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Neue Chance für die Ortsdurchfahrt Diebach


Autor: Arkadius Guzy

Diebach, Freitag, 27. Februar 2015

Die Diebacher bereiten sich auf die Dorferneuerung vor. Für den Stadtteil bietet das Verfahren eine Gelegenheit, schon seit Jahren diskutierte Problemstellen endlich anzugehen.
Der Zustand der Ortsdurchfahrt ist ein ewiges Thema. Foto: Arkadius Guzy


Die Probleme fallen jedem, der durch den Stadtteil fährt, sogleich auf: Leer stehende Gebäude beeinträchtigen das Ortsbild und die Durchgangsstraße selbst lässt auch zu wünschen übrig. Doch nun bietet die Dorferneuerung eine Chance, daran etwas zu ändern - auch wenn es nicht von heute auf morgen passieren wird.

Die Diebacher stehen erst am Anfang eines mehrjährigen Verfahrens. Ein Informationsabend stimmte sie nun darauf ein. In der Versammlung sprachen die Teilnehmer die Ortsdurchfahrt mehrfach an. Sie bildet zweifelsohne eines der Schlüsselthemen für die Dorferneuerung.

Eine Sanierung der Straße ist schon seit mehreren Jahren im Gespräch. Da einzelne Grundstückseigentümer die Pläne des Staatlichen Bauamts Schweinfurt nicht akzeptieren, ist das Vorhaben wegen der fehlenden Einigung blockiert. Zuletzt stand die Behörde daher vor der Frage, ob sie ein Planfeststellungsverfahren eröffnet, um so an die notwendigen Randflächen zu kommen und die Neugestaltung der Ortsdurchfahrt umsetzen zu können.

Gestaltung des Klingenbachs

Die Dorferneuerung bietet eine Chance, die Straßensanierung ohne ein Planfeststellungsverfahren und mögliche juristische Auseinandersetzungen auf den Weg zu bringen. Bürgermeister Armin Warmuth (CSU) sprach davon, den Eigentümern "eine Brücke bauen" zu wollen. Durch die Fördermöglichkeiten steht in Aussicht, dass der finanzielle Beitrag der Anlieger für den strittigen Gehwegbereich sinkt.

Neben der Ortsdurchfahrt sind noch andere Projekte denkbar. Ortsbeauftragte Elisabeth Assmann erwähnte den Bach, der durch den Stadtteil fließt. "Da können wir viel gestalten", meinte sie. Zum Klingenbach hatte sich vor mehreren Jahren schon mal ein Arbeitskreis gebildet. Leerstände sind ein weiteres Thema. Die Zukunft des Trips-Anwesens, das seit 2012 der Stadt gehört, könnte zum Beispiel im Rahmen der Dorferneuerung endlich geklärt werden.

Laut Otto Waldmann vom Amt für ländliche Entwicklung kann die Stadt für Planungskosten mit einem Zuschuss von 52 Prozent und für die einzelne Maßnahmen selbst mit einer Förderung von 47 Prozent rechnen. Dazu kommt noch ein Bonus von 5 Prozent.

Unterstützung gibt es im Rahmen der Dorferneuerung aber auch für private Vorhaben. Wer zum Beispiel ein altes Gebäude umbaut, um es neu zu nutzen, bekommt bis zu 30 000 Euro Zuschuss. Für die Neugestaltung einer Hoffläche bewilligt das Amt für ländliche Entwicklung bis zu 10 000 Euro.

Allerdings muss das Verfahren erst in Gang kommen. Für interessierte Bürger und Vereinsvertreter gibt es Anfang Mai ein Seminar in Klosterlangheim. Danach können alle Diebacher in Arbeitskreisen Vorschläge für öffentliche Maßnahmen zusammenstellen. Daraus wählt das Amt die wichtigsten Projekte aus und legt eine Budgetobergrenze fest.

Erst nach dieser Vorbereitungsphase, die bis zu anderthalb Jahre dauern kann, leitet das Amt für ländliche Entwicklung das Verfahren ein. Dann kann die konkrete Planung für einzelne öffentliche Maßnahmen beginnen.

Insgesamt sind für die Dorferneuerung etwa zehn Jahre angesetzt. "Sie brauchen einen längeren Atem", sagte Waldmann. In Gauaschach, wo mit der Umgestaltung der Milchsammelstelle das Verfahren demnächst seinen Abschluss findet, waren es mehr als 20 Jahre. Der Gauaschacher Ortsbeauftragte Edmund Schaupp wertete die Entwicklung in seinem Stadtteil als positiv.