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Neue Ideen für die Trimburg


Autor: Winfried Ehling

Trimberg, Montag, 05. Juni 2017

Die Vereine können die Bewirtschaftung kaum noch stemmen. Jetzt hat ein privater Anbieter bei der Gemeinde angeklopft.
Das Wahrzeichen des Markts Elfershausen soll nach Meinung des Bürgermeisters möglichst oft bewirtschaftet werden, um das Ausflugsziel attraktiv zu halten und den Fördergeldern gerecht zu werden.  Foto: Archiv/Winfried Ehling


Die Bewirtschaftung der Trimburg droht ins Wanken zu geraten. Immer mehr Vereine, die an Sonn- und Feiertagen dort Gäste verköstigen, quittieren ihren freiwilligen Dienst. Es scheint nur noch eine Frage der Zeit zu sein, wann die Öffnungstermine gekürzt werden müssen.


Offene Termine

"Mir geht es darum, die Gastronomie an Sonn- und Feiertagen sicherzustellen. Denn 2014 brachten wir mit Ach und Krach den Terminkalender gerade noch voll, und in den letzten Jahren blieben Termine sogar offen", klagt der Bürgermeister von Elfershausen und Burgherr Karlheinz Kickuth. Nach dem "Warum" gefragt, verwies er darauf, dass "mehrere Vereine im Markt nicht mehr existieren oder deren Mitglieder zu betagt sind, um diese Aufgabe zu übernehmen".


Viele Feste gut besucht

Natürlich kann es stressig sein, die Gäste auf der Landmarke kulinarisch zu versorgen. Es gibt Sonntage, da quillt die Burg über vor Menschen, die alle Durst und Hunger haben, und da heißt es anpacken bei der Burgeröffnung am 1. Mai, beim Muttertag auf der Trimburg, beim Jazz-Meeting, der "Nacht der Poesie", der mittelalterlichen Belebung oder den Weinfest-Terminen, die besonders gut besucht sind. Solche Tage bringen den Vereinen auch Geld in die Kasse. Für manche Bewirtschafter sind sie die einzige Einnahmequelle, der Markt nimmt nur 30 Prozent des Reinerlöses für die Vergabe. Doch kommt ein wichtiger Aspekt hinzu. "Wenn wir Fördergelder beantragen, sollte die Burg in der schönen Jahreszeit auch zugänglich sein", betont Kickuth mit Hinweis an die Fördergelder eingegangene Verpflichtung, die Ruine für kulturelle und touristische Zwecke zur Verfügung zu stellen.
Vielleicht ist es ein Wink des Schicksals zur rechten Zeit, dass ein professioneller Veranstalter beim Bürgermeister vorstellig wurde und sich um die Bewirtung auf der Festung bewarb. Marcel Reichert vom "Rhön-Event" erklärte sich bereit, die Burg auch an Wochentagen zu bewirtschaften, möglicherweise sogar einen Biergarten einzurichten.


Noch Gespräche führen

"Da sind jedoch viele Gespräche mit Behörden und Ämtern zu führen", räumt der Rathausobere ein, der Wert darauf legt, dass den Vereinen auch weiterhin Platz in der Bewirtungsplanung gegeben wird. "Selbstverständlich müssen auch der Gemeinderat und die Freunde der Trimburg mit der Regelung einverstanden sein", fügt er hinzu.
Ließe sich die Bewirtung auf diesem Weg realisieren, ist noch eine andere Barriere aus dem Weg zu räumen: die Zufahrt zur Burg. Bei sehr gut besuchten Veranstaltungen reichen die Parkplätze auf dem Vorplatz bei weitem nicht aus, und Autofahrer parken am Seitenrand der engen Auffahrtsstraße. Bei entgegenkommenden Verkehr sind Unfälle fast vorprogrammiert.
"Die Vereine müssen selbst einschätzen, ob sie Unterstützung in Form einer Verkehrsregelung oder eines Shuttle-Busses benötigen", meint Kickuth. Die Misere wäre nach seiner Einschätzung zu beheben, wenn sich der Test bewährt, der vorsieht, die Auffahrt mit Basaltschotter zu planieren, wie sie eine Baufirma bereits auf einer Strecke von 150 Metern anlegte, die von vielen Benutzen positive Kritiken bekam.
Augenscheinlich könnte dies eine Lösung sein. "Die Basaltschicht ist wasserdurchlässig und weitgehend staubfrei, und wir können den Weg mit mehreren Ausweichplätzen ausstatten. Die Gemeinde besitzt zudem ein Grundstück in der Nähe der unteren Auffahrt, das als Parkplatz dienen könnte", informiert der Bürgermeister.
Zur privaten Nutzung der Burg, etwa für Foto-Aufnahmen, fällte der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung die Entscheidung, solche Sessions in diesem Jahr noch zu dulden, aber zu registrieren, um ab dem Jahr 2018 eine klare Direktive zu erlassen.