Pflanzung verbessert den Boden
Autor: Redaktion
Hammelburg, Dienstag, 13. November 2018
Über Sinn und Nutzen von Zwischenfruchtsaaten informierten Pflanzenberater bei einem Infotag auf Feldern des landwirtschaftlichen Betriebs Fella, der als Demo-Betrieb ausgewählt worden war.
Über Zwischenfrucht-Möglichkeiten informierten sich Interessierten an einem Infotag im landwirtschaftliche Betrieb Gerhard Fella. Jan Röger, Pflanzenbauberater des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Bad Neustadt/Saale begrüßte zusammen mit dem Wasserberater Rainer Schubert des AELF Schweinfurt, und dessen Kolleginnen Maria Lorenz und Katrin Schneider führten durch den 2. Zwischenfruchttag.
Der landwirtschaftliche Betrieb Fella hat für die Veranstaltung nach der Ernte 2018 Parzellen mit unterschiedlichen Zwischenfrüchten und Zwischenfruchtmischungen eingesät.
Nährstoffe erhalten
Als Demobetrieb ausgewählt wurde der Betrieb vom Bayerischen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten aufgrund der zehnjährigen pfluglosen Bewirtschaftung seiner Felder und seiner Tierhaltung, die eigenen Wirtschaftsdünger in Form von Gülle zur organischen Düngung der Äcker liefert. Es erfolgt kein Einsatz von Glyphosat im Betrieb. Auf dem Betrieb werden alle Flächen, auf denen im Folgejahr Mais oder Sommergetreide angebaut wird, über den Winter begrünt. Ziel dieser Arbeit ist es, restliche Nährstoffe aus dem Anbau des vergangenen Jahres durch die Pflanzen aufzunehmen und in ihnen über die Wintermonate "zwischenzuspeichern". Auf diese Weise soll verhindert werden, dass sie in tiefere Erdschichten oder ins Grundwasser ausgewaschen werden.
Nach dem Abfrieren der Pflanzen im Winter oder oberflächlichen Zerkleinern im Frühjahr, stehen die gebundenen Nährstoffe den künftigen Pflanzen nach und nach wieder zur Verfügung. So ganz neben-bei wird daraus von den Bodenlebewesen Humus in der obersten Erdschicht aufgebaut und die Erdoberfläche vor dem Abschwemmen der Bodenteilchen geschützt. Der Zwischenfruchtbestand der Demoparzellen befindet sich auf einem Feld, auf dem im Sommer Winterweizen geerntet wurde. Im Frühjahr 2019 soll Mais auf der Fläche angebaut werden.
"Unter die Erde schauen"
Trotz des trockenen Herbstes haben sich die ausgesäten Demo-Bestände üppig entwickelt, da kurz nach der Aussaat 27 Millimeter Niederschlag gefallen sind. Die Pflanzen konnten durch den guten Wuchs viel organische Masse sowohl oberirdisch in Form von Blattmasse als auch unterirdisch in Form des Wurzelwerks bilden und dadurch Reste von Düngern aufnehmen. Hier appellierte Rainer Schubert den Wert einer Zwischenfrucht nicht nur "aus den Augen einer Kuh, die ihr Futter sieht, zu betrachten, sondern auch unter die Erde zu schauen". Nicht nur die organische Masse über der Erde ist für den Erfolg des Zwischenfruchtanbaus zu bewerten, sondern auch das Wurzelgeflecht der Pflanzen unter der Erde. Das Wurzelwerk kann Bodenverdichtungen lockern und als Nahrung für Regenwürmer und andere Bodenlebewesen dienen. Dies konnte anhand eines ausgehobenen metertiefen Bodenprofils von Christian Brandau, (AELF Bad Neustadt/Saale) gezeigt werden. Sehr gut erkennbar sind bei dieser Methode die einzelnen Bodenstrukturen und die daraus resultierenden Eigenschaften eines Ackerbodens, hinsichtlich Bodenbearbeitung, Wasserspeicherfähigkeit, Humusaufbau und Durchwurzelung.
Fachlich abgerundet wurde der Rundgang durch die Pflanzenbestände mit einem Vortrag zur neuen Düngeverordnung, Nährstoffbilanz und besseren Gülleverwertung.
Maria Lorenz und Katrin Schneider vom AELF Schweinfurt erläuterten den Anwesenden anhand von praxisüblichen Rechenbeispielen die Knackpunkte zwischen der Düngebedarfsermittlung und der Nährstoffbilanz, die jeder einzelne Landwirt zu erstellen hat. Mit hilfreichen Anregungen für Landwirte, mit denen diese den Wert ihrer im Betrieb anfallenden Gülle verbessern können, schlossen sie die Veranstaltung ab.red