Rätseln, bis die Köpfe rauchen
Autor: Winfried Ehling
Untererthal, Montag, 25. November 2019
Rund 300 Ratefüchse musten zehn Runden mit verschiedenen Fragekomplexen überstehen. Am Ende siegte Frammersbach vor Gastgeber Untererthal und Diebach.
Aller guten Dinge sind es drei. Stimmt. Die dritte Auflage des Quizabends in der Erthalhalle ließ die - gut besuchten - Veranstaltungen der beiden Vorjahre blass aussehen. Insgesamt 48 Teams mit rund 300 "Rate-Köpfen" meldeten sich heuer, und die Veranstaltung war bereits einen Monat vorher ausverkauft.
"Leider mussten wir Mannschaften auch absagen. Wir hätten sie nicht mehr untergebracht", bedauerte Moderator und Quizmaster Marc Scheller vom Veranstalter, der Untererthaler Karnevalsgesellschaft (UKG). Die Idee eines Ratewettbewerbs im großen Stil brachte er aus Hammelburgs belgischer Partnerstadt Turnhout, mit. Im Nachbarland gilt das Rätselraten in Kneipen und Cafes als "Nationalsport", wie ein Turnhouter Fan berichtet.
Für den Spaß sind die belgischen Gäste mit drei Quiz-Teams angereist und brachten sogar Preise - auch von der Stadt Turnhout - mit, Bier aus Belgien. Allerdings fuhren sie am Sonntagmorgen gleich wieder zurück in die Heimatstadt, denn da fand am Abend ebenfalls ein großes Rate-Spiel in den Gaststätten rund um den Marktplatz statt.
Ohne Hilfe vom Smartphone
Zehn Runden mit verschiedenen Fragekomplexen galt es zu überstehen. Und zwar ohne die Hilfe von Mobiltelefonen. Wer sich hier Hilfe holen wollte und erwischt wird, dem drohte Disqualifikation.
Den Startschuss gab eine "Aufwärmrunde" mit 15 Allgemeinwissen-Fragen, moderat aber manchmal doch knifflig. Wer schrieb doch gleich die deutsche Nationalhymne? Na klar, das war August Heinrich Hoffmann von Fallersleben. Richtig. Leider war die Ratezeit von 20 Sekunden schon abgelaufen und die Lösung schon benannt. Welcher Buchstabe steht auf der deutschen Tastatur neben dem "B"? Nein, es ist nicht das "J" sondern das "N".
Auch im Sektor Kunst und Kultur konnten die meisten Knobler mithalten. Hier ging es unter anderem auch um zwei im Bild gezeigten Damen. Die erste steht im benachbarten Lohr, das 'grottenhässliche' Schneewittchen, das eher der griechischen Medusa gleicht, und das Lohr am Main seine Titel als "Schneewittchen-Stadt" verlieh. Die zweite Lady steht auf der Hammelburger "Leiste" und wurde von einem unbekannten Künstler erschaffen. Sie hat eigentlich keinen Namen. Doch der, den ihre eine fantasiebegabte Hammelburgerin gab, kursierte in der Bevölkerung und erlangte schnell Publizität: Amalberga, die Schwester von Kaiser Karl dem Großen.
Keine größeren Schwierigkeiten bei Geschichte
Zum Thema Geschichte gab es keine größeren Schwierigkeiten. Dass Frankreich dem jungen Amerika die Freiheitsstatue schenkte, und dass die Pyramiden die Grabstätten für Pharaonen sind, ist easy. "Ein bisschen mehr zum Kauen hab ich eigentlich schon erwartet", meinte ein Rätselfuchs. Na ja, man sollte Tag nicht vor dem Abend loben - und das Quiz nicht vor seinem Ende.