Die Waldarbeiter des Bundesforsts haben dank eines Neubaus nun zeitgemäße Werkstatt-, Lager- und Sozialräume. Das Gelände des alten Forstamts Reußenberg wartet auf eine neue Nutzung.
Vor ungefähr vier Jahren zog der Bundesforstbetrieb vom Lagerberg in die Stadt. Seine Waldarbeiter, derzeit vier Mann, nutzten allerdings noch weiterhin das Nebengebäude des aufgegebenen, alten Forstamts Reußenberg am Rande des Truppenübungsplatzes. Jetzt haben auch sie das Gelände verlassen. Denn an einem anderen Standort des Lagerbergs steht nun ein neuer Betriebshof des Bundesforsts.
"Nach dem Umzug vom Lagerberg gab es verschiedene Überlegungen, was mit dem alten Betriebshof wird", sagte Godfried Schwartz, Leiter des Bundesforstbetriebs Reußenberg. Am Ende fiel die Entscheidung nicht für die Generalsanierung des alten Anwesens, sondern für einen Neubau.
Er ist an der Zufahrt zur General-Heusinger-Kaserne entstanden. Der neue Betriebshof besteht aus einem Hauptgebäude mit Unterstellflächen, Lagergaragen, Sozialräumen, einer Werkstatt und einer Kühlkammer.
Zusätzlich gibt es neben dran ein kleineres Garagengebäude.
Die Bauten sind in Holzständerbauweise errichtet. Nur die Kühlkammer ist massiv gemauert, um den bauphysikalischen Anforderungen zu entsprechen, wie Architekt Marcus Seifert erklärte.
Große Wildstrecken
Die Kühlkammer, die es auch am alten Forsthaus gab, ist das Herzstück des Betriebshofs. Das bei Jagden in den beiden Revieren des Bundesforstbetriebs geschossene Wild lagert dort, bis die Wildvermarkter es für die Weiterverarbeitung abholen. Ein Standort außerhalb des Kasernenzauns war wichtig, damit der Kühltrakt uneingeschränkt zugänglich bleibt.
Acht Jäger haben die Erlaubnis, unter der Regie der beiden Revierleiter auf dem Bundeswehrgelände Wild zu schießen.
Außerdem organisiert der Bundesforstbetrieb große Jagden mit Dutzenden von Teilnehmern aus ganz Deutschland. Die Strecken zählen laut Schwartz dann schon mal bis zu 100 Wildschweine und 20 oder 30 Rehe. Für den Forstbetrieb war entscheidend, dass der Neubau wegen der Kühlkammer zu Beginn der herbstlichen Jagdsaison zur Verfügung steht. Der neue Betriebshof ist daher schon seit Anfang September in Benutzung, auch wenn die offizielle Übergabefeier des Geländes erst jetzt stattfand.
Über die Zukunft des alten und nun vollständig leer stehenden Forstamtsanwesens Reußenberg entscheidet die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, die die bundeseigenen Grundstücke und Gebäude verwaltet. Nach Auskunft von Simone Jäger soll das Gebäude nicht verkauft werden. Sie sprach von "Bundesbedarf", ohne die künftige Nutzung schon jetzt konkret zu nennen. Für den Immobilienstandort am Rande des Truppenübungsplatzes kommen aber natürlich nicht allzu viele Möglichkeiten in Betracht.