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Möbel für die Klassenzimmer


Autor: Redaktion

Hammelburg, Donnerstag, 10. November 2016

Mitglieder der Afrika Hilfe Franken waren vor kurzem erneut zu einem Arbeitseinsatz vor Ort.
Tische und Stühle erhielt die Schule in Kiparang'anda. Foto: UweTobaben


Der jüngste Arbeitseinsatz der Afrikahilfe in Tansania war dadurch geprägt, dass an drei Baustellen gleichzeitig gearbeitet wurde.
Bei Ankunft in der Grundschule Tumaini stellten die Helfer erfreut fest, dass der im März in Betrieb genommene solarbetriebene Brunnen einwandfrei funktioniert. Inzwischen sind Gemüsebeete angelegt worden. Mit dem Wasser kann auch in der Nachbarschaft wohnenden Familien geholfen werden, da deren Brunnen gerade kein Wasser mehr geben, denn es hat seit April nicht mehr geregnet. Die schon im März angeworbenen Maurer standen aber schon parat, und so konnte sofort mit der Renovierung der vier ziemlich heruntergekommenen Klassenzimmer begonnen werden.


Wände neu verputzt

Am Ende sind von dem mitgeführten Geld zwei Klassenzimmer gefliest, alle Wände neu verputzt und gestrichen. Ebenso sind die Decken geweißt, und die Außenfassade, die Fenster und Türen haben einen neuen Anstrich gekommen. In einem weiteren Arbeitseinsatz sollen auch die zwei Klassenzimmer gefliest werden, und am Dach müssen dringend Reparaturen vorgenommen werden, da es einige undichte Stellen gibt.
Neuigkeiten gibt es auch aus Kiparang'anda. Hier wurde der Brennholzvorrat aufgestockt. Um zukünftig den Verbrauch an Brennholz zu reduzieren, wurde in der Küche eine neue Brennstelle mit einem Schlot als Rauchabzug gemauert. Schon nach zwei Tagen ist klar, dass so nur noch knapp die Hälfte an Brennholz benötigt wird. Waren die Töpfe bisher meist direkt auf das Holz gestellt worden, das in einer alten Lkw-Felge brannte, bekommen die Scheite jetzt eine viel bessere Luftzufuhr und entwickeln eine weit höhere Hitze. Und vor allem - die Küche ist rauchfrei. Die Kinder bekommen Schulbücher, und das zweite Klassenzimmer wird auf Wunsch der Lehrerinnen mit Tischen und Hockern ausgestattet, so dass nun auch hier die Kinder nicht mehr auf dem Fußboden zu sitzen brauchen.


Kindergarten in Bigwa

Im November 2015 hatte die Gemeinde Bigwa dem Verein einen Antrag gestellt, sie beim Bau eines Kindergartens zu unterstützen. Die Mitgliederversammlung 2016 stimmte dem zu, und so wurde im September dieses Jahres mit dem Bau begonnen. Bigwa liegt ca. elf Kilometer südlich von Kiparang'anda. Bei Ankunft der Helfer ist das Grundstück, wie mit dem Gemeinderat vereinbart, gerodet und eingeebnet. Im ersten Arbeitsschritt wurden die Fundamente für das Schulgebäude, die Küche und die Toiletten ausgehoben und gemauert. Noch in diesem Jahr, wenn das Fundament gut durchgetrocknet ist, soll im zweiten Bauabschnitt der Rohbau hochgezogen werden, um dann die restlichen Arbeiten bei einem weiteren Arbeitseinsatz ab Mitte Januar 2017 zu vollenden. Für die Ausstattung mit Schulmöbeln und das Inventar für die Küche fehlen im Moment noch die Mittel, die mit ca. 2500 veranschlagt sind. Die Eröffnung ist für Ende Februar angedacht.
Wie immer vergeht kein Aufenthalt, ohne dass dem Verein neue Probleme angetragen werden. So wurden die beiden Vereinsmitglieder Gisela Assfalg und Uwe Tobaben gebeten, der Grundschule Nguguti in Mkuranga einen Besuch abzustatten. Was die beiden dann dort zu sehen bekamen, verschlug ihnen die Sprache. Unterrichtet wird in vier vollkommen heruntergekommenen Klassenzimmern. Die Fußböden bestehen aus einer mehreren cm dicken Staubschicht, und die Dächer haben teils handtellergroße Löcher.
Die Direktorin erklärte, dass die Schule deswegen bei Regen ausfällt, weil dann in den Zimmern nur noch Matsch ist. 36 Lehrer geben in drei Schichten für 1504 Kinder Unterricht. Das Budget der Schule für Unterhaltung und Schulmaterial besteht aus umgerechnet 250 Euro pro Monat. Ein Rohbau kann mangels Mittel nicht fertiggestellt werden. Geplant waren hier zwei weitere Klassenzimmer. So kehren nun die beiden Vereinsmitglieder mit der Bitte um dringend notwendige Hilfe nach Deutschland zurück. Die Kosten für die Fertigstellung des Rohbaus und der dringend notwendigen Reparatur des Daches werden auf ca. 12 000 Euro geschätzt.


Drei Überflutungen

Vereinsmitglied Dirk Schmitt besuchte das erneut durch Regenfälle beschädigte Krankenhaus im Flüchtlingslager Laayun in der Westsahara. Hat es in dieser Gegend der Sahara jahrelang gar nicht geregnet, machen sich neuerdings auch hier die Klimaveränderungen bemerkbar. Drei große Überflutungen inmitten der Sahara gab es innerhalb von nicht einmal zwei Jahren. Vom mitgeführten Geld wurden zumindest die allernötigsten Reparaturen ermöglicht, um den Betrieb der in Mitleidenschaft gezogenen Stationen wieder aufnehmen zu können. Außerdem wurden Außenwand und Dach einer kleinen Entbindungsstation repariert.


Altkleiderannahme 12. November

Wer die Arbeit der Afrika Hilfe Franken unterstützen möchte, kann dies mit einer Kleiderspende sowie Spielzeug, Rucksäcke, Federmäppchen und Verbandskästen tun. Der nächste Termin für die monatliche Sammlung ist am Samstag, 12. November, von 10 bis 12 Uhr. Die Sammelstelle ist im Ofenthaler Weg 30, bei der dritten Garage in der Einfahrt zum Krankenhaus Hammelburg.

Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.afrika-hilfe-franken.de. Das Spendenkonto lautet "Afrika Hilfe Franken e.V.": Flessabank/ Bankhaus Max Flessa KG; Code-BIC: FLESDEMM / IBAN: DE41 7933 0111 0000 3100 58.
Uwe Tobaben