Druckartikel: "Optische Visitenkarte des Ortes"

"Optische Visitenkarte des Ortes"


Autor: Gerd Schaar

Euerdorf, Freitag, 17. Oktober 2014

Bestattung  Die Euerdorfer Friedhof-Sanierung ist als Langzeitprojekt angelegt. Im Vorfeld sollen mittels Versammlungen auch die Bürger in die Überlegungen eingebunden werden.
Der Obst- und Gartenbauverein nahm Verschönerungsmaßnahmen inklusive neuer Rabatten vor.  Foto: Schaar


Als langfristiges Projekt für den Zeitraum eines Jahrzehnts bezeichnete Bürgermeisterin Patricia Schießer die Friedhof-Sanierung. Landschaftsplaner Valtin Dietz gab dem Gemeinderat eine Übersicht über den Zustand der Euerdorfer Friedhofsanlage und zeigte planerische Möglichkeiten auf.

"Nein, die Gräber werden nicht verschoben, und es finden keine Umbettungen statt", beruhigte Dietz die Räte. "Auch während irgendwelcher Bauphasen wird terminlich auf die Totenruhe Rücksicht genommen", versprach er. Eine Friedhof-Sanierung sei ein sensibles Thema, so dass im Vorfeld mindestens zwei Bürgerversammlungen einzuplanen seien. Dietz erinnerte an die Friedhofsprojekte der Nachbargemeinden Sulzthal und Ramsthal.

"Eine Erweiterung des Euerdorfer Friedhofsgeländes ist nicht möglich", bestätigte Dietz bei der Betrachtung des momentanen Zustands. Auch sei die Parkplatzfläche recht klein. Kahle Kiesfelder, Treppenstufen ohne weitere Anbindung, eine Vielzahl baulicher Provisorien, fehlende Strukturen der Geländegestaltung und Vegetation sowie weitere Kritikpunkte standen auf der Mängelliste des Landschaftsplaners. Auch der steile Treppenzugang zur Kapelle, der keinesfalls behindertengerecht sei, geriet in den Fokus von Dietz. "Der Friedhof sollte seinen Ort würdig präsentieren, ist er doch die optische Visitenkarte", sagte Dietz.

Grundsätzliche Bereitschaft

Obwohl kein Beschluss fiel, merkte man den Räten doch die grundsätzliche Bereitschaft für eine Friedhof-Sanierung an. "Heute gibt es lediglich die ersten Überlegungen für einen Anfang", bestätigte Schießer. Für eine Schätzung des Kostenrahmens und für ein Gesamtkonzept sei es jetzt zu früh. "Ich will die Grundlagen-Ermittlung zur Gestaltung durchführen", kündigte Dietz an. Ihm schweben ganz praktische Dinge vor, wie zum Beispiel Urnen- oder Baumbestattungen sowie diverse Formen in der Ausführung von Urnengräbern. Auch die zunehmende Mobilität der Angehörigen und deren individuelle Gestaltungswünsche sollten Berücksichtigung in der Planung finden. "In früheren Zeiten gab es engere Vorgaben für die Bestattungen", erinnerte Dietz.

Ganz oben auf dem Euerdorfer Friedhofsberg steht das große Kreuz. "Ich wurde im Vorfeld informiert, dass der Obst- und Gartenbauverein dort Verschönerungsmaßnahmen inklusive neuer Rabatten vornehmen wollte", beantwortete sie eine Nachfrage von Guntram Gock (FWG). So gab es für die Räte keine Bedenken, der Erstattung der Materialkosten von rund 850 Euro einhellig zuzustimmen und sich bei den ehrenamtlichen Gärtnern zu bedanken.