Schon jetzt werden die geplanten Projekte zur Dorferneuerung in den Haushaltsplanungen berücksichtigt.
Der voraussichtliche Haushalt des laufenden Jahres stand im Mittelpunkt der Gemeinderatssitzung. Zudem legte Norbert Winter eine mittelfristige Finanzplanung bis 2020 auf und gab damit einen Einblick zu insgesamt 27 Investitionsvorhaben, die die Gemeinde Aura in vier Jahren bewältigen will.
Für 2017 sind 1,563 Millionen im Verwaltungshaushalt und 1,4 Millionen Euro, in Einnahmen und Ausgaben ausgeglichen, in Aura vorgesehen. Im Investitionshaushalt sind zudem 287 000 Euro Kreditermächtigung und ein Einnahmerest von 120 000 Euro - vor allem für Wasserleitungs- und Kanalmaßnahmen - eingeplant. Der Satzung stimmte der Rat zu.
Pro-Kopf-Verschuldung
Die Gesamtverschuldung schlug sich Ende des vorigen Jahres mit 1170 Euro pro Einwohner nieder. Der Landesdurchschnitt vergleichbarer Gemeinden liegt bei 574 Euro. Bei Inanspruchnahme des Darlehens müssen die Auraer sogar vorübergehend mit 1577 Euro Pro-Kopf-Verschuldung rechnen. Doch stellt sich der Stand der Rücklagen zum Jahresende positiv dar.
Die wesentlichen Einnahmequellen sind die Einkommensbeteiligung, die Schlüsselzuweisung und die Gewerbesteuer in Aura. Die markanten Ausgaben finden sich in der (noch nicht entschiedenen) Kreisumlage und in den Umlagen für die Verwaltungsgemeinschaft und die Verbandsschule.
Im mittelfristigen Finanzplan bilden die Maßnahmen zur Dorferneuerung eine gewichtige Investition. Dazu zählen unter anderem die Erneuerung der "Zehnt" und die Außenanlage der Festhalle. Der derzeitige Abbruch des ehemaligen Gasthauses Leuner setzt ein Signal für die Vielzahl der Projekte in diesem Komplex. Zudem stehen beispielsweise die Kanalsanierung in "Klein Aura", an der Zehnt und in der Gartenstraße sowie der Wasserleitungsbau in der Zehnt an. Die energetische Sanierung des Kindergartens soll im nächsten Jahr realisiert und ein neues Feuerwehrfahrzeug angeschafft werden. Hier arbeitet die Gemeinde Aura mit dem Markt Oberthulba zusammen. Die Vergabe muss ein spezielles Büro erstellen, da es sich hier um eine komplizierte Berechnung handelt, die fehlerfrei und rechtzeitig vorliegen muss, da sonst ein Förderabsage droht. Für diese Arbeit verlangt das Fachbüro 3000 Euro pro Fahrzeug.
Die Bushaltestelle in Aura geht zum Preis von 53 000 Euro an die Fuchsstädter Schlosserei Baldauf-Vierheilig, den günstigsten Anbieter. Hinzu kommt allerdings eine Nachtragssumme in Höhe von 5300 Euro, bedingt durch Befestigungsprobleme. Rund 34 000 Euro verbleiben bei der Gemeinde, die aber noch mit verschiedenen Zuschüssen bzw. Förderungen rechnen kann. Die Begrünungsmaßnahmen im Ort übernimmt die Firma Rüger Gala-Bau aus Arnstein, die - als wirtschaftlichster Anbieter - dafür 86 000 Euro verlangt. Hier muss sich Aura ebenfalls mit 34 000 Euro beteiligen. Im Zusammenhang mit der Begrünung bot Günter Frank vom Obst- und Gartenbauverein eine Verschönerung an der Einmündung Ekkehardus-Benediktinerstraße an. Die alte Dornenhecke sollte neuen Sträuchern weichen, wenn die Gemeinde das Material und die Maschinenstunden bezahlt. Dies sagte der Rat zu.
Der Obst- und Gartenbauverein erbat zudem einen Zuschuss für die Anschaffung von Gartengeräten im Wert von 1200 Euro. Auch hier gab das Ratsgremium "grünes Licht" und beteiligt sich mit 20 Prozent.
Ohne Einwände passierte ein Bauantrag, über die Erneuerung eines Nebengebäudes an der "Schafhofscheune". Hier soll eine Futterkammer und ein Kleintierstall entstehen. Abgelehnt hat der Rat dagegen das Angebot zur Errichtung einer Ladestation für Elektro-Automobile im Ort. Den Räten erschien dies wenig Erfolg verheißend, und die Folgekosten zu hoch.