Druckartikel: Mit Bratpfanne und Zauberflöte

Mit Bratpfanne und Zauberflöte


Autor: Arkadius Guzy

Fuchsstadt, Freitag, 30. Oktober 2015

In nur drei Tagen studieren Kinder und Jugendliche der Katharinen-Schule die wohl berühmteste Mozart-Oper ein. Sie haben dabei professionelle Unterstützung.
Prinz Tamino begegnet der Schlange. Fotos: Arkadius Guzy


Nicht drei, sondern gleich neun junge Dienerinnen der Königin der Nacht retten Königssohn Tamino vor der Riesenschlange. Sie erschlagen das Untier mit einer Bratpfanne. Die Aufführung der "Zauberflöte" in der Katharinen-Schule nimmt sich noch mehr solcher künstlerischen Freiheiten heraus, um das Publikum gut zu unterhalten.
Die Bearbeitung der Mozart-Oper stammt von Manfred Schwaiger. Der studierte Sänger hat das Stück in nur drei Tagen mit den Kindern und Jugendlichen der Einrichtung eingeübt. Der dritte Tag ist zugleich der Aufführungstag. Jeder Schüler hat seine Rolle in der Inszenierung. Diese verdichtet die Ursprungsoper auf die entscheidenden Szenen, zu denen zum Beispiel die Begegnung zwischen Prinz Tamino und der Riesenschlange gehört.


Schwaiger als Papageno

Auch die Auftritte von Papageno oder der Königin der Nacht mit ihren markanten Arien, die nicht nur Operngängern vertraut sein dürften, fehlen nicht. Manfred Schwaiger als Papageno übernimmt seine Gesangseinlagen selbst. Schließlich hat er als Opernsänger die Rolle an verschiedenen Häusern oft genung gespielt: "Der Vogelfänger bin ich ja, stets lustig, heissa, hopsassa."
Alle anderen Gesangsparts laufen als Playback ab: Die Darsteller bewegen zu den Einspielungen der Musikdateien nur ihre Lippen. Das hat teilweise einen amüsanten Effekt auf die Zuschauer, wenn ein Dreikäsehoch per Playback-Einlage König Sarastros tiefe Stimme vorgibt.


Zwei Erzähler

Die beiden Erzähler Darline und Jeremy verbinden die einzelnen Szenen. Mit ihren Textpassagen treiben sie die Handlung voran. Auch wenn sie am Rande der Bühne sitzen, kommt ihnen doch ein tragende Rolle zu. Die beiden Jugendlichen meistern ihre Aufgabe perfekt. Dabei haben sie mehrere Seiten Text zu lesen, da sie nicht nur die Handlung erläutern, sondern mit Ausnahme von Papageno sämtliche Dialogparts der Schauspieler übernehmen - Jeremy verstellt für die einzelnen Charaktere sogar seine Stimme passend. Am Ende verdienen sich die beiden Erzähler daher einen extra Applaus.
Dank und Applaus der Zuschauer, Lehrer und Schüler gilt auch Rita Schubert, Inhaberin der Falken-Apotheke in Hammelburg. Ihre Kunden spenden bei der hauseigenen Taler-Aktion regelmäßig Rabattmarken, die die Apotheke dann in einen Geldbetrag für einen guten Zweck umwandelt. So waren jüngst 500 Euro zusammengekommen, die die Apotheke auf Wunsch der Kunden der Katharinen-Schule spendete.
Mit dem Geld konnte die Einrichtung den Workshop mit Manfred Schwaiger finanzieren. Er ist mit seinem Musiktheater für Kinder unterwegs und trat bereits vor drei Jahren schon einmal mit einem Solostück in der Schule auf.