Druckartikel: Ramsthal ist schuldenfrei und steht gut da

Ramsthal ist schuldenfrei und steht gut da


Autor: Andreas Lomb

Ramsthal, Dienstag, 02. Dezember 2014

Bürgermeister Alfred Gündling legte in seiner ersten Bürgerversammlung in Ramsthal Zahlen und Fakten vor. Die Gemeinde ist schuldenfrei, kämpft mit dem steigenden Altersdurchschnitt der Bevölkerung und setzt weiter auf Solar.
Die Solaranlage zwischen Hammelburg und Untererthal. Eine Photovoltaikanlage kommt in Ramsthal auch auf das Dach des Sportheims. Foto: Archiv Markus Reeh


"Die Bürgerversammlung ist keine Pflichtübung, sondern der Ausdruck der engen Verbindung zwischen Bürgern Gemeinderat, Bürgermeister und Verwaltung", eröffnete Alfred Gündling, der seit Mai neuer Bürgermeister ist, die Veranstaltung im Sportheim. Nach mehr als 200 Tagen im Amt habe er bereits vielfältige Erfahrungen sammeln können, von denen nicht alle positiv waren. Er gehe aber optimistisch an die zukünftigen Aufgaben heran und freue sich über die gute kons truktive Zusammenarbeit im neuen verjüngten Gemeinderat. Ausdrücklich bedauerte er, dass dem Gremium keine Frau angehöre.

Altersdurchschnitt steigt

Gündling berichtete von der Entwicklung der Bevölkerung. Bereits heute sind 19 Prozent der Einwohner älter als 66 Jahre und in den nächsten Jahren wird dieser Anteil noch einmal erheblich ansteigen. Hier sieht Gündling eine große Herausforderung für die Gemeinde.

Zufrieden konnte er sich mit der Verschuldung der Gemeinde zeigen. Während vergleichbare Gemeinden im Landesschnitt einen Schuldenstand von 689 Euro pro Einwohner haben, ist Ramsthal seit vielen Jahren schuldenfrei. Nicht berücksichtigt ist hierbei die Verpflichtung der Gemeinde zur anteiligen Finanzierung der Sanierung der Einhard-Grundschule in Euerdorf im Schulverband. Hier hat Ramsthal bis 2024 einen Kreditanteil von 479 600 Euro zu tilgen.

In der Finanzplanung der Gemeinde sind für die vorgesehenen Investitionen keine Kreditaufnahmen vorgesehen, so dass die Schuldenfreiheit aus jetziger Sicht auch mittelfristig Bestand haben kann. Nicht absehbar ist hierbei der Neubau einer Kläranlage oder überörtliche Anschluss oder an eine solche. Um hier eine Entlastung der Bürger vorzunehmen, könnte ein Teil der anfallenden Kosten über eine Kreditaufnahme der Gemeinde finanziert werden.

Photovoltaikanlage am Sportheim

Gündling informierte, dass in 2015 die Öffnungszeiten der Problemmüllannahmen im Bauhof verändert werden. Zukünftig wird an jedem 1. Samstag im Monat von 9 bis 10 Uhr geöffnet sein.
Der Bau der genehmigten Windkraftanlagen von Naturstrom soll im September 2015 beginnen. Auf dem Sportheim wird eine weitere Photovoltaikanlage durch die Gemeinde installiert werden. Die Gemeinde liefert und verkauft den Strom an den Sportverein.

Im nächsten Jahr soll eine Kanalbefahrung durchgeführt werden, um frühzeitig Schäden im Kanalnetz zu erkennen. Gündling informierte, dass der Betrieb der Gemeinschaftskläranlage bis 31.12.2015 genehmigt wurde. Es müsse nun ein Konzept zum weiteren Vorgehen mit den Partnergemeinden Euerdorf und Sulzthal erstellt werden.

Der Sportverein wollte wissen, wann die Notausgangsbeleuchtung im Sportheim installiert werde, damit der Mehrzweckraum genutzt werden kann und der Notausgang über den neu angebauten Balkon ausgewiesen wird. Hier wird kurzfristig eine Lösung gesucht. Die Umbaumaßnahme der Beleuchtung im Sportheim auf LED-Technik ist bis zur Entscheidung im Gemeinderat zurückgestellt.
Auf eine Anfrage aus der Versammlung zur vertraglichen Regelung der jetzigen Nutzung der alten Schule durch den Verein Erlebenskunst und einige gewerbliche Aktivitäten nahm der 2. Bürgermeister Martin Thürmer Stellung. In der Frage ging es um eine Klarstellung der Kosten, die der Gemeinde und somit dem Bürger nach Berücksichtigung der erfolgten Zahlungen durch die Nutzer verbleiben. Im Jahr 2014 standen den Ausgaben von 11 651 Euro Einnahmen von 6170 Euro gegenüber, was einem Aufwand der Gemeinde von 5481 Euro entspricht. Die Ausgabe in 2013 lag mit 19 464 Euro noch höher als im laufenden Jahr. Demnächst werde man sich aber diesem Thema noch einmal annehmen.
Landwirt Erich Greubel bemängelte das Fehlen eines Holzlagerplatzes am Brachberg. Er stellte fest, dass der von der Gemeinde eingerichtete Bolzplatz nicht genutzt werde und man ihn doch als Holzlager verwenden könne.


Zahlen aus der Bürgerversammlung