Neue Orgel für die Diebacher Kirche
Autor: Arkadius Guzy
Diebach, Mittwoch, 18. Mai 2016
Nun ist sie endlich da, die neue Orgel für die Diebacher St. Georg Kirche.
Ein ganz neuer Sound füllt bald die St. Georg Kirche, und auch optisch verändert sich die Anmutung des Raums. Das Gotteshaus bekommt eine neue Orgel.
Noch ein Schlag mit dem Gummihammer, und das Gehäuse ist ausgerichtet. Es macht einiges her, denn die neue Orgel hat eine richtig schmucke Vorderseite mit Ziertürmen und Säulen. Solch ein imposanter Prospekt, der die Empore dominiert, fehlte an dem bisherigen Instrument.
Das hatte aber noch andere Mängel. "Die Orgel hat langsam den Geist aufgegeben", sagt Kirchenpfleger Waldemar Hauk. Ein Gutachten des Regionalkantors und Orgelsachverständigen Peter Rottmann attestierte der alten Orgel einen "ruinösen Zustand". "Das Instrument wurde 1923 aus vielfach minderwertigem Material gefertigt."
Im Januar bauten Mitarbeiter des Ostheimer Unternehmens Hoffmann und Schindler die Orgel daher ab.
Aus den Teilen, die noch zu gebrauchen waren, Elementen aus dem eigenen Fundus und Neuanfertigungen entstand in der Werkstatt des Orgelbaubetriebs ein neues Instrument für Diebach.
Der alte Motor blieb erhalten und auch einige der guten Pfeifen, erklärt Günter Hoffmann. Zusätzlich seinen neue Pfeifen aus Holz und Zinn geschaffen worden. Bisher haben zum Beispiel Trompetentöne gefehlt.
Auch der Spieltisch ist neu. Das ganze Innenleben der Orgelt hat sich sowieso komplett gewandelt. Die Luftzufuhr zu den Pfeifen wird nicht mehr pneumatisch geregelt. Die Ventile werden nun mechanisch angesteuert: Sogenannte Schleifladen, schmale Leisten aus Holz, öffnen und sperren den Luftstrom zu den einzelnen Registern. "Es ist wie in der Barockzeit", sagt Christoph Schindler.
Die neue Orgel ist auf den Kirchenraum abgestimmt. Die alte war nie für das Gotteshaus gemacht. Sie stand in der Wehrkirche.
Im Jahr 1973 zog sie in den Neubau um. Der Standortwechsel und der Umbau bekam ihr nicht sehr gut. Die Orgel verlor beim Umzug ihren Prospekt, die dekorativen Schauseite. Zusätzlich litt sie in den folgenden Jahren unter einigen unsachgemäßen Reparaturen. So wurde es Zeit für eine Umrüstung. Sie ist allerdings nicht ganz billig. Die Kostenschätzung geht von fast 111 000 Euro aus. Die Diözese unterstützt die Pfarrgemeinde, sodass diese etwa 20 000 Euro übernehmen muss. Spender sollen helfen. Hauk sieht die Sammlung auf einem guten Weg.
Auch wenn das neue Instrument schon in der Kirche steht, ist es nicht ganz fertig. Ein Kirchenmaler muss das Gehäuse noch farblich verzieren. Die Orgelbauer haben das Holz nur grundiert. Außerdem muss die Orgel noch gestimmt werden, damit sie richtig klingt.
Domkapitular Jürgen Lenssen weiht die neue Orgel im Gottesdienst am Sonntag, 5. Juni. Beim Pfarrfest am Sonntag, 26. Juni, gibt Regionalkantor Peter Rottmann ab 15 Uhr ein Konzert auf der Orgel.