Mit diesem Plan geht es dem Fuchsstädter Wald noch besser
Autor: Winfried Ehling
Fuchsstadt, Montag, 03. Oktober 2016
Mit einem neuen Konzept will Revierförster Rainer Bräunig im Fuchsstädter Forst für Verbesserungen sorgen. Was aber tun gegen den Wildverbiss?
Der Wald ist ein gehüteter Schatz der Gemeinde, die ihn in regelmäßigen Abständen inspiziert. Seine Pflege, Nachhaltigkeit und Vielfalt sollen letztlich dem Menschen, der Flora und der Fauna zugute kommen. Die erste Begehung mit Revierförster Rainer Bräunig zeigte den aktuellen Stand und das neue Konzept, das er realisieren will.
"Der Fuchsstädter Forst ist ein Top-Wald", stellte Bräunig obenan. Allerdings mit der Einschränkung, dass Mischbaumarten wie Eiche, Edellaubhölzer und Nadelhölzer in einigen Abteilungen fehlen, wie sich im Buchen-Areal "Zimmerberg" offenbarte. "Ein Tisch steht am besten auf vier Beinen, nicht auf einem", argumentierte der Fachmann.
Jedoch räumte er ein, dass die Gemeinde auf großen Flächen "über naturnahe Mischbestände von hohem ökologischen Wert" verfügt. Dies gebe dem Wald Stabilität angesichts des zu erwartenden Klimawandels.
Deshalb lautet sein Betriebsziel "Schaffung und Erhaltung stabiler, klimatoleranter Mischwälder mit hohem Wertholzanteil". Die Liste der einschlägigen Maßnahmen ist Thema im Gemeinderat und lässt Diskussionen erwarten - insbesondere zur Intensivierung der Jagd.
Gemeinde will mehr Eichen
Bürgermeister Peter Hart begrüßte zum Start die Gemeinderäte, Waldarbeiter, Jäger und Jagdgenossen. Am Zimmerberg informierte er über vorgesehene Ausgleichs- und Aufforstungsflächen für Baugebiete und Windkraft-Anlagen am Zimmerberg. Hier würde die Gemeinde gerne den Aufwuchs von Eichen sehen.Die anvisierte Besichtigung eines Waldstücks, das aus der Bewirtschaftung genommen und sich selbst überlassen wurde, entfiel. Förster Bräunig will dieses Areal gesondert präsentieren, da der sogenannte "Märchenwald" Orchideen-Standort und Heimat seltener Kleintierarten sein könnte.
Abteilungen statt Hiebe
Des Weiteren favorisiert der Fachmann ein "Blockmodell": Statt vieler kleiner Hiebe, die im Wald umherliegen, will er in zwei bis drei Waldabteilungen "en bloc" bearbeiten, pflegen und bepflanzen und durch größere Holzpolter ersetzen, die auch die Abfuhr erleichtern. Einher geht das Einrichten von moderaten, boden- und bestandsschonenden Rückegassen für die Erschließung.Im "Birkenbusch" baut der Revierförster vor. Ein dortiger Fichtenwald erhält einen Unterbau durch eingezäunte Weißtannen-Setzlinge, die tiefer wurzeln als andere Nadelbäume. "Für den Fall aller Fälle steht etwas drunter, wenn die Fichten zerstört werden", wie er anfügte. Im "Eidel" informierte er über die Durchforstung der Rücke-gassen, die Pflege der Forstwege und den aktuellen Kassenstand des Waldes. Eine Kostenstellenrechnung will er dem Gemeinderat am Ende des Jahres präsentieren.
Nur mit Bejagung möglich
Zum Thema Jagd wies der Revierförster auf den hohen Wildverbiss im Gemeindewald hin, der das Einbringen von Mischbaumarten erschwert und erheblich verteuert. Hinzu kommen Qualitätseinbußen in der Naturverjüngung und erhöhte Pflegekosten. "Naturverjüngung, Mischwälder und hohe Wertholzanteile sind ohne eine intensive Bejagung kaum möglich", meint Bräunig.Dem Gemeinderat, der darüber eine Grundsatzentscheidung treffen muss, bleiben zwei Optionen: der bisherige Bejagungsplan, der nach Ansicht des Försters "wenig zielführend ist" und die Ausarbeitung eines neuen Bejagungskonzepts, das sich nach dem Waldumbau richtet.