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Ramsthal soll noch schöner werden


Autor: Werner Vogel

Ramsthal, Montag, 25. April 2016

Das Weindorf kommt weiter ohne Schulden aus. Der Kreisel am Windpark gefällt vielen Bürgern nicht.
Insgesamt sind die Ramsthaler zufrieden mit der touristischen Entwicklung des Dorfes, also auch mit dem Aussichtspavillon über den Dächern von Ramsthal, der im Rahmen der Terroir f-Maßnahmen im Weinberg ausgebaut wird. Foto: Werner Vogel


Bürgermeister Alfred Gündling formulierte schon das Schlusswort seines Rechenschaftsberichts, den die knapp 50 Bürger mit ganz wenig Rückfragen und zufriedenem Beifall entgegengenommen hatten, da wurde dann doch noch einmal lebhaft diskutiert. Es waren unvermutete Kleinigkeiten, die einige Emotionen auslösten. Da war man insgesamt sehr zufrieden mit der touristischen Entwicklung des Dorfes, mit dem Haus Erlebniskunst, dem Aussichtspavillon der im Rahmen der Terroir f-Maßnahmen im Weinberg ausgebaut wird, (Terroir f = magische Orte des Frankenweins. Außer Ramsthal noch Iphofen, Sommerhausen und Volkach) mit den neuen Fahnen, die angeschafft werden und mit der Beteiligung am Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden". "Aber wie passt das zusammen, wenn neben dem Plakat mit der Weinkönigin die Altglascontainer stehen", wurde eingeworfen und "der Kreisel oben am Windpark ist eine Unkrautwiese". Zuvor hatte Bürgermeister Alfred Gündling u.a. berichtet, dass der Vorschlag eines Gartenbauunternehmens, den Kreisel zu gestalten den Gemeinderat aus mehreren Gründen nicht überzeugen konnte.
"Ramsthal ist so ein schönes Dorf, da können wir den ,Ameisenhaufen' da oben nicht so lassen, wie er ist", nahm Altbürgermeister Franz Büttner die Diskussion um den Kreisel am oberen Dorfausgang dann nochmal auf. Die Einfahrt ist auch eine Visitenkarte des Dorfes, deshalb soll die Gemeinde nochmals mit dem Landkreis als Eigentümer des Kreisels verhandeln, um eine gemeinsame Lösung zu suchen, ermuntert Büttner den Gemeinderat, bei den Anstrengungen in die Infrastruktur nicht nachzulassen.


Erfreuliche Finanzlage

In seinem Rechenschaftsbericht hatte Bürgermeister Gündling im Sportheim über erfreuliche Zahlen und Entwicklungen informiert. Wermutstropfen ist die Bevölkerungsentwicklung. Nur noch 1062 Einwohner leben im Weinort. Vor zehn Jahren waren es noch 200 mehr. Nicht nur die Relation Geburten/ Todesfälle, auch der Wegzug machen dem Gemeindeoberhaupt Sorgen. Initiativen zur Ausweisung von Bauplätzen sind besprochen, lassen sich aber nicht sofort realisieren. Erfreulich dagegen ist die finanzielle Situation. Während vergleichbare Gemeinden eine Schuldenlast von fast 700 Euro pro Kopf drückt, ist man in Ramsthal dank vorausschauender Kommunalpolitik schuldenfrei. Der Kassenbestand betrug trotz gemeindlicher Investitionen von ca. 140 000 Euro zum 21. April fast 720 000 Euro, allerdings sind verschiedene Verpflichtungen (u.a. Kindergarten) noch nicht abgerechnet. Die relativ geringe eigene Steuerkraft wird durch Schlüsselzuweisungen ausgeglichen. Nach Abzug der gezahlten Kreisumlage verbleibt noch ein Überschuss von ca. 46  000 Euro.
In 2015 konnte wiederum viel geschafft werden. Gündling erinnerte an den Windpark, der nach vier Jahren Planung und sechs Monaten Bauzeit in Betrieb gegangen ist und informierte die Besucher über die Möglichkeit, Strom von der Anlage zu beziehen. Henneberg-, Trieb- und Raßthalerweg konnten verbessert werden und die Erneuerung der Straßenbeleuchtung ist begonnen. Auch die Maßnahmen beim Terroir f sind auf einem guten Weg, führte Gündling aus. Damit die Plattform bis zum 31. Juli fertig wird, sind die Gemeindearbeiter bei den Trockenmauern am Aussichtstempel eingebunden.
In diesem Jahr soll das Konzept für die Kirchenarkaden vorangebracht werden. "Mit dem Zuschuss der Diözese, Eigenleistungen und Handwerkerhilfen können wir die Verpflichtung für die Gemeinde auf unter 40 000 Euro drücken", sagte Gündling. Noch heuer wird der Breitbandausbau in Angriff genommen. Beim gemeindeeigenen Sportheim ist dem Brandschutz weiter Rechnung zu tragen. Die dadurch wegfallende Lagermöglichkeit unter dem Dach wird durch eine kostengünstige Aufstockung des Anbaus unter Verwendung des Dachs ausgeglichen. Die Arbeitsstunden leistet der Sportverein. Zum Großprojekt Kläranlage konnten noch keine gesicherten Erkenntnisse verkündet werden. Es bleibt aber beim bereits vorgestellten geschlossenen System, das unter der Erde verschwindet. Gündling bedankte sich für das große Engagement in den Vereinen und für die Dorfgemeinschaft und freute sich, dass sich auch ein Helferkreis um die Flüchtlinge kümmert.