Druckartikel: Narrensturm aufs Rathaus

Narrensturm aufs Rathaus


Autor: Günther Straub

Oberthulba, Mittwoch, 20. November 2013

Erstmals nach mehr als 30 Jahren drängten die Oberthulbaer Narren mit geballter Kraft an die Macht. Sie nutzten die abendliche Dunkelheit zu ihrem Putsch und übernahmen die Regentschaft. Damit steht der fünften Jahreszeit nichts mehr im Wege. Die ÖFG v erspricht ein buntes Sessionsprogramm mit vielen Höhepunkten.
Foto: Günther Straub


In Oberthulba wurde der Bürgermeister entmachtet und die Narren haben die Regierung übernommen. Es dürfte 30 Jahre her sein, dass es die ÖFG wieder einmal gewagt hat, eine kämpferische Haltung einzunehmen. Sie stürmten bei einbrechender Dunkelheit das Rathaus mit Pfeifengetöse und viel Lärm.
Gesellschaftspräsident Lukas Metz hatte seine Mannschaft und die Garde mobil gemacht. Mit Unterstützung zahlreicher Ortsbürger setzte sich die ÖFG-Armee Richtung Rathaus in Bewegung. Gellende Pfiffe und lautes Geschrei begleiteten den Aufmarsch. Vor dem Rathaus, das von einem Kämpfer der Gemeinde (Marktgemeinderat Jürgen Kolb) bewacht wurde, entwickelte sich ein Wortgefecht zwischen dem amtierenden Bürgermeister Gotthard Schlereth, der sich als Verstärkung einige Marktgemeinderäte geholt hatte, und des Gesellschaftspräsidenten. Allerdings wagte sich der Gemeindechef nicht in die Nähe der angreifenden Ortsbürger. Er diskutierte und verteidigte sein Rathaus vom Notausgang im obersten Stockwerk aus. "Helau ihr Narren, es ist soweit, begonnen hat die Faschingszeit!Weshalb wir hier zusammen stehen? Den Herrn des Hauses woll`n wir sehen! Herr Bürgermeister lass dich erblicken, dass wir können dich nach Hause schicken. Die Gemeindekasse - ihr könnt euch denken, ist bei der ÖFG in besseren Händen", forderte Metz. Doch kampfbetont gab sich der Rathauschef: "Das Tor bleibt zu, damit ihr`s wisst, weil es deutsche Eiche ist! Das Rathaus , das ist mein Revier, verloren habt ihr gar nichts hier!"
Das Gefeilsche ging noch einige Zeit so zu, doch letztlich ging es ohne Kampfgetümmel. Über ein Seil zahlten die ÖFG`ler mit einem großen Prunksitzungsgutschein für Bürgermeister, Gemeinderäte und Verwaltung einen Obulus. Dafür ließ dann der Bürgermeister durch die Wache die Rathaustür frei machen. Die Angreifer stürmten die Rathaus-Treppen hoch und kämpften sich bis ins Rathausbüro zum Bürgermeister vor. Die tüchtige Meute ließ sich die Gemeindekasse aushändigen. Gefüllt mit süßen Golddukaten nahm sie ÖFG-Schatzmeister Uwe Waldner freudestrahlend entgegen. Widerstandslos ließ sich auch der Bürgermeister abführen. Danach ging es zur Marktscheune zum geselligen Umtrunk. Die ÖFGler zeigten sich sehr zufrieden mit dieser gelungenen Aktion. Damit hat auch die Faschingssession in Oberthulba begonnen. Ihren Höhepunkt wird sie mit den beiden Prunksitzungen am 31. Januar und 1. Februar 2014 in der Mehrzweckhalle und mit der Familiensitzung am 2. Februar bekommen, wo dann die Jugend ihren großen Auftritt hat. Für alle Veranstaltungen gibt es noch Eintrittskarten in der Bäckerei Straub, Oberthulba.
Sessionsorden erinnert an Mauerfall
Eugen Freiberg, der Ordenskanzler der ÖFG erinnert mit seinem diesjährigen Orden an den Mauerfall vor 25 Jahren. "Gehäuptet wird er wie in all den Jahren von der ÖFG Narrenkappe. Darunter weht im Hintergrund die schwarz-rot-goldene Flage Deutschlands, erklärt er weiter. Auf ihr steht, kippt, fällt und liegt je ein Mauerstein als Symbol des Falls der ehemaligen innerdeutschen Grenze . Auf diesen Mauersteinen steht das Jahr der Verleihung 2014 und dazu der Ausspruch -Wir sind ein Volk-, Neben dem ÖFG Wappen stehen die Worte -25 Jahre Fall der Mauer-. Selbstverständlich gehört auch das Logo des diesjährigen Sponsors dazu. MURO Bauchemie (Andreas Täuber und Georg Gans) Sulzdorf an der Lederhecke."