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Ohne Wirt fehlt Geld in der Kasse


Autor: Winfried Ehling

Hammelburg, Montag, 20. Juni 2016

Der Schützengesellschaft mangelt es an Einnahmen, weil es im Vereinshaus keine Gastronomie gibt. Doch es gibt einen kleinen Hoffnungsschimmer.
"Quo vadis, Schützenhaus?" Wann kommt ein neuer Pächter, der die Gaststätte in idyllischer Umgebung wieder bewirtschaftet und die Schützen betreut? Foto: Winfried Ehling


Die Schützengesellschaft befindet sich derzeit in einer schwierigen Lage. Auch wenn nicht die Rede von einer "Krise" sein kann, so stellen finanzielle Probleme die Schießsportler doch vor eine heikle Situation, die einer baldigen Lösung bedarf.
Ein Gespenst schleicht um das idyllisch gelegene Schützenhaus - hohlwangig und mit leerem Beutel - das den Schützen Sorgen bereitet. Die fehlende Gastronomie, die nicht nur die Sportler sondern häufig auch Wochenend-Gäste mit Speisen und Getränken versorgte, nagt am Etat des ältesten Vereins Hammelburgs. Es mangelt an Einnahmen.
Die Bemühungen, den besagten Geist zu bannen und einen neuen Pächter zu finden, schlugen bisher fehl, berichtete Schützenmeister Friedrich Schellenberger in der Jahreshauptversammlung. Die Misere brachte den Traditionsverein sogar in die Lage mit Mitglieder-Spenden einen Pellets-Ofen nebst Heizmaterial zu erstehen, damit "die Stube warm ist".
Pachteinnahmen und die Beteiligung an den anfallenden Kosten fallen derzeit weg, die Gesellschaft muss alles alleine tragen. Angesichts nicht gerade üppiger Einnahmen kein einfaches Unterfangen, denn es gilt viele offene Hände zu bedienen.
Doch zeigt sich ein Hoffnungsschimmer. Er habe Kontakt mit einem Gastronomen, den er für geeignet hält und gerne als Schützenwirt sehen würde, so der Schützenmeister. Allerdings sind da einige Modalitäten zu klären. Eine der Forderungen: Die Zufahrt zur Anlieferung von Getränken mit größeren Fahrzeugen auf dem Waldweg (Behindertenauffahrt) ist zu ertüchtigen. Ein harter Brocken - zumal die Zufahrt nicht im Besitz der Schützen ist.


Ein langer Weg

Es sei der Überzeugungskunst des Schützenmeisters überlassen, dies zu regeln. Doch bis zur eventuellen Übernahme durch einen neuen Wirt im Frühjahr 2017 ist es noch ein langer Weg. Die Schützenfrauen müssen also weiter Kuchen backen, die Mitglieder werden ersucht, Familienfeste und Geburtstage ins Liebenthal zu verlegen und auf die Trimburg-Bewirtungen kann der Verein auch nicht verzichten.
Unter den gegebenen Umständen dürfte es für die entschuldigte Schatzmeisterin Elke Schellenberger nicht einfach gewesen sein, den Haushaltsplan für das laufende Jahr zu erstellen, den Wolfgang Sommerfeld darlegte. Zwar übersteigen die geschätzten Einnahmen die Ausgaben, doch den Überschuss aus dem einstimmig gebilligten Plan braucht die Gesellschaft zur Tilgung von Darlehen.
Zudem sucht der Schützenmeister Freiwillige, die Aufgaben übernehmen wie die Pflege der Anlagen, den Getränkeeinkauf oder die Bewirtung. Falls sie sich nicht finden, könnten höhere Standgebühren für Nicht-Engagierte die Folge sein.
Die Wahlen unter Leitung von Manfred Pakull bestätigten - bis auf eine Ausnahme - den Vorstand im Amt. Neu im Gremium ist Winfried Schmitt, der zwei Jahre als 2. Schützenmeister amtiert. Erster Schützenmeister bleibt Friedrich Schellenberger, der nach Ablauf der Wahlperiode sein Amt niederlegen will. Schriftführer Jens Rauch und Sportleiter Heinz Frötschner ergänzen das Gremium. Frötschner bleibt auch Jugendleiter, Sommerfeld Stellvertretender Schatzmeister. Den Wahlen ging der geprüfte Kassenbericht voraus, der keine Beanstandungen aufwies und einmütige Entlastung erbrachte.


Zwei erste Plätze

Den Jahresbericht des Sportleiters legte dessen Stellvertreter, Andreas Ries, auf. Demnach schlossen die Heimischen die Rundenwettkämpfe mit zwei ersten Plätzen und vier Mittelfeld-Rängen ab. Bernd Kreps ragte mit seinem Weltmeistertitel im Feldarmbrustschießen heraus.
Nicht vergessen sei die Bogenabteilung, deren Jahresbericht Bogenreferent Andreas Uhlmann gab. Demnach war das Feld-Gau-Schießen mit 50 Teilnehmern ein Markstein im vorigen Jahr wie auch das Schnupperschießen auf dem Bogenplatz mit 300 Kindern der Junior Rangers. Als "großartigen Erfolg" bezeichnete Uhlmann das sehr gut besetzte Turnier "Wilde Sau" im Liebenthal und den Saalewiesen. Der Bogenreferent gab allerdings sein Amt aus beruflichen Gründen zurück. Ansprechpartner bei den "Robin Hoods" ist künftig Winfried Schmitt. Mehrere Satzungsänderungen, denen die Mitglieder zustimmten, waren notwendig.

Ehrungen:
40 Jahre Günter Böhle (goldene Treuenadel)

25 Jahre Hans Steinke und Alexander Schneider (silberne Ehrenzeichen)
Christine Füller wurde für besondere Verdienste (silberne Ehrennadel) ausgezeichnet

Gesellschaftsmeister 2015
(verschied. Disziplinen) Alexander Bohn, Detlef Eigen, Heinz Frötschner, Steffen Göpfert, Bernd Kreps, Dr. Ilie Moldor, Sandro Martin, Jens Rauch, Andreas Ries, Friedrich Schellenberger, Klaus Schmitt und Wolfgang Sommerfeld