Mehrheit ist für Langendorfer Kreisverkehr
Autor: Winfried Ehling
Elfershausen, Dienstag, 22. November 2016
Der geplante Kreisel bei Langendorf sorgte in der Sitzung des Marktgemeinderates für Diskussionen. Doch schließlich gab es grünes Licht.
Der Marktgemeinderat befürwortete zwar mehrheitlich den geplanten Kreisverkehr bei Langendorf, doch gab es zum Projekt Einwände, die zu kontroversen Diskussionen führten. Mehrere Räte hielten das Vorhaben an dieser Stelle für "nicht sinnvoll".
Während Alfons Hausmann einen Kreisverkehr an der Kreuzung der Bundesstraße 287 und zweier Kreisstraßen für die sicherste Lösung hält, plädierte Volker Partsch für eine Entschärfung des Unfallschwerpunkts durch Straßenmarkierungen und Verkehrsschilder, insbesondere durch Geschwindigkeitsbegrenzung. Beide hatten Anträge mit schriftlichen Begründungen eingereicht.
Auch Achim Friedrich glaubt, dass ein Kreisverkehr "nicht der Weisheit letzter Schluss ist". Der Zirkel und die Autobahnauf- und -abfahrten bilden seiner Ansicht nach ein Geflecht, das der Sicherheit abträglich ist. Eine alternative Ampellösung lehnt die Ratsmehrheit jedoch ab. Zehn Mitglieder des Rates stimmten für den Plan des Staatlichen Bauamts, drei dagegen.
Ein Kuriosum ergab sich durch die Maßgabe, dass die Namen der Grundstücksbesitzer deren Areale - oder Teile davon - für das Projekt zu erwerben wären, nicht namentlich genannt werden dürfen, worauf Bürgermeister Karlheinz Kickuth (SPD) eindringlich bestand. Daran rieb sich Bernhard Büttner mit den Worten: "Was soll das, jeder Langendorfer weiß, wem die Grundstücke gehören". Die Beschlussfassung erhielt die Formulierung: "Der Markt würde einen Kreisverkehr an der Stelle begrüßen, die den Unfallschwerpunkt bildet", hört sich diplomatisch an, ist jedoch durch das Votum von zehn Räten gestützt. Im Klartext bedeutet sie "keine Ampellösung sondern einen Kreisverkehr". Was Grundstücksbesitzer und Verhandlungen angeht, verlegte das Gremium diesen Punkt in die nichtöffentliche Sitzung.
"Klare Kante" zeigte der Markt zur Werksschließung der Schaeffler AG in Elfershausen. Er stellt sich uneingeschränkt hinter die Resolution des Landkreises vom 14. November (wir berichteten), der für den Erhalt von mehr als 270 Arbeitsplätzen in Elfershausen eintritt. Die Schaeffler AG plant bis Ende 2017 - trotz "schwarzer Zahlen" - die Niederlassung wegen "strategischer Neuausrichtung" zu schließen. Bürgermeister Kickuth ist mit einer Führungskraft des Unternehmens in Verbindung und will mit den Verantwortlichen in engem Kontakt bleiben.
Es stinkt in einigen Kanälen von Langendorf, die auch den Ratten eine willkommenen Unterschlupf bieten. Der Geschäftsführer des Abwasser-Zweckverbands (AZV), Burkhard Oschmann, sieht insbesondere in einigen Straßen des Altorts "dringenden Handlungsbedarf". Am Beispiel der Wirtsstraße zeigte er anhand von TV-Befahrungsbilder auf, dass die nahezu 60 Jahre alten Kanäle hier in technisch und wirtschaftlich schlechtem Zustand sind.
Ob die Abwasseranlagen durch ein Inliner-Verfahren oder eine Komplett-Sanierung - beispielsweise auch wegen des zu geringen Durchmessers - erneuert werden, soll nach Willen des Rates ein zu beauftragendes Planungsbüro entscheiden. Oschmann empfahl eine Bevorzugung der dringlichsten Fälle und eine weitere, stufenweise, Sanierung und "steht dem Markt weiterhin mit Rat und Tat zur Seite".
Die Änderung des Flächennutzungsplans des Marktes Sulzthal zu den "Sonderbauflächen Windenergieanlagen", stieß bei der Anhörung der Träger öffentlicher Belange nicht auf Gegenliebe im Marktgemeinderat, der - auf Anregung von Elmar Zier - wegen der Kulissenwirkung der Windräder auf die Trimburg seine Bedenken anmeldete. Das Gremium schloss sich dieser Begründung einmütig an.