Musikverein unter neuer Leitung
Autor: Winfried Ehling
Obereschenbach, Mittwoch, 05. April 2017
Nach 34 Jahren legte Thomas Reuter beim Musikverein Ober- /Untereschenbach sein Amt als Vorsitzender nieder. An seine Stelle trat René Beckmann.
Die Jahreshauptversammlung bescherte dem Musikverein Ober-/Untereschenbach einen herben Verlust: Thomas Reuter, der seit 34 Jahren fast jeden Vorstandsposten im Verein - und 14 Jahre den Vorsitz inne hatte - stellte sich nicht mehr zur Wahl.
Trotz der vielen Erfolge der "Eschenbacher Musikanten" und dem unübersehbaren Aufwärtstrend, verlässt ein Mann den Verein, der "riesige Fußstapfen hinterlässt", bestätigte Reuters Nachfolger René Beckmann. "Es war eine aufregende, lehrreiche und schöne Ära, die ich nicht missen möchte. Doch seit drei Jahren mangelt es mir an der Zeit. Sie reicht nicht mehr aus, wie ich an meinen Vergesslichkeitsfehlern bemerke", bedauert Thomas Reuter. "Verwalten statt Ideen zu entwickeln ist aber nicht meine Sache und man sollte auch loslassen können", fügte er hinzu.
Die Zukunft der "Eschenbacher" sieht er positiv, "weil wir engagierte und begeisterungsfähige, junge Leute haben, die auch bereit sind Verantwortung im Verein zu übernehmen und einen Dirigenten, der uns Musiker immer wieder motiviert", begründete er. In die Amtszeiten des ehemaligen Schrift-, Geschäftsführers und Vorsitzenden fielen ein Kreismusikfest, mehrere Jubiläen, der Bau des Musikerheims und die Gründung der Kinder- und Erwachsenenbläserklasse.
97 Musiker in vier Orchestern
In seinem letzten Bericht spiegelte Reuter die Veranstaltungen und Ereignisse des letzten Jahres wider. Der Musikverein besteht aus vier Orchestern, den Eschenbacher Musikanten, den Hopfenbläsern, den Alphornbläsern und der "Spätlese", ein 30-köpfiges Erwachsenen-Ensemble, das als "Spätberufene" noch einmal das Musizieren erlernte.Gemeinsam mit seinen Stellvertretern, Julian Schneider und René Beckmann legte der Reuter unter anderem die Mitgliedszahlen dar. Von den insgesamt 257 Mitgliedern sind 97 aktive Musiker. In der musikalischen Früherziehung sind aktuell 18 Kinder aus dem Verein, die Flötenausbildung absolvieren sechs Kinder. Highlights im vorigen Jahr waren die Kirchenmusiktage sowie das gemeinsame Konzert "Mit Musik in den Frühling" in Untererthal.
Jubiläumsfest 2018
Dirigent Thomas Bogner verfügt mit 61 Musikern im Hauptorchester über eine "üppige Besetzung, der nur noch ein Fagott fehlt". Lob spendete er der Qualität der Kirchenkonzerte, die mit einer ausgebildeten Sängerin stattfanden. Sie fehlen im Programm des laufenden Jahres aufgrund des 40. Jubiläums, das der Musikverein 2018 feiert. Bogners Wunsch ist es, "das Beste aus der Musik herauszuholen".Schneider und Beckmann informierten zuvor über die Auftritte - 40 im vorigen Jahr - die anstehenden Termine, die Ausbildung und die D2- und D1-Prüfungen. Udo Kiene gab die Aktivitäten der Alphornbläser wider. Die sechs Bläser absolvierten 24 Auftritte.
"Matze" Reuter freute sich über die Neuzugänge bei der "Spätlese". Er will die Stücke, die das Ensemble spielt, dem Altersdurchschnitt von 54 Jahren anpassen. Jana Reuter schilderte die Aktionen der Bläserjugend, die ihre Neuwahlen eine Woche vor der Hauptversammlung abhielten.
Die Mitglieder wählten den vorgeschlagenen René Beckmann einmütig zum neuen Vorsitzenden. Seine Stellvertreter sind Julian Schneider und Luise Marx. Petra Bogner erhielt erneut das Vertrauen als Kassenwartin. Die Position des Geschäftsführers entfällt künftig, dafür wurde eine zweite Schriftführerin eingesetzt. Dieses Amt übernehmen Anna Rüger und Linda Wischgoll gemeinsam. Den Kernvorstand komplettieren sieben Beiräte. Die Kassenprüfer Hans-Georg Binder und Reinhard Reuter führen ihre Tätigkeit weiter.
Der neue Vorsitzende dankte im Anschluss Thomas Reuter für dessen Arbeit und Idealismus. Mit den Worten: "Ich hoffe, du wirst uns auch künftig beratend zur Seite stehen", übergab er ein Präsent. René Beckmann, der "neigeschmeckte Preuße", wie er sich selbst nannte, kündigte an, "dass wir einige Dinge anders machen", hoffte aber die Erwartungen der Mitglieder zu erfüllen. Für sachliche Kritik sei er immer offen. Ziel sei es, den Musikverein attraktiv zu halten und voranzubringen und das Vereinsleben, den Spaß an der Musik und die Kultur zu fördern. Den Schlussstrich zog Stadtrat Dominik Sitter mit seinem und dem Dank der Stadt. "Die Eschenbacher Musikanten sind begehrt in der Region ob ihrer Qualität und ihrer guten Ausbildung", unterstrich er.