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Neue Wege rund um den Wein


Autor: Gerd Schaar

Hammelburg, Sonntag, 25. Januar 2015

Die Hammelburger Winzer wollen ihre Produkte noch besser vermarkten. In der Versammlung des Weinbauverbandes wurden Möglichkeiten diskutiert, nachdem der Vorstand im Amt bestätigt worden war.
Die Satzung führte zu einer langen Diskussion im Vorfeld der Neuwahlen beim Weinbauverband. Weiterhin sind Stefan Ruppert als 1. Vorsitzender, Christiana Ruppert als Kassier, Regina Merz als Schriftführerin und Marcel Hümmler als zweiter Vorsitzender im Vorstand des Weinbauvereins tätig.  Foto: Gerd Schaar


Es lief alles glatt und zügig bei der jährlichen Mitgliederversammlung des Weinbauvereins Hammelburg. Zügig wurde auch der bisherige Vorstand bei der Neuwahl komplett im Amt bestätigt. Nur bei der Besetzung des Beisitzes hakte es gehörig.
Anlass war eine Grundsatzdiskussion über die Vereinssatzung. Die Satzung sah bloß fünf Beisitzer vor. Mittlerweile waren es sogar sieben, die auf der vergangenen Mitgliederversammlung vor vier Jahren gewählt wurden. "Wir hatten damals die Anzahl auf sieben erhöht, um allen beteiligten Hammelburger Winzern einen Beisitz zu ermöglichen", erinnerte Vorsitzender Stefan Ruppert. Laut Vorschlägen aus der jetzigen Versammlung standen sogar neun Namen für den aktuellen Beisitz auf der Tafel. Was war zu tun?

Die Qual der Wahl

Sollte man jetzt die Satzung ändern? "Lieber zu einem späteren Zeitpunkt eine Änderung vornehmen und jetzt die satzungsgemäßen fünf Beisitzer wählen, damit die Wahl nicht angefochten werden kann", geriet zweiter Bürgermeister Reimar Glückler (CBB), der die Funktion der Wahlleitung übernahm, gehörig ins Schwitzen. Im Vorfeld waren etliche Vorschläge zur Erweiterung des Beisitzer-Bestandes laut geworden. So etwa Edgar Hirt: "Die vorgesehenen fünf wählen und dazu noch zwei in außerordentlicher Anbindung". Oder Christiane Schmid: "Die Anzahl erhöhen und die Satzung ändern, auch wenn dies nicht auf der Tagesordnung steht". Johannes Deinlein: "Alleine schon wegen der Haftungsfragen sollte sich der Weinbauverein bald in das amtliche Register eintragen". Erleichterung machte sich auf den Gesichtern breit, als nach einer knappen Stunde in geheimer Wahl und nach mühsamer Auszählung der Wahlzettel jene fünf aktuellen Beisitzer ermittelt wurden: Klaus Schäfer, Florian Müller, Thomas Lange, Peter Plewe und Lore Fella. Weiterhin sind Stefan Ruppert als erster Vorsitzender, Marcel Hümmler als zweiter Vorsitzender, Christiana Ruppert als Kassier und Regina Merz als Schriftführerin im Vorstand tätig. Gregor Schmid und Alfred Leurer prüfen die Kasse.
"Auch heuer wieder gibt es die erfolgreiche Weinmesse in Hammelburg", machte Vorsitzender Ruppert auf den bevorstehenden Termin am kommenden Samstag, 31. Januar, im Deutschen Haus aufmerksam. Mittlerweile seien auch Winzer aus Ramsthal und Wirmsthal unter den zwölf Weinbetriebs-Ausstellern, die den Gebietsstandort im Altlandkreis stärken. Junge Weine der Sorten Bacchus, Riesling, Kabinett, Rotling und Silvaner in den Gläsern ließen jetzt mit einem Probeschluck den Vorgeschmack erahnen.
"Sie als Winzer sind eine wichtige Säule für unsere Stadt Hammelburg", gratulierte Reimar Glückler zu den Veranstaltungen wie dem jährlichen Fest "Wein- und Gaumenfreuden" oder zur Hammelburger Weinpräsenz sogar bei der NATO in Brüssel. "Schade ist es, dass es in Hammelburg keine Vinothek gibt", sagte Glückler. Zumindest hoffe er auf noch mehr Weinlokale mit Blick auf die zunehmenden Leerstände in der Bahnhofstraße.

Ein Konzept ist in Arbeit

Auf lebhaft positive Resonanz stieß die Neuplanung der Altstadtrunde und der von Elisabeth Assmann (Bündnis 90 / Die Grünen / Bürger für Umwelt) vorgeschlagenen Beteiligung an den Weinwanderwegen durch den Weinbauverein. "Das Konzept ist schon in Arbeit", sagte Christiane Schmid, die sich zugleich eine Aufwertung der Stadt Hammelburg versprach. "Noch mehr machbare Ideen sammeln", wünschte sich Regina Merz erfreulich frischen Wind in der Planung.

Weniger ist mehr

Vorsitzender Ruppert will die Zuständigkeiten mit der Allianz Fränkisches Saalestück und der Tourismus-Info abgrenzen. Er schlug vor: "Lieber ein einziger gescheiter Prospekt für alle als verwirrend viele Flyer für eine unüberschaubare Menge Zielgruppen!".