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Ramsthal investiert in seine Infrastuktur


Autor: Andreas Lomb

Ramsthal, Montag, 26. Februar 2018

Wegen der niedrigen Zinsen hat die Gemeinde erhebliche Beträge in die Straßen- Kanal- und Abwassersanierung der westlichen Siedlung eingestellt.
Der Breitbandausbau zu Ramsthal Aussiedlerhöfen ist im aktuellen Haushalt mit 100 000 Euro angesetzt. Unser Symbolbild entstand   im Altlandkreis Hammelburg.  Ralf  Ruppert/Archiv


Den Schwerpunkt der Gemeinderatssitzung in Ramsthal bildeten die Finanzen. Zunächst berichtete Gemeinderat Hubert Simon als Leiter des Rechnungsprüfungsausschusses über die stichpunktartig durchgeführte Prüfung des Haushaltsjahres 2016. Das Gremium hatte einige Bereiche genauer betrachtet und informierte nun über das Ergebnis.

Für den Bereich Tourismus wurden rund 32 000 Euro ausgegeben. Hierin enthalten sind anteilige Lohnkosten der Gemeindearbeiter. Der Betrag war in diesem Jahr durch die Teilnahme am Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" höher als üblich. Der Wohnmobilstellplatz erforderte nach Verrechnung der Einnahmen einen Zuschuss in Höhe von 565 Euro. Die Verpachtung der Flächen für die Windkraftanlage brachte der Gemeinde eine Einnahme von rund 16 000 Euro. Beim Kindergarten muss die Gemeinde zusätzlich zu ihrem Pflichtanteil weitere rund 116 000 Euro zuschießen. Die Lehrerwohnungen brachten einen Überschuss von etwa 19 000 Euro. Von den Betriebskosten des "Haus Erlebenskunst" hat die Gemeinde vereinbarungsgemäß einen Anteil von 1800 Euro getragen.

Die Überschreitung des Haushaltsplanes betrug in der Summe circa 15 000 Euro. Diese Ausgaben waren plausibel und wurden vom Gemeinderat genehmigt. Die Zuführung zum Vermögenshaushalt betrug rund 268 000 Euro. Auf Antrag des Prüfungsausschuss wurde Bürgermeister Alfred Gündling einstimmig entlastet.

Der Kämmerer der Verwaltungsgemeinschaft Norbert Winter stellte dann den gemeinsam mit dem Bürgermeister erarbeiteten Haushaltsplan 2018 mit dem Finanzplan bis 2021 vor. In der Summe beachtliche Posten sind die Investitionsumlage für die Sanierung der Einhard-Verbandsschule mit 63 000 Euro, die noch jährlich bis 2021 zu zahlen ist. Für die Vorfinanzierung der Pfarrheimsanierung wurden 245 000 Euro eingestellt. Hier erfolgt später eine Rückzahlung durch die Kirchenverwaltung nach Eingang des Zuschusses der Diözese.

Für den lange diskutierten und immer wieder aufgeschobenen Bau eines Regenrückhaltebeckens wurden in 2018 jetzt 150 000 Euro eingestellt. Der Gesamtansatz für die Anlage liegt bei 400 000 Euro. Auch für den Neubau des Abwasserkanals Richtung Euerdorf wurden in diesem Jahr 100 000 Euro eingeplant. Der Breitbandausbau zu den Aussiedlerhöfen ist mit 100 000 Euro angesetzt. Für allgemeinen Grunderwerb wurden 170 000 Euro eingeplant, die im Wesentlichen im Bereich Gewerbegebiet Reichlersweg benötigt werden.

Für die Folgejahre wurden erhebliche Beträge in die Straßen- Kanal- und Abwassersanierung der westlichen Siedlung eingestellt. Im vorgelegten Plan waren diese Maßnahmen erst für 2020/2021 angedacht. Der Gemeinderat änderte diesen Ansatz auf Grund der günstigen Situation auf dem Kapitalmarkt. Bereits 2019 will man sich mit dieser Maßnahme befassen können. Die Auswirkungen der möglicherweise kommenden gesetzlichen Neuregelung der Straßenausbaubeiträge soll zunächst abgewartet werden.
Die Verwaltungsumlage der Verbandsschule beträgt bei 33 Schülern (Vorjahr 39) rund 63 500 Euro (Vorjahr rund 74 000 Euro), die Kreisumlage rund 419 700 Euro (Vorjahr rund 417 600 Euro) und die Verwaltungsgemeinschaftsumlage bei 1104 Einwohnern (Vorjahr 1093) 201 204 Euro (Vorjahr 197 273 Euro).

Die größten Einnahmen der Gemeinde sind die Einkommenssteuerbeteiligung mit 555 560 Euro und die Schlüsselzuweisung mit 466 820 Euro. An Gewerbesteuern nimmt Ramsthal 95 400 Euro ein.
Der Ansatz für den in Einnahmen und Ausgaben ausgeglichenen Verwaltungshaushalt beträgt 2 060 730 Euro. Im Vermögenshaushalt beträgt die Summe 1 381 800 Euro.
Am Jahresende ist eine Zuführung zu den Rücklagen in Höhe von 251 000 Euro vorgesehen. Die Gemeinde bleibt auch 2018 schuldenfrei, während vergleichbare Gemeinden im Landesdurchschnitt eine Verschulung von 627 Euro je Einwohner ausweisen.

Der Gemeinderat verabschiedete den vorgelegten Entwurf mit den in der Sitzung eingebrachten Änderungen einstimmig.

Gemeinderätin Karin Schmidt informierte über die Aktivitäten des Jugendraumes. Die Jugendgruppe stellte einen Antrag an die Gemeinde auf einen Zuschuss in Höhe von 1200 Euro zur Renovierung des Raumes und zur Ersatzbeschaffung von Geräten. Es soll auch ein Antrag auf Zuschuss an den Kreisjugendring gestellt werden. Aus dem Gemeinderat wurde angeregt, die Mittel für den Jugendraum aus dem Unterstützungsfonds für gemeinnützige Zwecke des Windradbetreibers Naturstrom zu stellen.

Durch das Ausscheiden eines Gemeinderates ist eine Neubesetzung in den Ausschüssen erforderlich gewesen. Für den Tourismusausschuss wurden Edwin Metzler und Markus Lomb neu berufen.
Bürgermeister Gündling verlas eine Urkunde des Bund Naturschutz, der der Gemeinde für langjährige Mitgliedschaft das Vereinsabzeichen in Gold verliehen hat.