Neues Jugendzentrum in Fuchsstadt
Autor: Winfried Ehling
Fuchsstadt, Sonntag, 22. Oktober 2017
Ein neues Jugendzentrum entsteht mit dem Mehrgenerationentreff. Der Arbeitskreis "Fuscht - unser Zuhause" sammelt die Wünsche der Jugendlichen.
Der Generationentreff, der auf dem ehemaligen Stockmanngelände entsteht, ist nach Gemeinderatsbeschluss zwar allen Bewohnern, besonders aber den Senioren und der Jugend gewidmet. Stellvertretender Bürgermeister Manfred Öftring und Reiner Heid erläuterten den etwa 25 Jugendlichen anhand des Bauplans das Gebäude, das vom Landesamt genehmigt ist und derzeit der Regierung von Unterfranken vorliegt. "Wenn alles klappt und wir eine Förderung erhalten, könnt ihr in einem Jahr einziehen", sagte Öftring.
Das hörten die jungen Leute bei Chips und Gummibärchen nur zu gerne, denn das bisherige JUZ im Pfarrheim schloss kündigungsbedingt vor einem halben Jahr seine Türen. Die Zehn- bis 18-Jährigen Fuchsstädter wurden quasi heimatlos, da es keinen anderen Treff gibt. Ohnehin war der Raum im Pfarrheim-Erdgeschoss nicht mehr "das Gelbe vom Ei" und langsam eingeschlafen.
Im künftigen Generationentreff verfügen die jungen Leute über mehr Platz, einen eigenen Eingang und ein eigenes WC, eine Teeküche mit dem nötigen Zubehör und einen Freisitz. Sie können außerdem ein weiteres Zimmer für Hausaufgaben und ähnliches nutzen. Selbstredend stehen ihnen auch die Einrichtungen des Außengeländes wie der Bolzplatz, die Boule-Bahn oder das Wassertretbecken jederzeit zur Verfügung.
Senioren und Jugendliche in einem Gebäude, kann das gut gehen? "Ja", sagten Öftring und Jugendbeauftragter René Gerner, die gegenseitige Rücksichtnahme oben anstellten. Der Gesamtbetrieb im Treff darf nicht gestört und die Gesundheit anderer nicht gefährdet werden, legt die Hausordnung fest. Was im JUZ überhaupt nicht geht sind der Konsum von Drogen und Alkohol, unterstrich Polizeibeamter Gerner. Das führt zum sofortigen Hausverbot.
Beim Brainstorming brachten die Mädchen und Jungs ihre Ideen ein. Die Wünsche sind teils aus dem bisherigen Bestand erfüllbar. Ein Sofa, Tische und Stühle, ein Beamer, Wlan, Fernseher und Musikanlage gehören heutzutage in jedes moderne JUZ. Dazu kommen ein Billardtisch, ein Kicker, eine Playstation, HDMI-Anschlüsse und vielleicht eine Disco-Kugel oder Lichtanlage. Die Gestaltung ist den Jugendlichen überlassen, die sich mit ihren Vorstellungen zu Farbe oder Ausstattung der Teeküche einbringen können, wie Öftring anregte.
Bei der Hausordnung lehnt sich die Gemeinde an die vom Freistaat empfohlene Präambel an. Nicht gewollt ist - wie in der Vergangenheit geschehen - ein JUZ als "Absacker"-Möglichkeit für Erwachsene oder ein altlandkreisweiter Sammelort für Nachtschwärmer. Betrunkene haben keinen Zutritt, Spiele um Geld und das Mitbringen von Tieren sind untersagt. Diebstahl von JUZ-Eigentum zieht eine Anzeige nach sich. Im übrigen übernimmt die Gemeinde keine Aufsichtspflicht für JUZ-Besucher.
Für die Öffnungszeiten ist das Jugendschutzgesetz die Richtlinie. Die vorläufigen Öffnungszeiten sind an Wochentagen - außer Sonntag und Montag - für Jugendliche bis 14 Jahren von 15 bis 18 Uhr, für 14- bis 16-Jährige von 15 bis 20 Uhr und für 16- bis 18-Jährige von 18.30 bis 22 Uhr festgelegt. Ausnahmen davon sind nach Rücksprache mit einem Verantwortlichen möglich.
Eine Aufsichtsperson, besser noch die Nutzer selbst sollen über Sauberkeit in den Räumen und die korrekte Entsorgung des Mülls wachen. Die Jugendlichen verpflichten sich außerdem zum sparsamen Verbrauch von Strom, Wasser und Heizung.
Um all dies ordnungsgemäß umzusetzen, befürwortet die Gemeinde einen Beirat, der aus Erwachsenen und Jugendlichen bestehen soll. "Wir werden auch nicht zuschauen, wenn eine Person oder eine Clique das Sagen im Jugendzentrum hat", erklärte Öftring.
Eine ganz schöne Pflichtenliste. Gemeinschaft und Dialog sind aber notwendig, wenn die Interessen mehrerer Personengruppen gewahrt werden sollen. Dafür gibt es ein neues Domizil mit allen Vorzügen.