Pause auf der Viehmarkt-Baustelle
Autor: Arkadius Guzy
Hammelburg, Sonntag, 20. Dezember 2015
Am Montag, 21. Dezember, hätte der Viehmarkt fertig sein sollen. Der Termin vor Weihnachten ließ sich nicht halten. Dennoch sind einige Gestaltungselemente auf dem Platz schon zu besichtigen.
Nach Wochen voller Betriebsamkeit, Lärm und Staub kehrt nun Ruhe am Viehmarkt ein. "Bleibt das jetzt so bis Weihnachten?", fragt eine Passantin die andere. Ja, es bleibt so. Die Arbeiten auf der Großbaustelle in der Altstadt legen über die Feiertage erst einmal eine Pause ein.
Die vergangene Woche war die letzte Arbeitswoche in diesem Jahr. Eventuell wird heute noch etwas aufgeräumt. Laut Stadtbaumeister Detlef Mohr geht es am 11. Januar wieder weiter - vorausgesetzt natürlich, dass der Winter die Arbeiter nicht zu einer längeren Pause zwingt.
Bisher hat das Wetter den Fortschritt begünstigt. Ohne die milden Temperaturen würde der Verzug gegenüber dem ursprünglichen Plan sicher größer ausfallen. So schienen die Pflasterarbeiten in den vergangenen Wochen schnell voranzuschreiten. Im Bautrupp ist nach den vielen Wechsel Kontinuität eingekehrt, wie Mohr bestätigt.
Die Arbeiter haben mittlerweile offenbar auch den Dreh raus.
Nach wie vor behelfen sie sich mit einer Schablone, um die Pflastersteine in der richtigen Reihenfolge zu setzen. Denn das Muster setzt sich aus unterschiedlich großen Elementen zusammen.
Es besteht aus quadratischen und rechteckigen Platten, deren Kantenverhältnisse aufeinander abgestimmt sind, wie Architekt Matthias Staubach erklärt. "Eine definierte Zahl derartiger Platten bildet ein Grundelement, das durch Addition beliebig erweiterbar ist. Alle quadratischen und rechteckigen Formate, passen wie bei einem großen Puzzle zueinander. Dadurch lassen sich mehrere Grundelemente problemlos aneinanderlegen."
Das Verlegemuster ist laut Staubach seit Jahrhunderten bekannt und der Schwierigkeitsgrad dank der empfohlenen Schablone nicht hoch. Das Grundmuster, das dabei entsteht, soll einen harmonischen Verlauf bilden.
Die Wirkung kann jeder selbst besichtigen: Mit der Spitalgasse und der unteren Josef-Schultheis-Straße ist das erste größere Stück des Viehmarktareals fertig. Damit ist auch das neu gesteckte Zwischenziel erreicht, bis Weihnachten zumindest diesen Bereich für den Verkehr wieder zu öffnen.
Ende im Frühjahr
Bereits Ende November wurden die neuen Bäume gepflanzt: Junge Platanen rahmen nun den Paltz ein - wie einst die Kastanien, denen einige alteingesessene Hammelburger immer noch nachtrauern. In den vergangenen Tagen installierten Mitarbeiter der Stadtwerke außerdem die ersten der insgesamt rund 20 neuen Lampen, die das Quartier künftig beleuchten sollen. Sie stehen in der Spitalgasse. Die Leuchten bestehen aus deinem LED-Feld und einem Reflektor.Nach Angaben des Architekten sind 60 Prozent der Fläche fertig. Für die restlichen Pflasterarbeiten setzt Staubach sechs Wochen an. Da er im Februar mit Frost rechnet und außerdem Ausstattungselemente wie der Brunnen installiert werden müssen, "ist mit einem Projektabschluss nicht vor Ende März/ Anfang April zu rechnen".
Für den Verzug sorgten unter anderem Lieferschwierigkeiten beim Pflastermaterial. Und schon der Beginn der Arbeiten fand einen Monat später als geplant, weil zuerst noch die Fördermittelzusage und der offizielle Vergabebeschluss des Stadtrates ausstanden. Nach der ursprünglichen Bauzeitkalkulation des Architekten, die auf dessen Erfahrungen in Mellrichstadt beruhen, hätten die Pflasterflächen "durchaus Mitte Oktober bereits abgeschlossen werden können".