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Mehr Schutz für Biker auf der Lagerbergstraße


Autor: Arkadius Guzy

Hammelburg, Mittwoch, 20. August 2014

Der Lagerberg ist bei Motorradfahrern beliebt. Daher kämpft die Gebietsverkehrswacht seit vielen Jahren darum, die Sicherheit auf der Strecke zu erhöhen. Nun wird eine wichtige Verbesserung kommen.
So sieht eine Leitplanke mit Unterfahrschutz aus. Foto: Deutscher Verkehrssicherheitsrat


Leitplanken stellen für Motorradfahrer ein hohes, manchmal tödliches Verletzungsrisiko dar. Sie sollen den Aufprall eines Autos auffangen und sind daher auf Höhe der Motorhaube angebracht. Stürzt ein Motorradfahrer, kann er unter die Planke rutschen und gegen die Stützpfosten knallen. "An den messerscharfen Stahltraversen kommt es zu schwersten Verletzungen", erklärt Karlheinz Franz.

Franz, seit März Vorsitzender der Gebietsverkehrswacht, fordert daher schon seit vielen Jahren insbesondere für die Lagerbergstrecke einen Unterfahrschutz. Dieser besteht aus einer zusätzlichen glatten Blechplanke, die die Lücke zwischen Leitplanke und Boden schließt. Der Unterfahrschutz deckt dabei auch die Stützpfosten ab.

Der Auftrag ist vergeben

Bisher gibt es auf dem Lagerberg in einigen Kurven zumindest eine doppelte Leitplanke. Als die Straße Anfang der 90er Jahre erneuert wurde, hatte Franz erreicht, dass diese angebracht wurde. Allerdings kann sie einen echten Unterfahrschutz nicht ersetzen. Franz: "Das glatte Blech des Unterfahrschutzes nimmt mehr Aufprall auf."

Doch nun soll unter anderem am Lagerberg ein Unterfahrschutz montiert werden. Im April gab es einen Ortstermin zu dem Thema. Daraufhin ist laut Matthias Wacker vom Staatlichen Bauamt Schweinfurt längst ein Auftrag an ein Unternehmen herausgegangen. Der Beginn der Umrüstung hängt nun davon ab, wie schnell die Firma den Auftrag erledigen kann.

Der Lagerberg ist nicht die einzige Strecke, auf der laut Franz das Verletzungsrisiko durch Unterfahrschutz reduziert werden muss. Franz hat dem Staatlichen Bauamt mehrere Abschnitte auf Bundes- und Staatsstraßen aufgelistet, darunter zum Beispiel die B 287 bei Münnerstadt oder die St 2267 bei Premich. Die Lagerbergstraße ist aber eine der Strecken mit der höchsten Priorität auf der Liste. Franz betont, dass es nicht darum geht, die Straße für Raser noch attraktiver zu machen. Denn für deren Verhalten hat er kein Verständnis.

Reparaturstellen sind riskant

Dass der Lagerberg eine unfallträchtige Strecke ist, zeigt sich immer wieder. Zuletzt verunglückte im Juli ein Motorradfahrer tödlich.

Franz, der seit vielen Jahren Fahrsicherheitstraining für Biker - sogar für Motorradpolizisten - anbietet, hat auf den Straßen noch eine andere Risikoquelle ausgemacht: Die teilweise großflächigen Bitumenvergüsse, mit denen der Belag repariert wird. Wenn sich der Sand verflüchtigt habe, würden die Stellen glatt und bereiteten Zweiradfahrern "große Schwierigkeiten". "Man muss kein Raser sein, um an den Stellen Probleme zu bekommen. Denn man denkt nicht immer an die veränderten Fahrbahnverhältnisse", sagt Franz.

So fordert er mehr Geld für den Straßenbau. Er sieht vor allem die hiesige Region vernachlässigt. Dabei kritisiert Franz den bayerischen Staatsminister Joachim Herrmann, selbst Motorradfahrer: "Mit der Beschaffung von effektiveren Abstands- und Geschwindigkeitsmessgeräten allein lässt sich nicht mehr Sicherheit erreichen." Nötig sei neben mehr Geld für die Bauverwaltung auch mehr Personal für die Polizei, damit diese den Kontrolldruck erhöhen kann - zum Beispiel am Lagerberg.