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Neue Unterkünfte für Flüchtlinge


Autor: Arkadius Guzy

Hammelburg, Donnerstag, 01. Oktober 2015

Als weitere Gemeinde im Landkreis Bad Kissingen soll Elfershausen Asylbewerber aufnehmen - wenn auch in einem überschaubaren Rahmen. Auch in Hammelburg entsteht ein zusätzliches Quartier.
Der Trakt der früheren Landmaschinenschule in Hammelburg steht leer. Foto: Arkadius Guzy


Das Netz an Unterkünften für Flüchtlinge wird immer dichter. Die nächste Gemeinde, die sich auf die Aufnahme von Asylbewerbern einstellen muss, ist Elfershausen. "Wenn wir die Flüchtlinge gerecht verteilen wollen, muss jeder Gemeinde belegt werden", sagte Stefan Seufert. Der Leiter der Landkreis-Koordinierungsstelle für Asylangelegenheiten bereitete die Gemeindebürger zusammen mit Bürgermeister Karlheinz Kickuth (SPD/ FWG) in einer der mittlerweile zur Routine gewordenen Informationsveranstaltungen darauf vor.

Elfershausen ist in einem überschaubaren Rahmen betroffen: Im Ortsteil Trimberg sollen bis zu sieben Flüchtlinge ein Zuhause finden - in einem privaten Wohngebäude, das der Landkreis als dezentrale Unterbringungsmöglichkeit anmieten will. Im November oder erst im Dezember sollen laut Seufert die Flüchtlinge einziehen. Zunächst sind noch kleinere Umbauten notwendig.

Das Haus gehört Daniel Wolf. Es ist sein früheres Elternhaus. "Die Flüchtlingsthematik geht an keinem vorbei. Daher will auch ich helfen", erklärte er in der Versammlung.

Trimberg bleibt vielleicht nicht der einzige Ortsteil der Gemeinde, in dem Asylbewerber ankommen. Nach Angaben von Seufert gibt es auch von Eigentümern in Engenthal und Elfershausen Vermietungsangebote an den Landkreis Bad Kissingen. Doch die seien noch nicht alle geprüft.

Die rund 70 Teilnehmer der Veranstaltung in Trimberg, die auch Bürger aus den anderen Ortsteilen besuchten, reagierten mit dem üblichen Meinungsgemenge: Fragen rund um das Thema Asyl mischten sich mit Bedenken auch angesichts der Nachrichtensituation und positiven Erfahrungsberichten.

Ein weiteres Quartier für Flüchtlinge soll außerdem in Hammelburg in einer landkreiseigenen Immobilie entstehen: in der früheren Schule der Deutschen Lehranstalten für Landmaschinentechnik (Deula). Der Kreisausschuss hat den Landrat ermächtigt, die Deula umzubauen, wie Jürgen Metz vom Landratsamt auf Nachfrage bestätigte. Bis zu 42 Flüchtlinge sollen in einem Teil des Gebäudekomplexes, insbesondere im früheren Unterrichts- und Unterkunftstrakt, unterkommen.

Die Schule wurde 1958 errichtet. Die Einrichtung bot Landwirten Kurse zu Wartung und Pflege von Agrarmaschinen. Heutzutage steht die Deula weitgehend leer. Die Kreistagsfraktion der Freien Wähler hatte daher den Antrag gestellt zu untersuchen, ob und mit welchem finanziellen Sanierungsaufwand Flüchtlinge in der früheren Deula untergebracht werden können.