Priester aus Berufung
Autor: Doris Bauer
Euerdorf, Dienstag, 09. Januar 2018
Pater David Susai ist bis zum Sommer in der Pfarreiengemeinschaft Saalethal im Einsatz.
"Make others happy", "Mach andere glücklich", so lautet der Wahlspruch von Pater David Susai, der in der Pfarreiengemeinschaft Saalethal, zu der die Gemeinden Euerdorf, Aura, Ramsthal, Sulzthal und Wirmsthal zählen, bis zum Sommer aktiv ist und das pastorale Team um Pater Sony Kochumalayil unterstützt.
Der 34-jährige Inder wurde in Michaelpuram im Bundesstaat Tamil Nadu geboren. Als Jüngster in der Familie hat er noch zwei Schwestern und fünf Brüder. Zunächst studierte er Philosophie in Bangalore. Ein Theologie-Studium schloss sich in Tansania an. "Bereits mit 12 Jahren wusste ich, dass ich Priester werden wollte", erklärt Pater David. Damals war er als Messdiener aktiv in seiner Heimatgemeinde und wurde dort am 19. Mai 2011 zum Priester geweiht. Er gehört der Ordensgemeinschaft der "Missionare des hl. Franz von Sales" an und war zunächst in verschiedenen Pfarreien in Kenia und Tansania aktiv, bis er im Sommer letzten Jahres nach Deutschland berufen wurde. Hier besuchte er zuerst die Akademie Klausenhof bei Münster, eine katholische Bildungseinrichtung, um Deutsch zu lernen. Bereits in Tansania hatte er mit deutschen Volontären Kontakt, die dort ihr soziales Jahr verbrachten, konnte einen ersten Einblick in die Sprache und Kultur erlangen.
"Es ist schön, hier zu sein. Besonders gefällt mir hier der Schnee und der Regen", freut sich der Inder, der in seiner Freizeit gerne Basketball, Tischtennis oder Schach spielt. Er ist sehr bemüht, die Sprache zu lernen und erinnert sich gerne an die ersten Worte zurück, die er zunächst an der Passkontrolle, aber dann noch öfters von vielen anderen Personen gehört hat: "Herzlich willkommen! Ich fühle mich hier auch wirklich herzlich willkommen. Ich bin gerne hier." Auch wenn es noch ein bisschen dauert, die deutsche Kultur kennenzulernen, hat er sich bereits Kenntnisse in der deutschen Küche erworben: "Hähnchen und Pommes sind hier sehr gut!" Dabei lacht er und man spürt, dass es ihm wichtig ist, in Deutschland, in der Diözese, aber zunächst in der Pfarreiengemeinschaft ganz anzukommen. "Ich muss gutes Deutsch lernen, mich an die Kultur gewöhnen", das sind seine vorrangigen Ziele - genauso wie der Führerschein, um in der Marktgemeinde und Umgebung mobil sein zu können: "Ich besitze zwar einen aus Tansania. Hoffentlich wird dieser hier anerkannt."
"Pater David wird rund sieben Monate hier, danach auch weiterhin in Deutschland bleiben und in der Diözese Würzburg aktiv sein", erklärt Pater Sony Kochumalayil, der den 34-Jährigen während seiner ersten Tätigkeit in Deutschland unterstützt. "Zunächst soll er mitschauen, wie die pastorale Situation hier ist und funktioniert. Er wird mich zu allen Sitzungen und Gesprächen begleiten. Quasi Learning by doing. Für ihn und mich ist das eine Herausforderung. Aber eine durchaus schöne Aufgabe."