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Neue Pläne fürs Bürgerhaus Hammelburg


Autor: Arkadius Guzy

Hammelburg, Dienstag, 22. Januar 2019

Der bisherige Entwurf für den Umbau des früheren Hammelburger Kaufhauses ist Makulatur. Der Stadtrat beauftragt die Architekten mit der Planungsänderung.
So schnell wird kein neues Leben in das frühere Kaufhausgebäude ziehen. Denn die Pläne müssen erst einmal geändert werden.Foto: Arkadius Guzy


Der Stadtrat hat nun die Konsequenzen aus dem Bürgerentscheid gezogen. Der Beschluss fiel ohne eine große Debatte, die die zahlreichen Zuschauer erwartet hatten.

Das Votum des Bürgerentscheids bedeutet ein Ja zum Bürgerhaus, erklärte Bürgermeister Armin Warmuth (CSU). "Die Aufgabe lautet nun aber, kostengünstiger zu werden", sagte er - wohl wissend, dass jede Verzögerung steigende Baukosten mit sich bringe.

"Um dem Bürgerentscheid Rechnung zu tragen, empfiehlt die Verwaltung, den Architekten und Fachplanern den Auftrag zur Umplanung des Bürgerhauses zu vergeben", las Warmuth die Beschlussvorlage vor. Die Weiterbeauftragung der Architekten und Fachplaner widerspreche nicht den Richtlinien der Städtebauförderung und der Vergabeverfahren. Dies sei durch die Regierung von Unterfranken bestätigt worden.

Vor der Sitzung hatte sich die Stadt laut Warmuth juristisch beraten lassen, beim Landratsamt, bei der Regierung von Unterfranken und bei der Rechtsabteilung des Bayerischen Gemeindetags. Die letzten Auskünfte seien am Sitzungstag selbst eingetroffen.

Da es keine Wortmeldungen und Redewünsche der Stadträte gab, ließ der Bürgermeister über die Vorlage abstimmen. Der Stadtrat beschloss jeweils einstimmig die Umplanung des Bürgerhauses "nach Maßgabe des Bürgerentscheids mit der Zielsetzung, dass ein kostengünstigeres Bürgerhaus an derselben Stelle errichtet wird" und die Beauftragung der bisherigen Architekten und Planer mit der Änderung der Planung.

Nach ungefähr fünf Minuten war der Tagesordnungspunkt damit erledigt, das Gros der Zuschauer verließ daraufhin den Sitzungssaal. Allerdings wurde das Bürgerhaus am Ende der Sitzung bei den Anfragen dann noch einmal Thema: Reimar Glückler (CBB) wollte wissen, wie die "zeitliche Schiene" aussehe.

"Wir stehen mit dem Büro in Verbindung", antwortete Detlef Mohr. Der Stadtbaumeister ging davon aus, dass in den kommenden drei bis vier Wochen dem Stadtrat etwas vorgelegt werden könne. Es gebe ja schon Vorschläge, sagte Mohr. Er verwies damit auf die Überlegungen, die bereits in der Bürgerversammlung im Dezember präsentiert worden waren. Ob eventuell weitere dazu kommen, überließ er den Architekten.

Dass es keine Diskussion im Stadtrat gab, lag unter anderem daran, dass die Stadträte über eine Tischvorlage zu beschließen hatten, wie nach der Sitzung aus ihrem Kreis zu erfahren war. Sie wussten also erst in der Sitzung, wie der konkrete Wortlaut des Beschlusses lautet. Außerdem seien die Beschlüsse für Befürworter und Gegner nach dem Bürgerentscheid die einzige Möglichkeit gewesen.

Dass keiner diskutieren wollte, darüber äußerten sich die Vertreter der Bürgerinitiative, Elfriede Dickert und Ronald Höll, auf Nachfrage verwundert. "Ich hätte die eine oder andere Frage gehabt", sagte Höll nach der Stadtratssitzung. Dickert und Höll werteten es kritisch, dass mit der Änderung der Planung dasselbe Büro beauftragt ist, das den ursprünglichen Entwurf ausgearbeitet hatte.

"Die Architekten werden nicht viel anders planen", sagte Dickert. Und Höll meinte: "Ich gehe nicht davon aus, dass sich am Konzept grundsätzlich etwas ändern wird. Andere Architekten würden einen andere Ansatz bedeuten." Die beiden Vertreter der Bürgerinitiative forderten, dass die Änderungen öffentlich präsentiert und nicht erst hinter verschlossenen Türen beraten werden sollen.