000 Euro (VJ 563 306). Die Kompensationsleistung zur Gewerbesteuer die 2020 bei 237 978 Euro lag, entfällt 2021 komplett. Dagegen wird Ramsthal mit einer höheren Kreisumlage von 450 000 Euro (VJ 424 299 Euro) und auch einer steigenden VG-Umlage von 235 500 Euro (VJ 221 590 Euro) belastet. Bei den geplanten Investitionen waren die Erschließungsmaßnahmen des Baugebietes "Am Wengert II" mit 1 630 000 Euro der markanteste Teil. Für die Sanierung oder den Neubau des Kindergartens wurden 200 000 Euro bereitgestellt. Inzwischen hat der Gemeinderat den Beschluss gefasst, den Neubau des Kindergartens nicht weiter zu verfolgen.
18 Bauplätze, 15 davon schon reserviert
Zum Neubaugebiet informierte der Bürgermeister, dass hier 18 Bauplätze entstehen, von denen bereits 15 reserviert sind. Zwei davon hat die Gemeinde für ein mögliches Seniorenwohn- oder Betreuungsprojekt vorgesehen, für das noch ein Investor gesucht wird. Nach der Vermessung der einzelnen Bauplätze kann 2022 mit der Bebauung begonnen werden. Der Gemeinderat hat die Stichstraße im Baugebiet mit "Zum Falbental" benannt.
Der Bau eines Regenrückhaltebeckens beschäftigt den Gemeinderat bereits seit längerer Zeit. Die Vorplanung durch den Architekten ist abgeschlossen und liegt dem Wasserwirtschaftsamt zur Begutachtung vor. Im Haushalt sind hierfür 400 000 Euro vorgesehen. Morper informierte über die Funktionsweise und den geplanten Standort.
Die Photovoltaikanlage "Häuslein", die ein Unternehmen betreiben wird, befindet sich mit dem ersten Bauabschnitt kurz vor der Fertigstellung. Noch im Oktober soll sie ans Netz. Dann folgt der zweite Bauabschnitt.
Die Südlink-Stromtrasse war ein weiterer Informationspunkt. Der Bürgermeister informierte über den aktuellen Stand der Planung und das weitere geplante Vorgehen von Tennet als betreibendes Unternehmen. Die ebenfalls neu geplante Stromtrasse P43 berührt die Ramsthaler Gemarkung in den bisherigen Planungen nicht. Hier gilt es nach Angaben Morpers die weitere Entwicklung zu beobachten.