Nachwuchs fürs Handwerk
Autor: Arkadius Guzy
Hammelburg, Dienstag, 06. Dezember 2016
Die Mittelschule Hammelburg kooperiert mit regionalen Handwerksbetrieben. Bei einem Aktionstag können Schüler verschiedene Berufe ausprobieren.
Das Ausmessen mit dem Winkel geht Moritz leicht von der Hand. Der Neuntklässler macht einmal die Woche ein Betriebspraktikum bei einem Zimmereibetrieb. Für seine Mitschüler aus den achten Klassen beginnt im Februar das Praktikumsmodell. Bei einem Aktionstag können sie zusammen mit Neunt- und Zehntklässlern schon einmal vorab verschiedene Handwerksberufe ausprobieren.
Bereits zum zweiten Mal hat die Hammelburger Mittelschule dafür regionale Betriebe eingeladen, sich vorzustellen und den Jugendlichen die Karrieremöglichkeiten im Handwerk zu erläutern. Die zehn Unternehmen - Stöth, Krebs, Bindrum Spahn, Kaiser, Kraus, Stolz, Lauer, Heil, Kohlhepp - decken einen guten Querschnitt der Möglichkeiten ab.
Die Schüler sollen an der Mittelschule schließlich nicht nur einen Abschluss machen, sondern einen Anschluss an die Berufswelt finden, wie es Rektorin Ingeborg Hoffmann ausdrückt. Sie verweist auf den dezidierten berufsorientierten Schwerpunkt der Bildungseinrichtung. Und gute Handwerker würden gebraucht.
Nach der Premiere im Frühjahr soll der Aktionstag nun jedes Jahr im Dezember stattfinden. Denn die Schüler der Abgangsklassen bewerben sich bereits um Ausbildungsstellen und die Achtklässler sind auf der Suche nach Praktikumsplätzen. Im zweiten Schulhalbjahr sollen sie jeden Mittwoch praktische Erfahrungen in einem Betrieb sammeln, wie Martina Bohla erklärt.
Bohla ist an der Hammelburger Mittelschule als Koordinatorin für die Berufsorientierung verantwortlich. In der Nachbesprechung zum ersten Aktionstag hätten die Betreibe gesagt, dass sie auf alle Fälle wieder mitmachen wollten. Eines dieser Unternehmen ist zum Beispiel die Zimmerei Kohlhepp aus Schwärzelbach. Er habe nach dem Aktionstag gleich Rückmeldungen von Praktikumsbewerbern gehabt, sagt Christian Kohlhepp. "Wir machen das aber nicht nur für uns, sondern auch für die anderen Betriebe."
So stellt er den Jugendlichen den Ausbildungs- und Karriereweg in seinem Handwerk vor. Als praktische Übung können die Schüler danach die Zapfenverbindung sägen und feilen.