Nachdenklicher Blick ins Hammelburger Atelier
Autor: Winfried Ehling
Hammelburg, Montag, 06. Juni 2016
Rosa Heckmann stellte ihr "Ja-Buch" vor, das zu einer regelrechten Liebeserklärung an die kleine und älteste Weinstadt Frankens avancierte.
Unter dem Motto "Ich sage Ja zu Hammelburg" eröffnete die Kunstnacht offiziell ihre Türen zur Ausstellung "ZEITräume", an der sich 25 Kunstschaffende mit Unikaten beteiligten (diese Redaktion berichtete). Rosa Heckmann, eine Initiatorin aus dem Kreis KUNSTvereint, stellte dabei ihr "Ja-Buch" vor.
Ihr Band ist eine Sammlung von Zitaten, Aussagen und Erinnerungen, mit denen Hammelburger ihrer Geburtsstadt zum Jubiläum huldigten und mit kreativen Ideen deren Vorzüge herausstellten. Insgesamt 1316 Ja-Worte trugen zum Gelingen des Buches bei, das zu einer regelrechten Liebeserklärung an die kleine und älteste Weinstadt Frankens avancierte.
Buch findet guten Anklang
Der Dank der heimischen Künstlerin galt Bürgermeister Armin Warmuth (CSU), dem Vorsitzenden des Vereins für Wirtschaft und Stadtmarketing (VWS), Sebastian Hose, den Geschäftsinhabern und der Tourist-Info - und
selbstredend allen Einsendern - die dieses Projekt unterstützten, dem Heckmann eigene Fotografien hinzufügte.Im Vorfeld der Buchpräsentation überraschte die vielseitige, heimische Künstlerin mit dem von ihr getexteten und vertonten Lied mit dem Jubiläums-Label zum Mitsingen - die "Hammelburg-Hymne". Daran knüpfte sie die Geschichte des ebenfalls von ihr selbst verfassten "kleinen Ja" an, das vom Kopf des Marktbrunnen-Löwen in die Ohren der Menschen schlüpfte und sich auf ihre Zunge legte, weiter sprang und gute Laune und Lächeln erzeugte weil sich die Menschen in ihrer Stadt wohlfühlen.
Drei Verfasser, Irmgard Vande Weyer, Franz Herrler und Eckhart Schreiter, belohnte Maria Heckmann für ihr "Ja-Wort" mit einem Bocksbeutel-Präsent. Ihr Buch, das sie selbst signierte, fand offensichtlich guten Anklang und kann bei der Autorin bestellt werden.
Begeisterung fürs Jubiläum
Auch der Bürgermeister gehörte zu den "Ja-Sagern" - schon weil er es schätzt, dass er "in Hammelburg immer reinen Wein eingeschenkt bekommt". Er ging mit Maria Heckmann eine Wette ein, die er am Sonntag, 24. Juli einlösen will. Er versprach, historisch gewandet, bei einer Schlenderweinprobe für einen guten Zweck mitzuwirken. "Die Begeisterung für die Veranstaltungen zum Jubiläum begeistert auch mich", gestand der Rathausobere, der sich über die vielen positiven Ideen und Gedanken sichtlich freute. "Sagen wir Ja zu dieser Stadt", appellierte er an die zahlreichen Besucher mit seinem Dank an Maria Heckmann, "die viel zum Gelingen beigetragen hat".
Führung durch ehemaliges Atelier
Nicht unerwähnt soll der Beitrag Heckmanns im Rahmen der Ausstellung bleiben. Die Fotografin, Lyrikerin, Sängerin und Darstellerin besprühte in Graffiti-Art mit ihrem "Geh-dicht" eine rote Wand, die sichtlich unter der Vergänglichkeit gelitten hatte und durch Anstrich und Beschriftung Raum für Neues erzeugen soll. Nur einige Schritte von dem ehemaligen Hammelburger Kaufhaus entfernt, das die Stadt inzwischen erworben hat, war auch ein Besuch des Wohnhauses und Ateliers des verstorbenen Robert Höfling geöffnet, wo dessen Neffe, Peter Angelmeyer, durch die ehemaligen Arbeitsräume führte. Wenn schon Kunst dann auch Robert Höfling müssen sich viele Neugierige gedacht haben, die das etwas muffig riechende Domizil des Malers meist nur mit einer Stippvisite bedachten. Höfling, der sich mit vielen Themen - auch der Geschichte und besonders mit der Kirche und dem Glauben auseinandersetzte - erschien dem Betrachter in seinen, manchmal schockierenden, Werken präsent zu sein und lächelte dem Stadtjubiläum wohl aus dem Malerhimmel zu. Sicherlich hätte auch er einige Ideen dazu beitragen können.