Parade der schönsten Rassen
Autor: Gerd Schaar
Diebach, Donnerstag, 25. Sept. 2014
Der Forellenhof in Diebach bot das Forum für die Europa-Siegerschau der "Interessengemeinschaft Hundewesen" (IGH).
Vom kleinen Miniterrier bis hin zum großen Sennenhund waren alle edlen Hunderassen zu bewundern. Als Lokalmatadoren traten Möpse aus Fuchsstadt, Zwergpinscher aus Euerdorf und Papillons von Züchterin Jaqueline Götz aus Oehrberg an. "Mein Zuchtrüde heißt Chester vom Thulbatal", präsentierte Götz ihn neben der jungen Hündin "Olivia Odessa vom Zwergenhaus", beide von der Rasse Papillon.
Zufällig kam die Oehrbergerin vor fünf Jahren in Kontakt mit dieser Rasse: "Da habe ich mich spontan verliebt", bekannte Götz. Aus Oerlenbach kam der japanische Jagdhund Akita Inu von Matthias Kess. "Das ist kein Hund für den Anfänger, weil er viel Einfühlungsvermögen braucht", sagte sein Herrchen.
Einen altdeutschen großen Dackel, einen Kurzhaardackel und zwei langhaarig gescheckte Beybold-Dackel von amerikanischer Abstammung hatte Züchterin Rosemarie Enck aus Marktbreit bei Kitzingen mitgebracht.
Im Transportkäfig ihres Autos fieberten die Dackel schon ihrem Auftritt vor den Juroren entgegen. So auch der dreijährige Kurzhaardackel Lucky, dessen Besitzer aus Himmelstadt ihn gern als "Schoko-Tiger" wegen der Fellfarbe "Red Schoko" bezeichnet. Ein reinrassiger Langhaar-Zwergdackel kam sogar in Cremefarbe.
"Wir lieben die Vielfalt"
Ausstellungsleiter und Vorsitzender der IGH, die 2005 vom schwäbischen Hundeverein SHV-Gruppe Main-Spessart-Rhön gegründet wurde, ist Dietrich Klaus aus Himmelstadt. "Wir haben nicht nur bundesweit Mitglieder, sondern auch aus Italien, Tschechien und Frankreich", erklärte Klaus. 45 Rassehunde waren für die Schau angemeldet, und trotz des schlechten Wetters sind alle gekommen. Ob Akita Inu, Golden Retriever, französische Bulldogge, unkopierte deutsche Boxer oder zierliche Möpse - die IGH ist für alle Rassen offen.
"Wir lieben die Vielfalt", unterstrich Klaus.
Der Trend gehe zum kleinen Hund, also oftmals zum Dackel. Viele Leute in der Stadt hätten für einen großen Hund keinen Platz. "Was will ein Hütehund wie der Border-Collie in der Stadt?", machte der IGH-Chef deutlich. Es bestehe auch die Gefahr, dass dieser Hund statt der Schafe das Baby zwicke, wenn er instinktiv seiner Aufgabe nachgehe.
"Die Züchter kommen gerne zu solchen Ausstellungen, weil sie ihren Titel in die Papiere und Ahnentafeln ihrer Rassehunde eintragen lassen können", erläuterte Klaus. Das steigere den Wert. In einem kleineren Verband wie dem IGH sei das Spektrum der Züchter noch übersichtlich. "Man kennt sich", brachte es Klaus auf den Punkt.
Zuchtwart und Richter wachen über die gesunde Hundezucht und beraten die Züchter. "Mit den illegalen Osteinfuhren haben die deutschen Züchter alle zu kämpfen", betonte Klaus. Auch Einfuhren "geretteter Hunde" aus Spanien oder Rumänien seien ein zunehmendes Problem. Denn oft würden mit den Welpen Darmparasiten eingeschleppt, welche schwer zu bekämpfen seien. "Ganz Süddeutschland ist schon verseucht", sagte Klaus.