Neue Chance für Windrad
Autor: Arkadius Guzy
Hammelburg, Mittwoch, 18. Januar 2017
Nicht nur der Stadtteil Gauaschach bekommt vier neue Windräder. Auch in Hammelburg selbst soll bald ein Windrad Strom produzieren.
Thomas Lang ist ungeduldig. Seit Herbst 2015 wartet er darauf, dass sich sein Windrad in Hammelburg dreht. Der Rotor ist seine eigene Entwicklung, der Standort in Hammelburg sollte ein Vorzeigeprojekt werden. Doch es lief bisher nicht so, wie geplant.
"Es ist wichtig, dass das Windrad bald steht", erklärt Lang. Der Geschäftsführer des Unternehmens Greentown Tec spricht von verschiedenen Anfragen für weitere Projekte. Doch alle potenziellen Kunden wollten erst einmal eine funktionierende Anlage in Augenschein nehmen.
Denn das Windrad ist eine spezielle Konstruktion. Es handelt sich um ein Kleinwindrad mit einem vertikalen Flügelsystem: Der Rotor dreht sich um eine senkrechte Achse. Die Anlage soll schon bei geringeren Windstärken Strom produzieren und ist dazu vorgesehen, auf Dächern aufgestellt zu werden.
Und so hatten die Stadtwerke Hammelburg ein Exemplar für das Dach des Hallenbads gekauft. Im Oktober 2015 wurde das Windrad mit einem Kran auf das Hallenbad gehievt, kam allerdings nach kurzer Zeit wieder herunter. Es gab Bedenken wegen der Statik, die aber ausgeräumt werden konnten. Die Befürchtung, dass die Dämmung durch die Verankerung Schaden nehmen könnte, verhinderte letztlich die Aufstellung, wie Stadtwerke-Geschäftsführer Norbert Kühnl auf Nachfrage bestätigt.
Als alternativen Standort wählten die Stadtwerke eine Fläche am Hochbehälter zwischen Hammelburg und Untererthal. Bis zum Tag der offenen Tür im Oktober 2016 sollte das Windrad dort stehen. Doch dieser Termin ließ sich nicht halten Denn an dem neuen Standort muss zunächst eine Bodenplatte betoniert werden. Es habe sich keine Firma gefunden, die das rechtzeitig macht, erklärt Kühnl. Er betont aber, dass die Betonierung beauftragt ist und die Arbeiten stattfinden, sobald die Witterung es zulässt.
Der mit dem Windrad produzierte Strom soll für die Pumpen des Hochbehälters genutzt werden. Greentown wirbt denn auch mit der Möglichkeit zum Eigenverbrauch des Stroms für das Rotorsystem.
Für Lang ist die Sache damit aber noch nicht ausgestanden. Er wartet zu alldem noch auf einen Restbetrag des Kaufpreises von rund 2000 Euro, den er bereits angemahnt hat. Lang vertritt den Standpunkt, dass sein Unternehmen alles wie vereinbart geliefert habe. Dass sich das Windrad bis heute noch nicht dreht, liege nicht in seiner Verantwortung.