Druckartikel: Planung für die Staatsstraße 2290 kommt wieder ins Rollen

Planung für die Staatsstraße 2290 kommt wieder ins Rollen


Autor: Arkadius Guzy

Euerdorf, Freitag, 03. Juli 2015

Die Böschung zwischen Euerdorf und Aura ist nach wie vor in Bewegung. Eine Lösung für die Staatsstraße 2290 muss her. Der Spielraum ist jedoch von mehreren Seiten eingeschränkt.
Eine Hälfte der Fahrbahn bleibt im Waldabschnitt weiterhin gesperrt.Foto: Arkadius Guzy


Die Einwohner von Aura haben sich an die Ampel auf der Staatsstraße 2290 zwischen ihrem Ort und Euerdorf mittlerweile fast schon gewöhnt, wie allgemein zu hören ist. Sie werden mit der Einschränkung ja auch noch einige Zeit leben müssen.

Denn der Hang macht Probleme: Er kriecht. Zwischen der Hangschüttung und dem Untergrund aus Buntsandstein gibt es im Straßenbereich eine Gleitfuge, wie Matthias Wacker vom Staatlichen Bauamt Schweinfurt erklärte. Bei einer Informationsveranstaltung stellte er den aktuellen Zwischenstand der Sanierungsplanung vor. Die Euerdorfer Bürgermeisterin Patricia Schießer (CSU) hatte unterstützt von ihrem Kollegen aus Aura, Thomas Hack (CSU/ Bürger für Aura), darauf gedrängt. Sie wollte, dass sich das Bauamt nach einem Jahr Pause, wieder der Straße annimmt.

Drei Bauvarianten

Wacker räumte etwas selbstironisch ein, dass das Bauamt im vergangenen Jahr eine "kreative Pause" eingelegt habe. "Dafür waren wir in diesem Jahr umso schneller." Ende des Monats gibt es einen Termin mit mehreren Behörden. Dann soll auch das Boden- und das Naturgutachten vorliegen.

Drei Varianten aus dem Jahr 2013 beschreiben, wie der Hang stabilisiert werden könnte. Eine Lösungsmöglichkeit sieht vor, dass die Straße und der Radweg verschoben werden und die Saale verlegt wird, sodass der neue Radweg entlang des Böschungsabschnitts im heutigen Flussbett verlaufen würde. Die zwei anderen Varianten wollen die Strecke mit einer Mauer sichern, entweder oben mit einer Gabionenwand oder am Fuße des Hangs mit einer sieben bis acht Meter hohen Stützmauer.

Der Spielraum ist sehr eng, wie Wacker sagte: Oben auf dem Hügel gibt es einen ökologisch wertvollen Baumbestand, unten fließt die Saale. Die Verlegung des Gewässers ist für das Staatliche Bauamt die einfachste Lösung, weil sie ohne zusätzliche Bauwerke auskäme, die zu unterhalten wären. Die Flussverlegung sieht die Euerdorfer Bürgermeisterin jedoch kritisch, auch wenn Wacker betonte, dass sie zu keiner zusätzlichen Aufstauung führen würde. Die Hochwasserlinie würde sich nach der vorgelegten Berechnung im Innenort nur um wenige Zentimeter verschieben. "Ein paar Zentimeter bedeutet für uns schon einiges", meinte Schießer dazu.

Eine zusätzliche Lösung zu den drei Varianten, die Neutrassierung der Staatsstraße, ist nicht mehr in der engeren Wahl. Aura würde sie sowieso ablehnen. Hack erklärte: "Eine Strecke um den Berg herum wollen wir nicht."
Wacker will die Sanierung der Straße im nächsten Jahr für ein Strukturprogramm anmelden. Wann die Arbeiten beginnen könnten, ist noch offen.

Seit Herbst 2012 ist ein Fahrstreifen im Hangbereich aus Sicherheitsgründen gesperrt. Da der Abschnitt in einer Kurve liegt, muss eine Ampel den Verkehr regeln. An die Risse auf der Straßenoberfläche hat das Bauamt Kontrollmarken gesetzt, um zu beobachten, wie stark der Hang kriecht. "Wir messen alle zwei Wochen", erklärte Wacker.