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Michael Ohmert übernimmt die Wehr


Autor: Gerd Schaar

Hammelburg, Sonntag, 09. März 2014

Kommandant Michael Ohmert löst Winfried Kleinhenz bei der Freiwilligen Feuerwehr Hammelburg ab.
Brand in Untererthal im Oktober 2013: Hier waren die Hammelburger im Einsatz - einer von 154 Einsätzen.  Foto: Markus Reeh


Die Hammelburger Feuerwehr hat mit Michael Ohmert einen neuen Kommandanten. "Der bisherige Kommandant Winfried Kleinhenz hat seine Amtszeit für beendet erklärt", bestätigte Bürgermeister Ernst Stross, der die Wahl in der Dienst- und Mitgliederversammlung im Feuerwehrhaus leitete. Zweiter Kommandant bleit weiterhin Walter Emmert.
"Winfried Kleinhenz bekam nicht immer den ihm zustehenden Dank", versuchte Stross in seiner Lobrede das Versäumte nachzuholen. Der scheidende Kommandant habe in zwei sechsjährigen Amtsperioden seine Zuverlässigkeit bewiesen. "Es ist ein Ehrenamt, das viele Fähigkeiten fordert", wies Stross auf die Bereiche Technik, Logistik, Teamarbeit und auch die Kameradschaft hin. Der Respekt des Bürgermeisters galt auch der guten Jugendarbeit bei der Hammelburger Wehr und den Angehörigen: "Hinter jedem Aktiven steht eine verständnisvolle Familie".
"Für die Hammelburger Feuerwehrjugend war es ein erfolgreiches Jahr", blickte Jugendbeauftragte Sophia Duesmann auf 2013 zurück. Insgesamt hätten die 16 Jugendlichen knapp 1000 Stunden für Übungen, Truppmann-I-Ausbildung und Prüfungen verbracht. "Es durfte aber auch gefeiert werden", berichtete ihre Kameradin, Jugendbeauftragte Sakia Piper. Ein willkommener Anlaufpunkt gerade für die jüngeren Feuerwehrleute ist offenbar die Fitnessanlage, die letzten Sommer bei einer Auktion günstig erworben wurde.
Auf seine dreieinhalbjährige Zeit als ehemaliger Jugendbeauftragter kann Leander Kleinhenz zurückblicken. "Mittlerweile bin ich zehn Jahre dabei und habe die Ausbildung als Atemschutzträger in der Tasche", bestätigt er, als er seine Bronze-Auszeichnung entgegen nimmt. "Es ist meine Grundeinstellung, die mich mit Überzeugung gerne diesen Ehrendienst verrichten lässt", sagt Kleinhenz. Freilich, Feuerwehrblut liege in seiner Familie, so der Sohn des scheidenden Kommandanten Winfried Kleinhenz. "Jetzt haben wir einen guten Kommandanten aus der jüngeren Riege", freut sich Leander Kleinhenz auf die Zusammenarbeit mit dem 30-jährigen Kommandanten-Nachfolger Michael Ohmert. "Frisches Blut schadet nie", meint er.

40 Fehlalarme von insgesamt 154

Dass es sogar eine 70-jährige Mitgliedschaft im Hammelburger Feuerwehrverein gibt, setzte auch Kreisbrandrat Benno Metz in Erstaunen. Leider konnte Vorsitzender Michael Merz die Urkunde an Alfred Eilingsfeld nicht persönlich überreichen. Gefehlt hat auch Helmuth Sell, dem für 60-jährige Mitgliedstreue gedankt wurde. Silber-Auszeichnungen lagen für Gerhard und Hans-Dieter Biernoth bereit. Merz begrüßte erfreut die Neuzugänge: Monika Schramm (Fördermitglied), Micha Büttner (Passivmitglied) sowie die neuen aktiven Mitglieder Andreas Schmid, Sebastian Sebald, Pascal Göpfert und Alfred Schühler. Neu bei den Jugendlichen ist Kevin Radler.
Insgesamt verfügt die Wehr über 86 Dienstleistende, so der Jahresbericht von Winfried Kleinhenz. Zu ernsthaften Einsätzen sei die Hammelburger Wehr im vergangenen Jahr 154mal alarmiert worden. Über ein Viertel davon seien Fehlalarme (40) gewesen. Erwartungsgemäß entfiel mit 86 Einsätzen der Löwenanteil auf die technische Hilfeleistung. Zu Bränden rückten die Floriansjünger 26mal aus. Acht Einsätze führten auf die Rhönautobahn A7.

In die Jahre gekommen

Als Zukunftswünsche der Hammelburger Wehr gebe es noch Einiges zu nennen, verrät Merz, der sich die Arbeit des ersten Vorsitzenden mit Matthias Ruppert und Alexander Dangel paritätisch teilt. Nach 25 Jahren wäre der Rüstwagen für die technische Hilfeleistung zu erneuern. Auch der alte Schlauchwagen habe schon bessere Zeiten gesehen. Die Zukunft für gewisse Aufgabenbereiche seien modulare Fahrzeuge, die per Haken das passende Ausstattungspaket an Bord hieven. So zum Beispiel das Schlauchpaket für eine lange Versorgungsstrecke mit vielen Schläuchen oder das Gefahrgutpaket. Keine lange Lebenserwartung habe der alte Mercedes-Pkw mehr, der seit 16 Jahren als Einsatzleitwagen bei der Hammelburger Wehr dient, zeigt Merz auf die vielen Rostflecken. Zuvor habe dieses Auto schon im Rettungsdienst als Notarztwagen gedient. "Alles ist noch in Diskussion", so Merz.