Neue Kläranlage in Sulzthal
Autor: Hilmar Ruppert
Sulzthal, Dienstag, 09. November 2021
Der Gemeinderat entschied sich aus wirtschaftlichen Gründen für eine Gemeinschaftskläranlage im Ort statt einer größeren in Euerdorf. Der Windpark verzögert sich: Bei der Planung für den Transport der Rotorblätter gab es eine Panne.
Um Lösungen zum Thema Kläranlage wurde in den letzten Jahren viel gerungen. Im Gespräch waren dabei der Anschluss nach Bad Kissingen, nach Hammelburg oder auch die gemeinsame Kläranlage in Euerdorf. Aktuell stimmte der Marktgemeinderat Sulzthal nun über den Standort einer neuen Kläranlage ab. Als Grundlage für die künftige Abwasserbeseitigung entschied man sich für die Variante "getrennte Kläranlagen an den Standorten Euerdorf und Sulzthal".
Nach ersten Kostenschätzungen beläuft sich die neue Gemeinschaftskläranlage in Sulzthal auf 5,49 Millionen Euro und sei für 4500 Einwohnergleichwerte ausgelegt. Es zeichne sich ab, dass die Einzelvarianten gegenüber einer "großen" Kläranlage in Euerdorf (6500 EW) mit den entsprechenden Verbindungsleitungen und Pumpwerken die volkswirtschaftlichere Lösung darstellt. Gabi Dehmer sah für diese Entscheidung keine Alternative.
Nach aktuellem Stand der Zweckvereinbarung sind folgende Prozentsätze zur Verteilung der Investitionskosten zu zahlen: Ramsthal 60,7 Prozent, Sulzthal 27, 2 und Euerdorf für den Ortsteil Wirmsthal 12,1 Prozent.
Ökologische Vorteile
Der Marktgemeinderat Sulzthal beschloss ferner die Zweckvereinbarung zur Interkommunalen Klärschlammverwertung des Gesetzes über die Kommunale Zusammenarbeit (KommZG) abzuschließen. Im Ergebnis der Machbarkeitsstudie wurden hierzu die technischen Möglichkeiten und die finanziellen Rahmenbedingungen für eine Kooperation im Bereich der Klärschlammbehandlung, -entwässerung und -entsorgung aufgezeigt.
Für alle Teilnehmer entstünden bei der Umsetzung des Projektes deutliche ökologische und wirtschaftliche Vorteile. Das angestrebte Kooperationsmodell sei in unserer Region innovativ und habe Vorbildcharakter für andere Kommunen mit analog schwierigen Problemstellungen.
Außerdem stimmte man dem Wartungsvertrag mit der Firma UMS Schöpf für die Durchflussmessstation an der Kläranlage zu. Die Kosten hierfür belaufen sich auf 475 Euro/Jahr.
Der Rat sprach sich auch für die Erneuerung der defekten Wasserschieber aus. Dabei handelt es sich um sieben Schieber im Abschnitt II Am Lagberg und einen defekten Wasserschieber in der Weinbergstraße. Bürgermeister August Weingart informierte über die Wasserverluste im Abrechnungsjahr 2020/2021. Es wurden 40.763 m³ Wasser gefördert und 37.352 m³ Wasser verkauft. Dies stellt einen Verlust von 3.411 m³ (8,37 %) dar und zeigt in etwa das Ergebnis des Vorjahres (Verlust 3.669 m³, 8,81 %).