Neuer Radweg für mehr Sicherheit
Autor: Arkadius Guzy
Gräfendorf, Mittwoch, 17. Mai 2017
Eine bedeutende Lücke in der Radwegeverbindung zwischen Bad Kissingen und Gemünden ist bald geschlossen.
Zwischen Michelau und Gräfendorf entsteht ein Radweg. Er entschärft einen gefährlichen Abschnitt.
Denn bisher müssen die Radfahrer dort auf rund 400 Metern vom Feldweg auf die Kreisstraße ausweichen. Die ist allerdings eng - so eng, dass es nicht einmal einen Mittelstreifen gibt. Nach einem tödlichen Unfall im Jahr 2012 - ein Motorradfahrer war damals verunglückt, als ein entgegenkommendes Wohnmobil einem Radfahrer auswich - setzten sich die Gemeinde Gräfendorf und der Landkreis Main-Spessart für den Lückenschluss ein.
Da auf dem Abschnitt zwischen Hang, Straße, Bahnlinie und Saale kein Platz für einen Radweg ist, muss in den Flusslauf eingegriffen werden: Ein Damm wird aufgeschüttet, auf dem der 2,50 Meter breite Radweg künftig verläuft. Zum Ausgleich wird am gegenüberliegenden Ufer dem Flussbett mehr Raum gelassen.
"Die Saale gewinnt an Qualität", sagt Alfred Frank, Bürgermeister von Gräfendorf. Es entstehen Laichzonen für Fische und Lebensraum für Vögel. Laichzonen fehlten bisher, weil die Saale in dem Abschnitt eine Tiefe von 4,50 Metern habe, erklärt der Bürgermeister. Im Flusslauf bilden sich außerdem zwei kleine Inseln als zusätzlicher Naturraum.
Im Zuge der Bauarbeiten wird die komplette Radstrecke zwischen Michelau und Gräfendorf asphaltiert, mehr als drei Kilometer. Laut Bürgermeister soll der Radweg im Juli eingeweiht werden. Die Renaturierung werde aber wohl bis in den Herbst dauern. Die Kosten belaufen sich auf rund 1,3 Millionen Euro.
Da verschiedene Behörden beteiligt werden mussten, habe sich das Vorhaben verzögert. Der entstehende Wall stütze auch den Bahndamm ab, "also tun wir für alle etwas", meint Frank. Für ihn ist der Lückenschluss touristisch sehr wichtig. Wegen der Bauarbeiten ist die Saale zwischen der Brücke in Michelau und dem Kraftwerk in Gräfendorf für Bootsfahrer gesperrt.