Pläne für Umgestaltung des Friedhofs
Autor: Winfried Ehling
Euerdorf, Donnerstag, 20. Dezember 2018
Landschaftsarchitekt Ralph Schäffner stellte die überarbeiteten Entwürfe vor.
Die überarbeitete Planung zur Friedhofsanierung stellte Landschaftsarchitekt Ralph Schäffner in der letzten Ratssitzung des Jahres vor. Zur Umgestaltung des Gottesackers konnten sich die Bürger vor mehreren Wochen in einer Infoversammlung äußern. Die Meinungs-Abfrage per Punktebewertung floss in die Vorplanung mit ein.
Als markante Punkte erläuterte Schäffner zunächst die Friedhofswege. Hier favorisierten die Versammlungs-Anwesenden ein Betonpflaster, eine Rasenfläche zogen sie einem wassergebundenen Platz vor. Bei der Materialfindung für die drei Schöpfstellen lagen die Muschelkalk- und die Betonausführung etwa gleichauf. Der Mitarbeiter des Planungsbüros arc-gruen erklärte dazu, das beide Materialien nach mehreren Jahren bemoost sein würden. Die Betonausführung erzielt jedoch den besseren Preis.
Kein Hub-Lift
Wichtigster Aspekt, den schon der Marktgemeinderat zur Bedingung erhob, ist die Barrierefreiheit. Diese war zwar schon teilweise vorhanden doch nur hangabfallend zur Friedhofskapelle, wie Guntram Gock erinnerte. Schäffner erwog deshalb einen Hub-Lift an der westlichen Friedhofsmauer neben der Kirche. Dazu muss jedoch ein Stück Mauer weichen. Der nördliche Friedhofsweg wird etwas mehr in den Friedhof hineingezogen.
Als Brutto-Kostensumme für diese Ausführung und einige weitere Details errechnete der Fachmann etwa 355 000 Euro. Dies sind rund 100 000 Euro mehr als ursprünglich veranschlagt. Elmar Hofmann, ehemals Behindertenbeauftragter, warnte vor laufenden, "immensen Kosten", insbesondere was den Hub-Aufzug betrifft. Wartungsarbeiten, Tüv und Pflege sind in regelmäßigen Abständen fällig.
Jochen Huppmann redete zwar der behinderten- und seniorengerechten Sanierung das Wort, konnte sich jedoch mit dem Lift nicht anfreunden, wie seinen Worten "wir müssen den Friedhof nicht vergolden", zu entnehmen war. Die Gemeinde-Seniorenbeauftragte, Gisela Bergel, glaubt, dass ältere Mitbürger und Behinderte meist in Begleitung jüngerer Menschen den Friedhof besuchen. Es gehe auch ohne Lift, meint sie. Michael Röder empfahl beim Umbau Leerrohre für einen Stromanschluss einzubringen.
Bürgermeisterin Patricia Schießer informierte, dass der Entwurf bei der Aufsichtsbehörde vorliegt, die ihr Einverständnis gegeben hat. Lediglich ein Bodenaustausch sei bei Beerdigungen fällig. Die Abstimmung zum Grundkonzept - ohne Lift -die Pflasterung der Wege, Wassertröge aus Beton und Rasenflächen statt Kies, fiel mit jeweils zehn Stimmen gegen Gock. Für den Einbau eines Hub-Lifts sieht das Ergebnis umgekehrt aus. Diesen lehnte der Rat mit zehn Stimmen ab. Die Planungsauftrags-Vergabe an arc-gruen erhielt ebenfalls die Mehrheit. Schäffner will die Planung im Frühjahr auslegen.
Für den Kreis-Wertstoffhof ist ein Umbau sowie eine Umnutzung beantragt. Es soll eine Unterstellhalle für Fahrzeuge in der Deponie entstehen, den Aktivkohle-Turm will der Landkreis zurückbauen.