Druckartikel: Neugierig auf die Windkraftanlage bei Ramsthal

Neugierig auf die Windkraftanlage bei Ramsthal


Autor: Arkadius Guzy

Ramsthal, Montag, 19. Oktober 2015

Zwei der drei Türme bei Ramsthal tragen bereits ihre Gondeln und Rotorblätter. Die Anlage weckt großes Interesse - und das nicht nur bei offiziellen Besichtigungsterminen.
Christian Gruhlich (rechts) erklärt die Konstruktion der Türme.Foto: Arkadius Guzy


Die Windkraftanlage bietet eine letzte Chance für alle, die beobachten wollen, wie die Rotoren auf den Mast kommen. In dieser Woche rückt die Baustelle zum dritten und letzten Turm. Das erste Rad steht derweil vor der Inbetriebnahme.

In einer Woche soll es so weit sein. Das zweite soll in zwei Wochen und das dritte in vier Wochen folgen. Das erklärte Christian Gruhlich bei einer öffentlichen Baustellenbesichtigung. Laut dem Projektleiter bei Naturstrom ist die Leitung zum Umspannwerk auch schon gezogen, es fehlten nur noch die Anschlüsse.

Rund 100 Leute aus Ramsthal und den benachbarten Orten nutzten die Besichtigung, um sich über den Baufortschritt zu informieren. "Wenn ich am Frühstückstisch sitze, schaue ich immer auf eines der Windräder", sagte ein Besucher aus Arnshausen. Er und die anderen durften einen Blick in einen der Türme werfen.

Im Inneren sitzt in der Mitte ein rechteckiges Metallgestell. Es träg einen Aufzug, der nicht ganz bis zur Gondel führt. Rundherum an der Wand sind die Spanntrossen für den Betonteil des Windradturms zu sehen. Dazu kommen Schaltkästen und die Lüftung des Transformators, der sich im Keller befindet.

Einige der Besucher hatten schon während der vergangenen Woche die Arbeiten am zweiten Windrad verfolgt. Da dieses nahe an der Kreisstraße 6 steht, war die Baustelle gut zu beobachten. Viele Autofahrer, die auf der Strecke unterwegs waren, bremsten ab, um einen Blick zu erhaschen. Andere wiederum steuerten die Feldwege und -einfahrten im Umkreis des Turms gezielt an, um ihre Autos dort abzustellen. Aus dem warmen und trockenen Wageninneren beobachteten sie dann lange und ausdauernd, was an der Baustelle vor sich ging.


Der Stern erhebt sich vom Boden

Sie sahen, wie die Mitarbeiter die drei Rotorblätter für die Montage vorbereiteten. Ein Kran richtete die drei Flügel aus, damit sie am Boden auf die Nabe gesteckt werden konnten. Der so entstehende Rotorstern wurde dann zur Gondel gehievt, die am Ende des Turms sitzt. Das letzte Manöver allerdings entzog sich in der vergangenen Woche etwas den Blicken: Eine Nieselwolke verschleierte das letzte Drittel des Turms. Viele Schaulustige hoffen, den Krönungsmoment zumindest beim dritten Turm mitzuerleben.

Sie sollten das aber aus der Distanz tun. Das Sicherheitsteam ist schon jetzt gut damit beschäftigt, allzu aufdringliche Schaulustige von der Baustelle fernzuhalten. Denn einige dringen auf das abgesperrte Gelände und nähern sich sogar dem Kran, wie ein Security-Mitarbeiter aus seinen bisherigen Erfahrungen berichten kann.
Auch Projektleiter Gruhlich erinnerte daran, dass die Baustelle gefährlich sein kann und der Bereich nicht betreten werden darf.