Druckartikel: Nachbarn stören sich an geplanter Halle

Nachbarn stören sich an geplanter Halle


Autor: Arkadius Guzy

Hammelburg, Dienstag, 20. März 2018

Die Lebenshilfe will ihrer Werkstatt modernisieren und neu organisieren. Unter anderem ist ein neues Lagergebäude geplant, das aber nicht allen gefällt.
Die Lebenshilfe will ihren Standort in Hammelburg baulich verändern. Foto: Arkadius Guzy


Seit fünf Jahren plant die Lebenshilfe den Umbau ihrer Werkstatt. Ein Ausweichquartier für die Zeit der Arbeiten ist mittlerweile gefunden, und die Genehmigung für die Umgestaltung des Verwaltungstrakts und der Werkstätten ist erteilt. Der Bau-, Forst- und Umweltausschuss gab nun auch sein Einvernehmen zu der geplanten neuen Lagerhalle, die bei einigen Nachbarn nicht auf Wohlwollen stößt.

Zu Beginn der Sitzung bat Helmut Neder die Ausschussmitglieder, dem Bauvorhaben nicht zuzustimmen. Er wollte, dass sie vor einer Entscheidung den Standort besichtigen, um sich die Situation anzuschauen. Nach Ansicht Neders würden die Dimensionen der Halle - er nannte 36 Meter Länge, 26 Meter Breite und 10 Meter Höhe - die Wohnqualität beeinträchtigen. Neder sprach von einer "bedrückenden Wuchtigkeit des Gebäudes". Außerdem fürchtete er mehr Lärm und Verkehr.

Dass es sich um einen großen Gebäudekomplex handele, sei nicht von der Hand zu weisen, erklärte Stadtbaumeister Detlef Mohr. Das Bauvorhaben sei allerdings mit dem Landratsamt Bad Kissingen besprochen und genehmigungsfähig. Jedoch müssten Mindestabstände in der Größenordnung der Hallenwandhöhe zu den Nachbarn eingehalten werden.

Probleme mit direkter Beschattung wird es laut Mohr nicht geben, weil der Schatten nicht auf das Nachbargrundstück fallen werde. Als Einziges ließ Mohr gelten, dass die freie Sicht künftig verschwindet. Der Stadtbaumeister erklärte aber: "Es gibt kein Recht auf eine unverbaute Sicht."
So stimmte der Bauausschuss der Lagerhalle zu. Dominik Sitter meinte zuvor, dass eine Vor-Ort-Besichtigung nicht schlecht gewesen wäre.

In einem Teil der Halle wird ein Hochregallager eingerichtet, in einem anderen eine Werkstatt und Sozialräume. In die Werkstatt zieht der Holzverarbeitungsbereich, der derzeit auf dem früheren Gelände von Mercedes Reis an der Kissinger Straße untergebracht ist.

"Wir müssen die Leute an den Standort in der Berliner Straße nehmen", sagte Thomas Porkristl, Leiter der Hammelburger Lebenshilfe-Werkstatt. Es handele sich um 35 Personen. Alles würde sich in der Werkstatt abspielen, nicht im Freien. Emissionen gebe es höchstens durch die Schälmaschine "ein paar Stunden im Jahr".

Der Werkstattleiter erklärte, weshalb die Lebenshilfe das neue Lagergebäude braucht. "Uns fehlt ein Lager", sagte Porkristl. Mit dem Hochregallager will die Lebenshilfe ihre Abläufe am Standort optimieren. Schließlich muss die Werkstatt Großkunden aus der Industrie beliefern.